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Das Marvel-Universum gegen Wolverine
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 23.10.2012
Autor:Jonathan Maberry
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Alternatives Marvel Universum
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:100 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Marvel Universe vs. Wolverine 1-4, Marvel Assistant-Sized Spectacular 1
Preis:12,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Die Erde wird in einen kannibalistisch-apokalyptischen Albtraum verwandelt, eine Veränderung die sich nach und nach verbreitet. Nur wenige können dieser Krankheit wiederstehen und einer davon ist Wolverine. Der muss einige knochenharte Entscheidungen treffen und tritt mit immer weniger werdenden Gefährten gegen die mächtigsten Superhelden an. Die Lage ist aussichtlos...

 

Schreibstil & Artwork:

Arrrr, schon wieder ein Weltuntergangs-Szenario und einmal mehr findet dies im Marvel Universum statt - wenn auch in einer alternativen Version (wie eigentlich immer). Mal waren es die Zombies, mal waren es die Mutanten, immer wird fast die gesamte Bevölkerung und im Falle von Marvel auch die meisten Superhelden dahingerafft oder verwandelt. Das ist auch bei dem vorliegenden Werk nicht anders, auch wenn die Vorgaben leicht verändert wurden. Die Infizierten sind nicht wirklich infiziert, sondern verändern sich genetisch, mutieren - allerdings macht dies kaum einen Unterschied, denn das Resultat ist dasselbe: die Veränderten werden zu ultrawütenden und alles fressenden Monstern. Im Gegensatz zu den Marvel Zombies sind sie aber nicht vollkommen hirnlos, sondern behalten ihre Intelligenz, werden nur von einer unglaublichen Wut getrieben. Ur-Instinkte so zusagen.

Dreh und Angelpunkt der Story ist dabei Wolverine, der alles gibt, um die Seuche aufzuhalten und die Welt zu retten. Seine Heilkräfte schützen in offenbar vor dem Virus. Es gibt noch ein paar andere Helden die scheinbar immun sind und die auf wissenschaftlichem Weg versuchen, der Seuche Herr zu werden. Aber sie brauchen Schutz und da kommen Wolverine, Deadpool, Der Punisher und noch ein paar andere ins Spiel.

Auch wenn das Setting schon fast abgedroschen wirkt, funktioniert die Story hinsichtlich Spannung und Geschwindigkeit schon sehr gut. Jonathan Marberry liefert hier eine dichte und fesselnde Horror-Geschichte ab, die durchweg Spaß macht, allerdings auch nicht allzu komplex und vielschichtig ist. Aber das muss sie auch nicht unbedingt, den "Marvel Universum gegen Wolverine" will keine tiefgehende und sozialkritische Erzählung sein, wie beispielsweise "The Walking Dead", sondern einfach nur unterhalten - und das klappt erstaunlich gut, nicht zuletzt weil Deadpool mal wieder einen grandiosen Auftritt mit seiner zweiten Persönlichkeit hat.

 

Optisch sieht das Ganze sehr gelungen aus. Die Artworks sind schick und passen gut zum Endzeit-Feeling des Settings. Auch die Kolorierung erweckt diesen Eindruck und untermauert damit das Flair. Die Panels sind sehr dynamisch und ganz im typischen Marvel-Stil, in so ziemlich jeder Form und Größe vorhanden.

 

Fazit:

"Marvel Universum gegen Wolverine" macht eine gute Figur, wenn man sich nicht allzu sehr an der nicht wirklich vorhandenen Originalität der Grundgeschichte stört. Im Grunde ist die Story nichts anderes als eine abgewandelte Zombiekalypse mit ein paar differenzierten Facetten. Aber was Wolvie und Co darin machen, das macht dann schon sehr viel Spaß und ist enorm kurzweilig. Das Ganze sieht auch noch hervorragend aus und ist rasant inszeniert. Wer Splatter-Horror mit Superhelden im Sinne der Marvel Zombies mag, wird hier gut bedient. Zu viel Tiefgang darf man allerdings nicht erwarten.