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Der letzte Incal 2 - Louz de Garra
Bewertung:
(2.7)
Von: Martin Möller
Alias: Goemoe
Am: 04.11.2011
Autor:Alejandro Jodorowsky, José Ladrönn
Übersetzer:Resel Rebiersch
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Science Fiction
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-284-6
Inhalt:48 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat(230 x 320mm)
Preis:13,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Die vier John Difools (vgl. Band 1) sind unterwegs auf der Suche nach Louz de Garra, einer Aristo der Klasse AA1. Diese Frau hat wie alle ihrer Art einen Heiligenschein und wird deswegen von so mancher Kreatur verehrt. Auch John Difool glaubt sie sei die Liebe seines Lebens. Und so fliegen die vier John Difools los, um die Frau aus den Fängen von den 100.000 Weltraumpiraten in ihren 30.000 Raumschiffen zu befreien. Niemand von den vier John Difools taugt wirklich zum Helden, alle sind nur sehr schräge Teile einer Persönlichkeit. Selbst als diese Teile zu einem Selbst verschmelzen, ändert sich nicht sehr viel.

Nach einer Odyssee trifft der übrig gebliebene John Difool dann tatsächlich auf seine geliebte Louz de Garra und ist hinreichend geschockt zu erfahren, dass sie nun eine andere Kreatur liebt, die noch schräger ist als er selbst. Doch es gilt auch eine Galaxis zu retten, in der Weltraumvampire gegen Erzengel kämpfen und Pakte geschlossen werden, die sonst undenkbar gewesen wären, nur um das Böse zu bekämpfen. John Difool steckt dabei mitten drin, denn er ist die Hoffnung allen biologischen Lebens. Warum weiß er nicht, aber die Mächtigen der Galaxis sind fest davon überzeugt.

 

Schreibstil & Artwork

Alles an den Zeichnungen und der Farbgebung von José Ladrönn schreit geradezu „Science-Fiction“. Seine hohe Kunst zeigt sich nicht nur darin, wie er geschickt vier Varianten der gleichen Person zu zeichnen vermag, die alle John Difool sind und sich doch unterscheiden – und das auf jedem einzelnen Bild – sondern auch in den Bildern, die nicht nur von Gesichtern geprägt werden. Eine immens hohe Zahl von winzigen Einzelheiten, die zusammen ein famoses Ganzes erschaffen, zeigen seine Liebe zum Detail.

Die eigentliche Geschichte kämpft sich mehr durch die Bilder, als dass sie fließt. Alejandro Jodorowsky hat eine für mich sehr abstrakte Version eines Universums geschaffen, in der die Hauptperson zwar stetig mitgeschleift wird, in der sie aber eigentlich keine nützliche Rolle spielt. Einzig der Incal begleitet John Difool stetig, aber warum, wird weder in Band 1, noch in Band 2 klar. Dadurch wirkt die Geschichte flach, ohne wirklich Höhepunkte und der Leser ergötzt sich allenfalls an den Kämpfen der abstrakten Mächte. Es wirkt wie eine Ansammlung an Hirngespinsten, die immer dann, wenn es scheinbar nicht weitergeht mit noch abstrakteren, noch gewaltigeren Dingen wieder gerade gebogen wird. Ein größeres Ganzes lässt die Geschichte jedoch bislang vermissen.

 

Qualität und Ausstattung

Es ist wieder ein schönes übergroßes Hardcover, wie man es vom Splitter-Verlag gewohnt ist. Druck, Bindung und Material sind klasse und ein kleines Bonbon für die Fans der Serie ist hinten mit eingeheftet: ein farbiger Karton, der John Difool auf der Flucht zeigt mit der Aufschrift „Splitter Collectors Edition“

 

Fazit:

José Ladrönns wirklich gute Zeichnungen helfen, den Band bis zum Ende durchzulesen. Es ist gut möglich, das man mehr über John Difool wissen muss, um den Band besser zu verstehen und dann vielleicht sogar gut zu finden. Ich fand ihn schlecht. Auch das Ende ist (für mich) komplett an den Haaren herbei gezogen und macht so gar keine Hoffnung auf mehr. Wer John Difool oder gar Ladrönn Fan ist, mag sich die Leseprobe ansehen. Wer den ersten Band mochte sei dennoch gewarnt, dieser ist noch abstrakter und noch weniger logisch, als der davor. Ich rate vom Kauf ab. Note 2.7