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Captain America 1 (ab 2012)
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 28.05.2012
Autor:Ed Brubaker, S. McNiven
Übersetzer:Joachim Körber
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Marvel 616
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:DCPTA001
Inhalt:116 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Captain America (2011) 1-5
Preis:12,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Nach dem Tod von Bucky Barnes während der „Fear Itself – Nackte Angst“ Ereignisse ist Steve Rogers wieder in das Captain America Kostüm geschlüpft. Als er, Fury, Sharon Carter und Dum Dum Dugan einer alten Freundin den letzten Abschied erweisen wollen, wird das Begräbnis von einem Anschlag getrübt, der eindeutig auf Cap gemünzt ist. Die Ereignisse überschlagen sich bald, den Rogers Vergangenheit holt ihn ein. Ein lange tot geglaubter Freund ist gar nicht so tot und ziemlich unglücklich darüber, was mit ihm geschehen ist. Ausgangspunkt ist Jimmy Jupiter, der zu Weltkriegszeiten mit in Caps Team war und eigene Dimensionen erzeugen konnte. Nun sind alte Kriegsgefährten von Cap zu Feinden geworden und sie haben etwas ganz Besonders mit dem amerikanischen Supersoldaten vor…

 

Schreibstil & Artwork:

Na, wenn Ed Brubaker sich einer Sache widmet, dann kann das eigentlich nicht schief gehen. Der Meister der Krimi-Comics kümmert sich diesmal um den neuen alten Cap America, keinen geringeren als der originale Cap den wir als Steve Rogers kennen. Der Werdegang von Cap dürfte hinlänglich bekannt sein und ist für diese Story vollkommen nebensächlich. Das einzig wichtige Element ist sein enormer Patriotismus, der hier eine grundlegende Rolle spielt, aber naja, eigentlich ist das bei Cap doch immer so.

Wie dem auch sei, es ist eine neue Ära von Captain America, was man schon an der Nummerierung sehen kann, die bei 1 beginnt. Brubaker übertrifft sich wieder einmal selbst und liefert eine prickelnde und umwerfende Geschichte ab, die von der ersten Seite an überzeugt und einen bis zur letzten Seite nicht mehr los lässt. Brukaber hat dieses gewisse Etwas, dieses Fingerspitzengefühl, für das perfekte Timing und einen komplex durchdachten Plot, von einer Art, die man bei Superhelden-Comics (gerade bei Marvel) eher selten sieht. Dabei lässt der Autor auch einige Krimi-Elemente in die Story einfließen. Das Gerüst der Geschichte, geht dabei sehr weit in die Vergangenheit zurück und hat wieder einmal mit einer anderen Dimension zu tun, eine Sache, die bei Marvel wohl sehr gerne gesehen ist. Klingt erst einmal abgedroschen, aber in diesem Fall, ist es sehr geschickt ausgewählt und passt einfach sehr gut in die Handlung, vor allem da alte Kameraden von Cap dadurch auch dauerhaft ins Spiel gebracht werden. Auch lässt Brubaker die Charaktere nicht links liegen und gerade Caps Gefühlswelt wird hier schön beleuchtet. Storytechnisch ist „Captain America 1“ auf jeden Fall rundum gelungen und wer die Arbeit von Brubaker kennt und mag, weiß hier im Prinzip schon was er bekommt, auch wenn es sich bei „CA1“ sicher nicht um ein noirhaftes „Criminal“ oder „Sleeper“ handelt.

 

Auch bei den Artworks wurde alles richtig gemacht. Steve McNiven hat einen sehr modernen und aufwändigen Stil, der einfach hervorragend aussieht und sehr gut zum Superhelden-Setting passt. Die einzelnen Panels sind detailliert und präzise gezeichnet und getuscht und zeigen sich darüber hinaus auch sehr dynamisch. Auch Körperproportionen, sowie Gestik und Mimik stimmen hier perfekt. Die Kolorierung ist kräftig und wird von satten Farben dominiert, wenn es auch die einen oder anderen düsteren Szenen gibt. Die Panels zeigen sich in allen Formen und Größen, von kleinen Eckigen, über überlagernde runde bis hin zu großen Splash-Pages, die es in sich haben. Das bringt viel Schwung in die Erzählung und unterstützt deren Geschwindigkeit quasi perfekt.

 

Fazit:

Eine neue Captain America beginnt mit der Rückkehr von Steve Rogers in das rot-weiß-blau gestreiften Kostüm, eine Äre die mit einer neuen Nummerierung eingeleitet wird und einer umwerfenden Story aus der Feder von Ed Brubaker. Der Plot ist spannend, bringt frischen Wind und neue Gegner für Rogers – auch hinsichtlich der Zukunft und überrascht mit einigen intensiven Ereignissen. Natürlich fehlt auch die Action nicht und optisch gibt es absolut nichts zu meckern, die Artworks sehen einfach superb aus. Offensichtlich ist das Brubaker Großes mit Cap America vor hat und sich nicht im Kreis drehen will. Der Auftakt ist auf jeden Fall schon mal hervorragend gelungen und man darf gespannt sein, wie es weiter geht. Alle Cap-Fans zugreifen!