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Aquaman 1
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 14.08.2012
Autor:Geoff Johns, Ivan Reis
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:DC Universum ab 2011 (New 52)
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:132 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Aquaman 1-6
Preis:14,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Aquaman und seine Frau Mera haben in der Menschenwelt ein neues Leben begonnen, fern ab ihres Volkes, das tief unter dem Meer lebt. Aber Aquaman wäre nicht er selbst, würde er den Menschen an der Oberfläche nicht helfen, wo er kann. Doch die Menschen und auch die Ordnungshüter nehmen den Atlanter nicht sonderlich ernst in seinen Bestrebungen. Aquaman steht dem abgrenzenden und teilweise schon verachtenden Verhalten der Menschen eher gelassen gegenüber. Doch als monströse Fischmenschen aus dem Meer zunächst über die Besatzung eines Fischkutters und dann über eine ganze Kleinstadt herfallen, werden Aquaman und Mera doch um Hilfe gebeten, denn nur sie können in die Tiefen des Meeres hinuntersteigen, um dort nach der Ursache der blutigen Angriffe zu suchen...

 

Schreibstil & Artwork:

Das DC ihr Universum kürzlich neugestartet haben, ist sicherlich keine Geheimnis mehr. Alle 52 Heftserien wurden in den USA mit einem Status Quo rebootet und plötzlich tauchen auch wieder Helden auf, die schon seit Jahren quasi gänzlich von der Bildfläche des DC Universums verschwunden waren. So wie eben Aquaman.

Umso überraschender ist es, das Aquaman nun im Zuge des Reboots wieder auftaucht, aber ganz ehrlich gesagt, hat mich persönlich das sogar sehr gefreut, denn ich war früher (d.h. in meinen jüngeren Jahren) immer eine recht großer Fan der Geschichten um den Atlanter. Da erfreut es mich natürlich umso mehr, das der Auftakt von Aquaman dann auch wirklich gut gelungen ist und von der ersten bis zur letzten Seite fesseln kann.

Zunächst fällt dabei auch auf, das das deutsche Aquaman 1 - im Gegensatz zu den meisten anderen Reboot-Heften bei Panini - als Sammelband erscheint, der gleich mehrere US-Hefte umfasst und damit eine komplette, abgeschlossene Geschichte erzählt (auch wenn die Aquaman-Reihe danach noch weitergeführt wird).

Der erst Handlungsbogen "Der Graben" geht dann auch gleich richtig ans Eingemachte und es geht - für einen Superhelden-Comic - schon ziemlich blutig und brutal her, als die bösartigen und gefräßigen Fischmenschen über die Landbewohner herfallen. Auf der anderen Seite sind diese Gegner nicht einfach hirnlose Monster, denn sie werden von Autor Geoff Johns schon recht plastisch dargestellt, denn auch wenn ihnen eine eher primitive Gesellschaftsstruktur zu Grunde liegt, haben ihre Taten durchaus Sinn - zumindest aus ihrer Sicht. Überhaupt sind die Charaktere sehr komplex dargestellt, was vor allem für Aquaman und Mera gilt, die nicht als übermächtige Halbgötter mit Superkräfte offeriert werden, sondern überraschend menschlich präsentiert werden und auch so agieren. Dabei könnte das Paar nicht unterschiedlicher sein. Während Aquaman eher besonnen und zurückhalten ist, zeigt sich Mera gerne sehr emotional und aufbrausend - eine richtige Emo-Bombe sozusagen.

Aber nicht nur die Charaktere auch die Story selbst zeigt sich vielschichtig und komplex und hat vor allem alles was man auch ansonsten von einer Superhelden-Geschichte erwartet - also auch viel Action, bei der gerade Aquaman und Mera - meistens aber nicht immer - im Mittelpunkt stehen. Der Plot weiß zu fesseln und ist gerade weil er recht facettenreich und nicht vorhersehbar ist, enorm spannend.

 

Untermauert wird das Ganze dann auch durch die atemberaubend tollen Artworks von Ivan Reis, der schlichtweg perfekte Illustrationen abliefert. Die einzelnen Panels sind enorm aufwändig gezeichnet und Reis schafft es den Charakteren filigrane Gesichtszüge und - ausdrücke zu verpassen, die zu jeder Situation nahezu perfekt passen. Die Artworks an sich strotzen dabei vor Detailreichtum und regen dazu an, sie sich genauer anzusehen. Die Kolorierung ist zumeist kräftig und knallig, ganz so wie man es von DC-Superhelden Comics gewohnt ist. Das passt hier aber perfekt und darüber hinaus ist auch nicht alles kunterbunt, sondern es gibt hier und da auch mal düstere Sequenzen.

 

Fazit:

Der erste Aquaman-Band ist ein echter Kracher. Nicht mehr und nicht weniger. Die Story, die Charakterzeichnung und alles drum herum sind liebevoll und enorm detailliert ausgearbeitet und zeigen sich überraschend komplex und vielschichtig. Der Comic kann von der ersten Seite an fesseln und sieht dabei noch todschick aus. Mehr kann man wirklich nicht von so einem Superhelden-Comic erwarten. Ich persönlich mochte Aquaman schon immer und bin von diesem Reboot richtig begeistert, denn er ist schlichtweg rundherum einfach gelungen. Nun bleibt zu hoffen, das das Niveau auch in Zukunft so hoch gehalten werden kann.