Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
[CC3] Campaign Cartographer - Annuals 2009
Bewertung:
(4.5)
Von: Klemens Muthmann
Alias: Alaak
Am: 08.10.2011
Autor:Ed Greenwood
Typ:Software
System:Mapping- & Kartografiersoftware
Setting:Universell
VerlagProFantasy Software Ltd.
ISBN/ASIN:
Inhalt:Download
Preis:39,95 $
Sprache:Englisch

Auch 2009 hat ProFantasy wieder eine monatlich erscheinende Serie von Erweiterungen für den Campaign Cartographer 3 herausgebracht. Diese Annuals enthalten neue Zeichenstil, besondere Karten oder Einführungen in spezielle Eigenschaften des Campaign Cartographer, geschrieben von erfahrenen Anwendern. Auf diesem Wege versucht ProFantasy Expertenwissen auf eine breite Anwenderschar zu übertragen, denn schließlich macht der Umgang mit dem Campaign Cartographer vor allem dann Spaß, wenn man auch die Tricks und Kniffe beherrscht.

Wie seine Vorgänger umfasst auch der Annual 2009 verschiedene Kartenstile, einige fertig verwendbare Karten die Beispiele für spezielle Techniken bieten und "Howtos" um den Campaign Cartographer und seine Erweiterungen effektiver nutzen zu können. Jeder Ausgabe liegen mehrere Beispielkarten bei, die von erfahrenen Anwendern des Campaign Cartographer erstellt worden sind. Außerdem enthält jede Ausgabe eine detaillierte Schritt-für-Schritt PDF Anleitung um die verwendeten Techniken nachvollziehen zu können.

Im Folgenden werde ich Ausgabe für Ausgabe durch die Annuals gehen. Ich werde ihre Inhalte und deren Umsetzung beschreiben und erklären ob und warum ich die Umsetzung gut oder schlecht fand. Außerdem werde ich zu jedem Annual erklären für wie nützlich ich ihn halte. Dabei wird der Fokus natürlich auf dem Nutzen für Rollenspieler liegen. Bei meiner Auswertung ging ich stets von der beiliegenden Anleitung aus. Ich habe versucht die dort beschriebenen Schritte nachzuvollziehen und zu einem großen Teil selbst ausprobiert. Anschließend habe ich stets auch die beiliegenden Karten und weitere Anleitungen betrachtet, um mir einen Gesamtüberblick zu verschaffen. Meine Erfahrungen sind im folgenden Zusammengefasst.

Issue 1: Mapping Guide: Style Pack „Fantasy Cities”

Inhalt: Ausgabe 1 des Annuals ist ein typischer Zeichenstil. In diesem Fall vor allem für Stadtpläne. Er orientiert sich an dem Stil den WotC im Regelbuch "Cityscape" verwendet hat. Die Ausgabe umfasst alles was man benötigt um Stadtpläne nach diesem Stil zu erstellen. Für die Karten werden Vorlagen mit Nordanzeiger und Maßstab zur Verfügung gestellt. Die Vorlagen unterstützen vorkonfigurierte Effekte für alle Symbole und Werkzeuge die auf die Karte angewandt werden. Schatten, Farbverläufe und weiche Kanten werden von diesen Effekten automatisch an den richtigen Stellen eingefügt und verbessern das Aussehen der Karten deutlich. Zum Zeichnen einer Stadt selbst steht eine umfangreiche Palette an Zeichenwerkzeugen und 4 Symbolkataloge zur Verfügung. Mit den Zeichenwerkzeugen lassen sich Gewässer, Inseln, Mauern, Schiffs-Anlegeplätze, Straßen, Plätze und Wälder gestalten. Die Symbolstile stellen Symbole zur Verfügung um Mauern mit Wehranlagen zu verfeinern, einzelne Häuser zu platzieren, Bäume zu verteilen oder die Karte zu beschriften. Alle Stile unterstützen Varicolor Symbole, die ihre Farbe an die gerade ausgewählte anpassen.

Die vorgestellten Inhalte zum eigentlichen Gestalten der Karten werden um die übliche Anleitung im PDF Format und zwei Beispielkarten ergänzt.

Umsetzung: Diese Ausgabe folgt dem gleichen Schema wie alle neuen Zeichenstile, die als Teil der Annuals der letzten Jahre erschienen sind. Der Inhalt unterstützt alle in der beiliegenden Beschreibung erwähnten Techniken und zeigt diese an einer der beiden Beispielkarten. Das Schritt-für-Schritt "HowTo" ist lückenlos und kann von Anfang bis Ende nachvollzogen werden. Alle Schritte funktionieren wie beschrieben.

Die vermeintliche Bindung an den City Designer mag für Personen ohne dieses Add-On zunächst ärgerlich erscheinen, wiegt aber weniger schwer als man glauben möchte. Tatsächlich bietet der City Designer nur beim Platzieren der Häuser in Straßenzügen wirklich spürbare Vorteile, da man ohne ihn jedes Haus einzeln platzieren muss. Das ist nur dann störend, wenn man sehr schnell einen Plan einer großen Stadt benötigt. Allerdings werden zwei alternative Wege um Häuser einzeln zu platzieren detailliert beschrieben. Einer davon führt über die Verwendung von Haussymbolen. An dieser Stelle wäre es sicherlich nützlich gewesen einen Stil mit zufälliger Auswahl der Symbole zur Verfügung zu stellen. Einen solchen gibt es leider nur für Bäume.

Zwei Eigenschaften vielen mir beim Testen dieser Ausgabe besonders auf. Zum Einen lassen sich mit den hier gelieferten Werkzeugen sehr einfach und schnell schöne Mauern mit Türmen und Toren erstellen. Möglicherweise sogar in anderen Zeichenstilen oder mit einer gewissen Skalierung auch in Dungeon Designer Karten. Genau so ein Werkzeug habe ich schon des Öfteren vermisst, wenn es darum ging Stadtmauern zu zeichnen. Zum anderen gibt es ein sehr schönes Werkzeug um Bäume zu malen. Man definiert einfach den Radius und bekommt danach bei jedem weiteren Klick einen neuen Baum mit zufälligem Umriss aber gleichbleibendem Radius.

Nutzen: Trotz einer engen Bindung an den City Designer ist diese Ausgabe des Annuals durchaus auch ohne oder vielleicht sogar gerade ohne den City Designer nützlich um übersichtliche Stadtpläne zu gestalten. Die Werkzeuge sind durchdacht, weisen aber ein paar kleinere Schwächen auf. Dazu gehört die mangelnde Integration in den Campaign Cartographer sowie die umständliche Häuserplatzierung ohne City Designer Add-On.

Issue 2: Mapping Guide: Fantasy Maps

Inhalt: Die Februarausgabe des Annual 2009 enthält den Zeichenstil der auch für Karten im Vergessene Reiche Kampagnensetting der 3. Edition von D&D verwendet wurde. Wie jeder neue Stil enthält auch dieser eine Vorlage für neue Karten, die über den Assistenten für neue Zeichnungen aufgerufen werden kann. Außerdem natürlich die üblichen Zeichenwerkzeuge für alle Oberflächentexturen die man auf einer Landkarte benötigt. Dies umfasst Gewässer in verschiedenen Höhenstufen, Gebirge, Wälder, Wüsten, Moore, Marschland, Ödland, Inseln, Flüsse und Straßen. Zu guter Letzt gibt es auch eine kleine Auswahl an Symbolen fertiger Hügel und Gebirge, Maßstäbe und Kompassuhren sowie verschiedener geometrischer Formen, um Städte, Ruinen und ähnliches markieren zu können. Selbstverständlich enthält auch diese Ausgabe wieder eine Anleitung im PDF Format, zwei Beispielkarten von denen eine auch in der Anleitung erstellt wird und vordefinierte Effekte für alle neuen Zeichenwerkzeuge.

Umsetzung: Bei der Integration dieses Zeichenstils wurde große Sorgfalt bewiesen. Alle Werkzeuge sind einfach einsetzbar und im Gegensatz zu vielen anderen Stilen meist sogar direkt über Menüpunkte oder Buttons aus der Campaign Cartographer Oberfläche erreichbar. Die Ausnahme bilden nur die Maßstäbe und Kompassuhren. Diese muss man aber nur einmal pro Karte platzieren. Flüsse die es in verschiedenen Stärken gibt, lassen sich sehr schnell miteinander verbinden. Dadurch wird es leicht einen schmalen Fluss von der Quelle zur Mündung immer breiter zu machen. Alle Stadt-, Burg-, Ortsymbole liegen als Varicolor vor, wodurch sie jede Farbe annehmen können, die der Campaign Cartographer bereit stellt. Insgesamt geht die Gestaltung sehr schnell von der Hand, weil die meisten Landschaftselemente nicht durch Symbole sondern Flächen dargestellt werden, die mit wenigen Klicks an der richtigen Stelle für große Bereiche erstellt sind. Für ein noch beeindruckenderes Aussehen sorgen schließlich die vordefinierten Effekte. Leider tragen diese auch dazu bei das Gebirge aussehen als seien sie ein Stück von der Karte abgehoben und würden über der Ebene schweben. Diesen Effekt gibt es bei den Karten des Vergessene Reiche Kampagnensets definitiv nicht. Eine weitere Sache die mir sehr negativ auffiel ist das Fehlen eines in der Anleitung erwähnten Zeichenwerkzeugs. Offensichtlich wurde bei der Zusammenstellung dieser Ausgabe vergessen, den Zeichenstil für Gebirgsgipfel beizufügen. Er lässt sich zwar aus jenem für normale Gebirge rekonstruieren, ärgerlich ist es trotzdem.

Nutzen: Dieser Zeichenstil eignet sich wie in der Beschreibung angedeutet für Karten mittleren Maßstabs. Man kann damit überregionale Gebiete wie Königreiche aber keine ganzen Kontinente oder Welten zeichnen. Obwohl er ursprünglich im Kampagnenbuch der Vergessenen Reiche eingesetzt wurde, ist er nicht nur für Fantasy Karten geeignet. Die Symbole der Orte sind abstrakt genug um Karten für jede Art von Setting zu gestalten. Besonders positiv fiel mir auf, wie einfach und schnell das Zeichnen einer Karte in diesem Stil von der Hand geht. Er ist also definitiv vor allem etwas für ungeduldige oder Personen die schnell eine Karte eines Gebietes benötigen.

Issue 3: Sailing Ship

Inhalt: Ausgabe 3 des Annual ist weniger eine "Do-It-Yourself" Anleitung als vielmehr ein "Take-What-You-Got" Bündel. Man bekommt mit dieser Ausgabe einen fertig gestalteten Deckplan eines Kriegsschiffes wie es zwischen 1700 und 1800 eingesetzt wurde. Zu diesem Deckplan gibt es zwei Beschreibungen. Die eine bietet Erklärungen zu den eingesetzten Techniken, besonders den Effekten und eine allgemeine Einführung in die verwendeten Zeichenstile. Die andere enthält die Beschreibung der Räumlichkeiten an Bord, systemunabhängig ausgearbeitete Hintergründe der wichtigsten Besatzungsmitglieder und einige Ansatzpunkte für Abenteuer auf und mit der "HMS Relentless"

Umsetzung: Der Fokus dieser Aufgabe liegt weniger auf der Gestaltung neuer Karten. Deswegen gehe ich zunächst auf den Inhalt des beigefügten Deckplans und der zugehörigen Beschreibungen ein. Die "Relentless" hat drei liebevoll gestaltete Decks. Zu jedem Raum auf jedem Deck wurde eine gut durchdachte Beschreibung beigefügt. Zusätzlich wurden die Offiziere, ihre Beziehungen untereinander und ihre Motivationen im Detail ausgearbeitet. Diese kleinen Geschichten wurden so verwoben, dass sich sofort ein kleines Abenteuer mit Spielern auf der "Relentless" spielen lässt. Für eine Kampagne wurden auch weiterführende Missionsziele beigefügt. Der Deckplan sieht wie eine typische Dungeon Designer Karte mit vielen Holzelementen aus. Die zusätzlich enthaltene Seitenansicht wirkt etwas seltsam erfüllt aber ihre Rolle als Anzeiger der Leitern, die die Decks verbinden. Leider lässt sich jede der fünf Karte auch nur mit dem Dungeon Designer wirklich sinnvoll bearbeiten. Auch die beigefügte Beschreibung der einzelnen Elemente aus denen das Schiff erstellt wurde sind nur für Besitzer des Dungeon Designer nutzbar, enthalten aber eine Technik um beeindruckend realistisch aussehende Bugwellen zu gestalten. Durch die Einschränkung auf den Dungeon Designer wird die Gestaltung weiterer Karten natürlich etwas eingeschränkt. Selbst für Besitzer dieser Erweiterung ist die Anleitung nur nützlich, wenn es sich um Experten handelt, da hier auf eine Schritt für Schritt Beschreibung verzichtet wurde. Es wird allerdings auf eine andere frei zugängliche Einführung verwiesen.

Nutzen: Diese Ausgabe des Annuals kann vor allem direkt als Einstiegspunkt für eigene Abenteuer genutzt werden. Sie enthält eine komplette Operationsbasis für Spielercharaktere in Form des Segelschiffes Relentless. Besonders Piratenkampagnen die in einem kolonialen Setting - wie im Film "Fluch der Karibik" - angesiedelt sind, können das Schiff ohne Änderungen direkt verwenden. Mit der beiliegenden Beschreibung lässt sich mit etwas Aufwand sicherlich ein weiterer Plan eines weiteren Schiffes gestalten. Dazu wird aber zum einen wie gesagt der Dungeon Designer 3 benötigt und zum anderen ist dies eher eine Aufgabe für erfahrene Anwender des Campaign Cartographer und seiner Erweiterungen.

Issue 4: World Maps

Inhalt: Der Inhalt der April Ausgabe knüpft an die Januar und Februar Ausgabe an und enthält einen weiteren Zeichenstil. Dieser umfasst die üblichen Vorlagen, Zeichenstile, Symbole und voreingestellten Effekte. Im Gegensatz zu den vorherigen Ausgaben konzentriert man sich hier aber auf Karten für einen größeren Maßstab wie Kontinente oder ganze Welten. Wie üblich liegt der Ausgabe eine detaillierte Erklärung zur Erstellung eigener Karten in diesem Stil und zwei Beispielkarten bei. Eine der Beispielkarten ist wie immer jene die auch in dem beiliegenden Tutorial erstellt wird.

Umsetzung: Insgesamt ist die April Ausgabe nicht wirklich spektakulär. Ein weiterer Zeichenstil mit den üblichen Zugaben. Besonders hervorzuheben sind aber die Zeichenstile für politische Grenzen, die ergänzt um transparente Effekte dem Kartographen die Möglichkeit geben überzeugende politische Weltkarten mit schöner Landschaftsuntermahlung zu gestalten. Dies zu beschreiben ist schwierig. Am besten schaut man sich die Beispielkarten an bevor man entscheidet ob man den Annual wegen dieses Stils wirklich benötigt. Die in der Beschreibung vorgestellten Techniken waren ohne Probleme umsetzbar und erlauben die Erschaffung politischer Weltkarten in kürzester Zeit. Die meisten der beiliegenden Symbole sind eher nüchtern gehaltene geometrische Formen, die sich per Varicolor Technik farblich anpassen lassen. Einzig die Gebirgszüge stellen auch wirklich Berge dar. Dieser nüchterne Symbolstil gliedert sich aber gut in das Gesamtbild des Stils ein. Die Karten werden dadurch nicht so verspielt wie jene die man mit den Campaign Cartographer Kernsymbolstilen erhält. Die Gebirgssymbole sind einzeln oder als fertige Gebirgszüge verfügbar. Mit den fertigen Zügen bekommt man schnell große Gebirge in seine Karte läuft aber natürlich Gefahr, dass sie schnell eintönig wird. Trotzdem eine gute Idee, da man sonst Stunden mit der Platzierung von Gebirgen verbringen würde.

Nutzen: Wie schon vorher erwähnt ist dieser Stil für Karten von Kontinenten und ganzen Welten gedacht und auch genau dafür geeignet. Durch den neutralen Symbolstil lässt er sich allerding sowohl für mittelalterliche Herrschaften, neuzeitliche Welten oder auch für die Kartierung verschiedener Planeten in einem Science Fiction Szenario einsetzen. Die beiliegenden Beispielkarten inspirieren und können, wenn man sowieso gerade eine Welt benötigt direkt eingesetzt werden.

Issue 5: Strip Maps

Inhalt: Die Juni Ausgabe des 2009er Cartographers Annual beschreibt wie freie Schriftarten aus dem Internet in Campaign Cartographer Symbolkataloge umgewandelt werden können. Sie enthält die übliche Schritt für Schritt Anleitung als PDF eine Beispielkarte und zwei umgewandelte Schriftarten als Symbolkataloge. Die Symbolkataloge umfassen die Zeichen der Schriftarten Wingdings und ArmadaPirata. Die erste ist eine der Windows Standardschriftarten während die Zweite eine Reihe von Schiffssymbolen enthält.

Umsetzung: Die Juni Ausgabe ist ein sehr schöne Idee und hebt sich deutlich von den zahlreichen neuen Kartenstilen ab. Die Idee, den hin und wieder begrenzten Symbolvorrat des Campaign Cartographer 3 durch Symbole aus den wirklich sehr zahlreich verfügbaren freien Schriftarten aus dem Internet zu ergänzen, ist innovativ und einfach zugleich. So einfach das man nicht unbedingt darauf kommt. Die Anleitung ist nachvollziehbar und enthält neben den Kerninformationen noch einige Hinweise zur Optimierung der erzeugten Symbole. Leider stimmen die Informationen nicht ganz mit dem Umfang des Annual überein. So beschreibt die Anleitung zwei Beispielschriftarten die im Annual enthalten seien sollen, es aber nicht sind. Eine von beiden ist als fertiger Symbolstil enthalten, während ich die andere nirgendwo finden konnte.

Nutzen: Da das Internet tatsächlich umfangreiche Sammlungen freier Symbolschriftarten in der Art von Wingdings enthält ist diese Ausgabe des Annuals im Prinzip für jeden nützlich, der Symbole in seinen Karten verwendet und das dürfte fast jeder Anwender des Campaign Cartographer sein. Die so erzeugten Symbole lassen sich hervorragend zum Beispiel als Verzierungen für Karten verwenden.

Issue 7: Drucken Tutorial

Inhalt: Die 7. Ausgabe des Annuals 2009 enthält einen wichtigen aber sehr selten beachteten Bereich der Gestaltung von Karten - das Drucken. Neben der üblichen Beschreibung, die in diesem Fall des Kernstück der Ausgabe ist, sind 5 Beispielkarten in verschiedenen Formaten und Auflösungen enthalten.

Umsetzung: Die Anleitung beschreibt wie die Druckfunktionen des Campaign Cartographer 3 zusammen mit einem externen PDF Drucker benutzt werden können. Alle Punkte sind gut nachvollziehbar und werden durch Erklärungen der dahinter stehenden Theorie in Randnotizen ergänzt. So erfährt der Leser was es mit DPI und den verschiedenen Einstellungen auf sich hat und wie man sie am besten nutzt. Schließlich werden die fünf Beispieldokumente Schritt für Schritt in PDFs ausgedruckt. Jedes beschreibt ein anderes Szenario vom Posterdruck auf dem Heimdrucker bis zum Kampfplan über einen Kopierladen oder Internet Druckdienst. Wo externe Programme und Dienste nötig sind oder empfohlen werden, gibt es konkrete Empfehlungen aus dem reichen Erfahrungsschatz des Campaign Cartographer Teams. So wird hauptsächlich der sehr gute PDF Drucker "PDFCreator" verwendet und auf Internetdruckerreien hingewiesen, die einem gute Druckqualität geben. Als kleiner Hinweis am Rande: Entgegen der Anleitung ist es mittlerweile sicher die aktuelle Version 1.2 des PDFCreator zu verwenden und nicht auf die Version 0.9.5 zurückzugreifen. Bis auf ein paar kleinere Schreibfehler ist diese Ausgabe des Annuals erstklassig umgesetzt.

Nutzen: Dokumente richtig zu drucken ist eine Wissenschaft für sich. Da geht es darum zu verstehen wie die Darstellung am Bildschirm mit den Werten des Druckers und der Papiergröße zusammen passt. Selbst im Studiengang Kartographie widmen sich mehrere Vorlesungen diesem Thema. Daran sieht man wie wertvoll diese Ausgabe des Annuals ist. Von Miniaturenkampfplänen bis zu Postern werden hier einige sehr wertvolle Informationen gegeben. Will man diese alle selbst herausfinden können leicht mehrere Stunden vergehen und merken kann man sich die Details sowieso sehr schwer. Diese Ausgabe des Annuals ist also für jeden Nutzer des Campaign Cartographer uneingeschränkt nützlich.

Issue 8: Napoleonische Schlachtkarten

Inhalt: Die 8. Ausgabe des 2009er Annuals enthält einen weiteren Zeichenstil. Hier geht es um Karten für Schlachten und Truppenbewegungen im Stil der napoleonischen Zeit. Wie üblich enthält dieser Stil eine Reihe neuer Zeichenwerkzeuge, einen Symbolkatalog und in diesem Fall eine Vorlage mit nur sehr wenigen dezenten Effekten. Die Zeichenwerkzeuge umfassen Flüsse, Küstenlinien, Höhenlinien mit Symbolen für Höhenbezeichnungen oder alternativ Bitmapfüllstile um Anstiege als Schattierungen darzustellen. Weiterhin gibt es Werkzeuge um Bäche, Sümpfe, Wälder, Gebüsch, Grasland, Straßen, Gebäude sowie die Bewegung militärischer Einheiten auf der Karte anzuzeigen.

Der einzige Symbolkatalog umfasst ein paar Symbole für Gebäude, falls einem das entsprechende Zeichenwerkzeug zu aufwändig ist, Pfeile für die Richtung der Einheitenbewegung und natürlich als zentralen Kern des Stils militärische Einheiten, die in Form bunter Rechtecke dargestellt werden.

Zur Verfeinerung gibt es eine fertige Legende in der man die Einheitenfarben der entsprechenden Nationalität zuordnen kann.

Umsetzung: In der Umsetzung entspricht dieser Stil den anderen Kartenstilen und bietet wenig Besonderes. Auffallend ist die Nutzung von Symbolen zur Beschriftung der Höhenlinien. Diese Symbole unterbrechen die Linien ähnlich den Türen des Dungeon Designer und sehen dadurch schick aus. Um die schattierten Anstiegswerkzeuge zu nutzen bedarf es einiger Übung um die korrekte Dichte zu finden. Auf den Beispielkarten sah das sehr hübsch aus. Leider gelang es mir nicht diesen Effekt auf einer eigenen kleinen Karte nachzuahmen. Obwohl weder die Symbole noch die Zeichenstile sonst viel Neues bieten ist deren Kombination dennoch eine gute Idee und versetzt den Nutzer in die Lage entsprechende Karten im napoleonischen Stil nachzuahmen.

Nutzen: Der vorgestellte Zeichenstil eignet sich für verschiedene Szenarien. Zum einen kann er natürlich hervorragend als Handout in Rollenspielen zum Einsatz kommen in denen es um Schlachten geht. Sei es die Planung einer Schlacht oder die Besichtigung eines historischen Schlachtfeldes. Wenn man auf die militärischen Einheiten verzichtet kann man den Stil sicher auch noch für andere großmaßstäbige Karten verwenden. Das Endprodukt sieht auch ohne die bunten Kästchen gut aus. Schließlich ist dieser Stil auch hervorragend geeignet um Tabletopspielern ein Werkzeug zu geben mit dem sich Spielberichte grafisch untermahlen lassen.

Issue 9: Macro Tutorial

Inhalt: Der Inhalt des neunten Teils vom September 2009 unterscheidet sich stark vom sonstigen Inhalt eines Annual. Zentrales Augenmerk liegt hier auf zwei Makros. Für alle die mit Makros nichts anfangen können: das sind Textdateien die vom Computer gelesen werden und die Befehle an den Computer enthalten die man sonst Schritt für Schritt selbst ausführen würde. Dadurch kann man sich häufig wiederholende Befehle unter einem einzelnen Befehl zusammen fassen. Dies ist eine sehr mächtige aber besonders von Anfängern selten benutzte Funktion des Campaign Cartographer 3. Deswegen enthält die Ausgabe zusätzlich zu den beiden Makros RALONG und SCATTR eine detaillierte Anleitung wie die Makros erstellt wurden und welche Befehle welche Funktion erfüllen. In einer zweiten Anleitung wird die Funktion der Makros erklärt und es werden zwei Beispielkarten erstellt. Diese liegen natürlich ebenfalls bei. In dieser Ausgabe sogar gleich in allen Zwischenstadien. Gleiches gilt auch für die Makros. Sie werden Schritt für Schritt um neue Funktionen erweitert wobei jeder Schritt der Ausgabe als Beispielmakro beigefügt wurde. RALONG erlaubt die Platzierung zufälliger Symbole entlang eines Pfades (z.Bsp.: Häuser oder Bäume an einer Straße), während SCATTR Symbole zufällig über eine kreisförmige oder rechteckige Fläche verteilen kann.

Umsetzung: Wie bereits erwähnt wird sowohl der Aufbau der Makros als auch ihre Verwendung schön Schritt für Schritt erklärt. Wenn man bereits programmieren kann, kann man über einige Abschnitte hinweglesen. Andererseits sind die sehr einfachen Erklärungen um was es zum Beispiel bei einer Variable oder einer "IF" Anweisung geht gerade in diesem Fall recht witzig. Am Ende der Anleitung befindet sich eine sehr übersichtliche Referenztabelle die für erfahrene Programmierer wohl wesentlich interessanter ist. Sie enthält alle verwendeten Befehle und ihrer Funktionen. Für Nutzer ohne Programmiererfahrung dürfte die Geschwindigkeit mit der neue Informationen geliefert werden angemessen sein.

Da die beiliegenden Karten durch die Makros mit einer zufälligen Verteilung von Symbolen erstellt wurden, können sie unbearbeitet wirklich nur als Beispiele dienen. Herausragend schön sind sie nicht. Das ist aber auch gar nicht nötig. Sie zeigen vielmehr das man durch die beiden Makros sehr schnell vorher aufwändige Arbeiten erledigen kann und so eine Grundlage für die weitere Bearbeitung schafft.

Bei dem Tutorial zur Nutzung der beiden Makros merkt man allerdings, dass diese nicht so gründlich getestet worden sind wie die restlichen Inhalte des Campaign Cartographers. An einigen Stellen war es mir leider unmöglich die beiliegende Anleitung nachzuvollziehen. Besonders die Platzierung der von den Makros benötigten Hilfslinien gestaltete sich als sehr nerviges Gebastel, so dass ich schließlich aufgab und mich mehr mit der Anleitung zur Umsetzung der Makros beschäftigt habe.

Nutzen: Für Nutzer die den Campaign Cartographer sehr häufig einsetzen und über alle seine Fähigkeiten sehr genau Bescheid wissen ist diese Ausgabe besonders nützlich. Gelegenheitsnutzer werden vor dem Aufwand der hinter einem funktionierenden und nützlichen Makro steckt wahrscheinlich zurückschrecken. Ganz besonders wenn sie noch nie programmiert haben. Man benötigt zumindest ein grundlegendes Verständnis einfacher Schulmathematik der 10. Klasse oder die Bereitschaft sich diese (wieder) anzueignen. Konzepte wie Polarkoordinaten und Variablen sollten einem also nicht fremd sein oder zumindest keine Angst machen. Zu allem Überfluss fördert die Art in der die Befehle für die Makros geschrieben werden, die sogenannte "GOTO"-Programmierung. Dadurch verliert man sich sehr schnell im Wust der eigenen Befehle. Die Verwendung einer standardisierten Skriptsprache wäre sicherlich von Vorteil gewesen.

Trotz der guten Anleitung gehört viel Erfahrung dazu ein gutes Makro zu schreiben. Alles in allem werden Gelegenheitsnutzer diese Ausgabe sicher interessant finden. Nutzen werden den Inhalt aber vor allem Extremanwender, die sehr häufig lange Befehlsfolgen immer und immer wieder ausführen müssen.

Issue 10: Modern Atlas

Inhalt: In der zehnten Ausgabe enthält der Annual 2009 einen Stil zur Gestaltung von Karten wie man sie heutzutage in jedem Atlas findet. Sie enthalten klare Symbole und wenig Bilder. Berge sind üblicherweise durch Höhenlinien dargestellt. Zur Unterstützung bietet die Ausgabe einen Symbolstil mit typischen Symbolen und Zeichenstile für Höhenlinien.

Um die Höhenstufen zu erzeugen integriert sich der Stil in Fractal Terrains Pro, ProFantasies Werkzeug zur Erstellung zufälliger Weltkarten. Fractal Terrains ist ein von Campaign Cartographer unabhängiges Werkzeug und kann nicht nur zufällige Karten erzeugen sondern auch Oberflächen der Erde einlesen.

Wie üblich liegt der Ausgabe auch eine kurze PDF Beschreibung und einige Beispielkarten von Ralf Schemanns Fantasy Welt Jhendor bei.

Umsetzung: Diese Ausgabe ist weniger Umfangreich als die bisher betrachteten. Stile für Höhenlinien gab es in Campaign Cartographer schon lange und die Symbole sind ebenfalls sehr einfach selbst erstellt. Die Integration in Fractal Terrains könnte einen Vorteil bringen, wenn man dieses Produkt besitzt.

Zur Integration in Fractal Terrains benötigt man allerdings eine Installationsdatei, die ich auch nach längerer Suche nicht auf den Servern von ProFantasy finden konnte. Daher konnte ich diese Funktion mit meinem Fractal Terrains leider nicht testen.

Nutzen: Wie bereits erwähnt ist diese Ausgabe vor allem für Benutzer von Fractal Terrains zusammen mit Campaign Cartographer nützlich. Allerdings war es auch vorher schon möglich in Fractal Terrains erzeugte Karten in den Campaign Cartographer zu laden. Die erweiterten Funktionen lassen sich leider auch nicht verwenden, weil die Installationsdatei entgegen der beiliegenden Beschreibung weder im aktuellen Download des Annuals noch auf der ProFantasy Webseite zu finden ist.

Insgesamt hätte ich mir gewünscht, dass der Fokus hier mehr auf den Campaign Cartographer gelegt wird. Die Inspiration ist sicherlich hilfreich und für jeden der sich noch keinen Symbolstil für moderne Karten erstellt hat, dürfte diese Ausgabe eine kleine Zeitersparnis bringen.

Die entstehenden Karten sind sehr übersichtlich und besonders als Meistermaterialien und in gegenwärtigen sowie in der Zukunft angesiedelten Rollenspielen von nutzen.

Issue 11: Military Symbols

Inhalt: Die NATO verwendet für die taktische und strategische Planung einen standardisierten Satz von Symbolen. Wie man solche Symbole in Campaign Cartographer erstellt wird in diesem Annual erklärt. Der NATO Standard ist modular aufgebaut. Das heißt komplette Symbole werden aus Teilen mit einer bestimmten Bedeutung zusammen gesetzt. Die Ausgabe des Annuals enthält einen Satz von Symbolkatalogen mit den einzelnen Bausteinen. Zusätzlich erklärt die Anleitung wie diese Kataloge zu verwenden sind, um neue Symbolkataloge mit kompletten militärischen Symbolen zu erstellen.

Die Beispielkarten bieten einen taktischen Plan eines Tals und einer Küstenstadt mit verteilten Einheiten und eine Divisionstabelle. Diese zeigt wie einzelne Einheiten einer Division zueinander in Beziehung stehen.

Umsetzung: Die Anleitung in dieser Ausgabe ist Schritt für Schritt gut nachvollziehbar und liefert sowohl wertvolle Expertentipps zur Erstellung von Symbolkatalogen als auch Material über den NATO Symbolstandard. Die Kombination der einzelnen Bauteile zu Einheitensymbolen geht dank einer guten Vorlage einfach und schnell von der Hand. Leider sind die Namen der einzelnen Bauteilsymbole nicht vollständig lesbar. Dadurch wird es manchmal etwas schwer zu erkennen welches Symbol zu welchem Einheitentyp gehört. In dem Fall ist ein Blick in den eigentlichen NATO Standard nötig, der immerhin über 100 Seiten umfasst.

Die Beispielkarten sind wie immer von hervorragender Qualität.

Nutzen: Die Inhalte dieser Ausgabe lassen sich vor allem von Miniaturenspielern nutzen, die einen Kampfbericht anfertigen wollen. Im Rollenspiel sind die Symbole geeignet wenn man Spielerhandouts gestalten möchte oder tatsächlich mal eine größere Schlacht plant. Natürlich kann man auch historische Schlachten visualisieren oder einen lokalen Krieg mit dem Nachbargarten planen.

Der zentrale Nutzen liegt in den Tipps zur Symbolgestaltung. So wird zum Beispiel darauf eingegangen, dass man keine eingebetteten Symbole verwenden soll und es gibt einige weiterführende Erklärungen zum Symbolmanager. Viele dieser Erklärungen findet man allerdings auch schon an früherer Stelle (Annuals, Tome of Ultimate Mapping, etc.).

Die beiliegenden Beispielkarten sind nur begrenzt nachnutzbar, da sie eine recht spezifische Schlachtenkonstellation darstellen. Sie lassen sich aber durchaus als Inspiration nutzen.

Issue 12: Side views and cross section

Inhalt: Die letzte Ausgabe des 2009er Annuals enthält eine Beschreibung für großmaßstäbige Pläne von Gebäuden mit Außen- und Seitenansicht. Als Beispiel ist ein vollständig gestalteter Magierturm beigelegt. Dieser besteht aus der eigentlich Karte zusammen mit einer Hintergrundbeschreibung. Diese erklärt nicht nur jeden Raum sondern auch den Hintergrund der Bewohner. Neben dem Turm gibt es die übliche Beschreibung mit einer Schritt für Schritt Erklärung. Dort wird beispielhaft ein kleinerer Wachturm umgesetzt. Neben einem Symbolkatalog mit Fenstern und Türen in Seitenansicht, enthält der Annual einige neue Makros und eine Beschreibung zu deren Verwendung.

Umsetzung: Die gesamte Ausgabe ist sehr umfangreich. Alle drei Teile - Magierturm, Anleitung, Makros - wurden sehr aufwendig umgesetzt. Der Magierturm liegt in mehreren Versionen inklusive einer Dungeon Designer 3 Version bei und der beigefügte Hintergrund wurde fantasievoll in Szene gesetzt. Die Anleitung zur Gestaltung eigener Karten ist sehr ausführlich und gut nachvollziehbar. Kommt man nicht weiter gibt es Beispielkarten für jeden einzelnen Schritt, die man zu Rate ziehen kann. Alle Techniken die nötig sind um ähnliche Ergebnisse zu produzieren wie sie im Beispiel zu sehen sind werden erklärt und so lernt man wieder einige Kniffe und Tricks im Umgang mit dem Campaign Cartographer kennen. Besonders gefallen hat mir, dass hier hauptsächlich einfach Werkzeuge und keine schwarze Magie verwendet werden. Das heißt es wird hauptsächlich mit Linien und ähnlichen einfachen Formen gearbeitet und trotzdem ein erstaunliches Ergebnis erzielt. Auch die hinzugefügten Makros werden, sogar in einem eigenen Dokument, gut erklärt und sind sicher auch für weitere Projekte sehr hilfreich. Besonders interessant fand ich die Erklärung wie eigene Makros als Schaltfläche mit eigenem Symbol in die Oberfläche des Campaign Cartographer eingefügt werden können. Einziger Wermutstropfen ist die Tatsache dass die Makros in ihrem derzeitigen Zustand keine Fehlbedienung verzeihen. Ich war beim Testen mehrfach gezwungen den Campaign Cartographer neu zu starten weil sich ein Makro in einem nicht mehr auflösbaren Zustand verhangen hatte, nachdem ich aus Versehen nicht den richtigen Parameter an der richtigen Stelle übergeben hatte.

Nutzen: Die Inhalte dieser Ausgabe dürften vor allem für Autoren eigener Abenteuer von Nutzen sein, die Ihre Ideen auch veröffentlichen wollen. Nur für die eigene Spielrunde ist das Verfahren leider sehr aufwendig. Die Makros auf der anderen Seite dürften für jeden Nutzer des Campaign Cartographer nützlich sein und der Magierturm lässt sich so wie er ist direkt in eigene Fantasy-Abenteuer integrieren. Der Hintergrund kann eventuell sogar die eigene Welt um ein paar weitere Ideen erweitern.

Fazit

Insgesamt bin ich von der Idee hinter den Annuals begeistert. Die monatlichen Ausgaben bieten sehr wertvolle Tipps und sorgen dafür das man jeden Monat neu motiviert wird ein paar eigene Projekte mit dem Campaign Cartographer voran zu treiben.

Einen ganzen Annual vorher zu abonnieren ist so wie die berühmte Katze im Sack zu kaufen. Man sollte sich immer bewusst sein, dass alle Inhalte in der Qualität und Nützlichkeit gewissen Schwankungen unterliegen. Bei manchen Ausgaben oder auch Teilen mancher Ausgaben, zum Beispiel der Septemberausgabe, dachte ich mir, dass ich auf diese Erklärungen schon immer gewartet habe. Andere Ausgaben wie die vom April enthalten wiederrum nur einen weiteren Zeichenstil mit wenigen Neuerungen. Sicherlich muss jeder für sich entscheiden welche Inhalte er für nützlich hält und anders herum könnte man den Annual auch als Überraschungsei bezeichnen der jeden Monat sicherlich mindestens eine kleine Freude enthält. Wer sich nicht auf diese Ungewissheit einlassen will, kann den 2009er Annual mittlerweile auch als Gesamtpaket kaufen.

Neben den vielen wertvollen Expertentipps zur eigentlichen Kartengestaltung, soll an dieser Stelle auf die zahlreichen Randbemerkungen aufmerksam gemacht werden, die den Annual durchziehen. Dabei erfährt man immer wieder interessante Fakten zur Geschichte der Kartographie oder zu Hintergründen die mit einem bestimmten Zeichenstil in Verbindung stehen.

Neben den ganzen Vorteilen seien zu guter Letzt noch zwei negative Punkte erwähnt. Ungünstiger weise sind die Annuals nicht besonders gut in die Oberfläche des Campaign Cartographer 3 eingebettet. Im Gegensatz zu den regulären Erweiterungen muss man Symbolstile oft manuell aus der Ordnerstruktur des CC3 heraussuchen und sich die Schritt-für-Schritt Anleitungen aus den Ordnern der einzelnen Ausgaben des Annuals laden. Das wird natürlich immer mühsamer, wenn man von Jahr zu Jahr immer neue Annuals installiert hat. Über kurz oder lang wäre hier ein ordentliches Pluginsystem sehr wünschenswert. Weiterhin merkt man einigen Ausgaben an das sie aus dem privatgebrauch eines Anwenders kommen und nicht den selben Qualitätstests wie das Hauptprodukt unterliegen. So nützlich die Ausgaben auch sind erhalten sie an manchen Stellen kleine Fehler oder Bugs, die wohl auf zu wenige Tests vor der Auslieferung hindeuten.

Alles in allem macht die Nutzung der Inhalte des Annuals 2009 wieder viel Spaß und kann jedem Nutzer des Campaign Cartographer 3, der seinen Horizont erweitern und das letzte aus dem Programm holen möchte wärmstens empfohlen werden.