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Vergessene Reiche: Die Legende von Drizzt 1 - Die Neverwinter-Erzählung
Bewertung:
(4.4)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 14.07.2013
Autor:R.A. Salvatore, Geno Salvatore, Augustin Padilla
Typ:Comic / Graphic Novel
System:Dungeons & Dragons
Setting:Vergessene Reiche
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:144 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Legend of Drizzt Volume 1
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Die letzten Freunde und Gefährten von Drizzt Do'Urden sind gefallen und der Dunkelelf sorgt mit der impulsiven Dahlia rund um Neverwinter für Recht und Ordnung. Doch in den Überresten von Gauntlgrym erhebt sich jemand, der eigentlich tot sein müsste... der Schlachtenwüter Pwent. Doch Pwent ist nun ein Vampir, sträubt sich aber vehement dem Blutdurst nachzugeben. Dennoch macht Drizzt mit Dhalias Hilfe jagt auf den Zwerg, ohne zu wissen wen er da genau jagt. Doch die Dinge entwickeln sich anders, denn es steckt viel mehr hinter Pwents Verwandlung...

 

Schreibstil & Artwork:

Es war eine ganze Zeit still um die Comic-Variante der Dunkelelfen-Saga. Tatsächlich ist der bisher letzte Band ("Das Vermächtnis") - die Neuauflage als Megasammelband, die kürzlich erschienen ist, lassen wir mal außen vor - bereits Ende 2008 erschienen. Nun erscheint mit dem vorliegenden "Neverwinter 1" endlich die Fortsetzung und gleichzeitig auch der Auftakt zu einem noch recht aktuellen Drizzt-Zyklus (siehe dazu die Reviews zur Roman-Vorlage). Zwar wurden damit einige frühere Drizzt-Geschichten übersprungen, aber dafür gibt es eben frisches Material.

Obwohl ich die früheren Romane allesamt gelesen habe, kenne ich die letzten Drizzt-Bücher nicht mehr, da mir die Reihe persönlich einfach zu lang wurde. Deswegen bin ich recht unvoreingenommen an diesen Comic herangegangen, denn ich kenne die Originalstory eben nicht. Positiv fällt hier sofort ins Auge, das kein anderer Autor, sondern R.A. und Geno Salavatore persönlich für die Adaption ins Comic-Format verantwortlich zeichnen, denn das lässt zumindest hoffen, dass die Story authentisch und penibel genau umgesetzt wird. In der Tat beginnt die Geschichte auch recht rasant und mitreißend, so dass man als Leser kaum Verschnaufpausen bekommt. Das dabei wieder einmal ein totgeglaubter Charakter auf eine sehr ungewöhnliche Art und Weise von den Toten zurückkehrt, ist bei den Drizzt-Geschichten ja nichts neues und man kann sich durchaus damit anfreunden. Der Plot hat einige interessante Wendungen, aber auch ein paar recht vorhersehbare Ereignisse. Auch wollen die Charaktere noch nicht so richtig Tiefgang zeigen, wobei das weniger für Drizzt selbst gilt, denn dieser hat ja bereits über Jahrzehnte hinweg seine Entwicklung vollzogen. Dennoch fehlt auch dem Dunkelelf ein wenig Gehalt und was ich persönlich sehr vermisse sind die fast schon melancholischen Anmerkungen des Dunkelelfs, die es früher eigentlich immer gab.

 

Dafür gibt es auf der anderen Seite eine Menge Action, die das Ganze sehr gut auflockert und Dynamik in den Plot bringt und auch optisch sieht die Sache rund aus, denn die Artworks von Padilla sind schick und weitestgehend detailreich, passen sehr gut zum generellen Gefühl des Comics. Aber... man muss auch sagen, das die Optik nicht an die Artworks von Tim Seeley herankommen, der die früheren Drizzt-Comics gezeichnet hatte.

 

Fazit:

Nach fast fünfjähriger Pause gibt es nun endlich wieder neue Drizzt-Comics. Die Reihe überspringt dabei zwar eine ganze Menge der Romane und steigt erst wieder mit der gerade aktuellen Neverwinter-Saga ein, aber dennoch - oder gerade deswegen - kann der Comic durchweg überzeugen. Die Story von Autor Salvatore selbst umgesetzt, ist dynamisch rasant und weiß von Anfang an zu fesseln, hat aber auch einige kleinere Mängel. Trotzdem macht sie sehr viel Spaß und jeder Drizzt und Forgotten Realms-Fan kommt hier definitiv auf seine Kosten und das auch in optischer Hinsicht, denn der Comic sieht auch noch recht schick gezeichnet aus. Für Fans ein Muss, aber auch Neulinge haben hier Chance mit einem neuen Zyklus in die Materie einzusteigen. Also ruhig mal einen oder zwei Blicke riskieren. Sehr gut!