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Zwerg 1 - Wyrimir
Bewertung:
(4.0)
Von: Marcus Lange
Alias: Marleron
Am: 24.10.2012
Autor:Shovel
Übersetzer:Resel Rebiersch
Typ:Comic
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-408-6
Inhalt:48 Seiten, Hardcover
Preis:€ 13,80
Sprache:Deutsch

Inhalt

Ein Zwergenvater auf der Flucht mit seinem neugeborenen Sohn. Dieser trägt ein Mal, dass den Vater zu dessen Ermordung zwingt. Doch dieser denkt nicht daran und flieht mit seinem Sohn Orth in den Wald Belouve. Ein Wald voller Gefahren, wilden Tieren, Fabelwesen und Sylven. Dort, vor den zwergischen Verfolgern sicher, lebt und lehrt er seinem Sohn alles was er weiß, bis zu seinem Tode. Wieder auf der Flucht trifft Orth Albin von und zu Pfütze, eine Kröte. Von der adligen Kröte überzeugt und mithilfe eines Wildschweins, zieht Orth seiner Bestimmung entgegen. Im Laufe der Zeit redet Orth dann auch mit einem Hund und den Wölfen im Wald. Zwischen die Fronten von Zwergen und Sylven, gerät er in die Gefangenschaft der Sylven, welche ihn verschonen und sogar bei seiner Queste helfen wollen. Auf dem Weg dorthin opfern sich das Wildschwein und eine Zwergin für ihn und Orth wird sogar ein Mitglied der Wildschweinsippe.

Autor:

Shovel (Text und Zeichnungen) ist ein eher neues Gesicht für uns deutschsprachige Comicleser, aber eines von dem man sicher noch mehr lesen und sehen wird. Bisher hat der französische Zeichner zwei Comics veröffentlicht (Six runkles an Amborie; Epsilon BD und Invincibles; Xio Edition). Mit Zwerg hat er nun ein größeres Werk begonnen, welches 4 Bände umfasst.

Schreibstil & Artwork:

Shovels Liebe zum Detail verführt den Leser zum langsamen lesen und längerem Betrachten der Bilder. Seine Geschichte ist dicht und voller Einzelheiten. Dies spiegelt sich auch in der Fülle an kleinen Bildern. Keine seiner Bilder scheinen nur mal eben schnell gezeichnet zu sein.

Er verzichtet auf große imposante Bilder. Was manchmal durch die Menge der kleineren Bilder schon fast gedrängt wirkt, erzeugt aber eher eine Dichte, und Dramatik, ohne Hektik und ohne auf wilde Kritzeleien zurückgreifen zu müssen.

Seine Dialoge sind detailreich wie seine Bilder. Mal lang, mal nur sehr knapp oder gar nicht vorhanden. Seine Charaktere kann man schon sehr schnell auch an der Sprache erkennen. Witz und Ernst sind bei ihm wichtige Stilmittel.

Es hat Vorteile, wenn der Zeichner auch gleichzeitig der Autor ist, Zeichnung und Text passen oft besser zusammen. Aber nur, wenn der Autor beides beherrscht. Bei Zwerg kann ich dies erkennen und ich hoffe Shovel kann dieses Niveau über die gesamten vier Bände halten.

Farben:

Dimitri Fogolin ist bedacht und seine Kolorierung passt zu Shovels Zeichenstil. Er vermeidet grelle Farben. Blaue und rote Töne sind vorherrschend, wechseln sich aber stetig ab, ohne langweilig zu wirken. Eine gelungene Mischung und zugleich eine Vermeidung von zu bunten Bildern, die man bei Comics allzu gerne vorfindet.

Fazit:

Splitter zeigt mal wieder ein gutes Händchen in ihrer Auswahl an neuen Comics. Zwerg, Band 1, Wyrimir ist ein guter Start für die 4-teilige Serie. Auch wenn der Hintergrund einem bekannt vorkommen mag, Zwerge und Sylven, welche Elfen gleichen, ein Kind mit einem Mal und einem vorbestimmten Schicksal, so möchte man dennoch wissen wie es mit Orth weitergeht. Und nicht nur Orth´s Schicksal interessiert, auch Albin von und zu Pfütze´s Rolle macht Lust auf mehr. Wenn auch Albin beginnt Orth die Hauptrolle zu klauen. Tiere spielen bei Zwerg eine wichtige Rolle, es erinnert an den guten alten Walt Disney, bei dem die Tiere immer die wichtigsten Helfer waren. Dennoch ist Zwerg kein Kindercomic. Es ist eine aktionsreiche Geschichte, schnell, witzig und spannend erzählt. Da einiges Blut fließt und auch nackte Haut zu sehen ist, liegt die Altersempfehlung bei 16+. Ein sehr schönes Comic, bei dem mir Zeichnung und Geschichte gefallen haben.