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Wonderland 4 - Geschichten aus dem Wunderland 1
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 25.11.2011
Autor:Raven Gregory, Daniel Leister, Mel Ruffino u.a.
Übersetzer:Sandra Kentopf
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Wonderland
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86201-086-8
Inhalt:104 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Tales from Wonderland Vol.1
Preis:14,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Vier Kurzgeschichten: In „Herzkönigin“ geht es um die grausame gleichnamige Königin und wie sie ins Wunderland kam. Beim „verrückten Hutmacher“ dreht sich alles um Calie Liddles Bruder, der ein pädophiler Psychopath und deswegen ein gefundenes Fressen für den grausamen Wahnsinn ist, der über das albtraumhafte Wonderland herrscht. In „Alice“ gibt es einen Rückblick in die Zeit als Calies Mutter Alice (ja, DIE Alice) noch ein kleines Mädchen war und von ihren Großeltern, dem Wonderland geopfert werden sollte. Doch Alice war die Erste, die sich dem Wunderland entgegengestellt hat und ihm entkommen konnte.

Die letzte Geschichte handelt von einem „Experiment“ mit dem all der Horror überhaupt erst begann…

 

Schreibstil & Artwork:

Nach den ersten drei Wonderland-Bänden die die zusammenhängende Odyssee von Calie Liddle und ihrem Kampf gegen das Wonderland schilderte, gibt es in diesem Comic vier nette Einzelgeschichten, die ein wenig mehr Licht in einige Aspekte der Horror-Welt bringen sollen. Und das funktioniert tatsächlich sehr gut, denn die Auswahl der Kurzgeschichten sind exquisit gewählt. Der Leser erfährt hier sowohl wie zwei )eigentlich sogar drei) der wichtigsten Charaktere des Wonderlands in das selbige gekommen sind. Dabei ist auch dieser „Wonderland“ ganz klar nichts für schwache Nerven, sondern wie auch die Geschichten zuvor, ein blutiger und albtraumhafter Ritt durch den Wahnsinn. Die Stories allerdings sind – obwohl Kurzgeschichten – enorm spannend und fesselnd und lassen einen bis zum Ende nicht mehr los… sie versprühen eine Art grausame Faszination. Die Wonderland Bände 1-3 drehten sich, wie gesagt, um Calie Liddle, legten also auch den Fokus auf die junge Tochter von Alice. Dabei kamen zwar ihre grausamen Gegner auch charaktertechnisch nicht zu kurz, aber einige Fakten fehlten dann doch. Diese werden vor allem in den beiden Geschichten „Herzkönigin“ und „Der verrückte Hutmacher“ offenbart, die wieder blutig brutal und vollkommen abgefahren, wenn nicht sogar ein wenig krank sind.

 

Die Artworks sind an die vorigen Bände angelehnt und sehen ordentlich aus, passen zumeist recht gut zu den Erzählungen und dem Setting. Allerdings gibt es in Sachen Mimik ein paar leichtere Schwächen bei den ansonsten schicken Illustrationen. Dafür geizt der Künstler aber nicht mit den körperlichen Reizen der Protagonistinnen. Der Stil ist dabei eher klassisch und wird mit sauber gezeichneten Konturen und sicheren Linien präsentiert. Die Kolorierung ist satt und farbenfroh und stellt damit einen passenden Kontrast zu der düster psychodelischen Story da.

Allerdings muss man auch sagen, das die Artworks der Covergalerie, die man am Ende des Bandes finden, alles andere locker in den Schatten stellen.

 

Fazit:

Der vierte Wonderland-Band geht eine etwas andere Richtung und bietet dem Leser vier sehr gute Kurzgeschichten aus dem Horror-Setting, die einige Aspekte näher beleuchtet, die in der ursprünglichen Trilogie nur am Rande erwähnt wurden. Vor allem geht es dabei um die grausame Herzkönigin, den verrückten Hutmacher und auch die fiese Grinsekatze, aber auch um die originale Alice- Calies Mutter. Außerdem erfährt der Leser, wie die Liddles überhaupt zu dem Wonderland-Fluch gekommen sind. Das alles wird blutig brutal, aufreizend und verstörend psychodelisch präsentiert und ist darüber hinaus auch noch enorm spannend. Wem die ersten Wonderland-Bände gefallen haben, der kommt auch hier voll auf seine Kosten und erfährt mehr über dieses abgefahrene albtraumhafte Setting. Die Kurzgeschichten bieten darüber hinaus auch noch eine Möglichkeit zum Seiteneinstieg.