Sharner Kobold Sharner Kobold

 

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American Vampire 5
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 09.09.2013
Autor:Scott Snyder, Jordi Bernet, Rafael Albuquerque
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:American Vampire
VerlagBoxNinja
ISBN/ASIN:
Inhalt:156 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: American Vampire 19-25
Preis:19,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Skinner Sweet ist der amerikanische Vampir, ein evolutionäres Update seiner europäischen Ahnen. Die erste Story des Bandes führt zurück ins 19. Jahrhundert und schildert Sweets Verwicklung in die Indianerkriege. Damals war er noch kein Vampir, sondern zusammen mit seinem Stiefbruder und späterem Jäger Book, Soldat. Seine Einheit steht einer Schlacht mit einem Stammeshäuptling und seiner Gefolgschaft gegenüber, doch was Skinner, Book und Co nicht ahnen ist, das der Häuptling jemand ganz besonderes ins Spiel bringen will - eine blutrünstige Göttin der Indianer.

 

Die zweite Geschichte spielt in den 1950ern, als Hot Rods, Teeny Bopper und ein junger Vampirjäger namens Travis Kidd für frischen Wind im miefigen Amerika sorgen.

 

Meinung:

Der letzte Band der "American Vampire"-Reihe, war der erste gewesen, der nicht auf ganzer Linie überzeugen konnte. Zu konstruiert und oberflächlich war die 2. Weltkriegs-Nazi-meets-Vampire-Story und zu viele Klischees wurden hier bedient (nachzulesen in der Review).

Im neuen Sammelband - der eigentlich zwei Stories darstellt - ist aber Skinner Sweet, der berühmt berüchtigte Vampir, mit dem die prinzipiell hervorragende und ein wenig anders geartete Vampir-Serie mehrere Handlungsbögen lang überzeugen und gefallen konnte, wieder da. Und er ist anders. Er hat sich verändert. Zumindest gilt das für die zweite Story, die in den 1950ern spielt. In der ersten Geschichte ist Skinner noch nicht mal ein Vampir, aber man kann erkennen, wie er zu einem geworden ist und auch wenn diese Indianergeschichte oft vorhersehbar ist, so macht sie doch sehr viel Spaß und weiß vollkommen zu fesseln. Vor allem werden hier aber einige Fragen geklärt, die sich in den ersten Bänden aufgetan haben. Auch wird in dieser Story deutlich, in welchem Verhältnis Skinner und Book zueinander stehen und wieso sie nachher zu Jäger und Gejagten werden.

 

Die zweite Geschichte ist dann noch einen ganzen Batzen spannender und überzeugender, was vor allem an dem charismatischen haudrauf-Charakter Travis Kidd liegen dürfte, der hier selbst Skinner Sweet die Show stiehlt. Kidd ist Vampirjäger, aber ein ganz Besonderer seiner Art und die Geschichte zeigt auch schnell, warum das so ist. Bei dieser Storyline kommt dann auch die Originalität und Komplexität, die man von den ersten drei American Vampire-Comics kennt, wieder sehr viel deutlicher ans Tageslicht, was die Geschichte nicht nur glaubwürdig, sondern auch sehr real wirken lässt. Darüber hinaus gibt es hier eine Menge Action und Witz, die mit einer Prise Rockabilly-Style gewürzt ist.

 

Beide Geschichten sind ziemlich gut gezeichnet und sehen toll aus, auch wenn mir die Artworks der "Travis Kidd"-Story - analog zur Erzählung - besser gefallen. Das heißt aber nicht, das die Illustrationen der ersten Geschichte schlecht wären, denn das ist keineswegs so. Auf jeden Fall sind die Artworks schick und detailliert, haben eine fesselnde Dynamik und sind klasse inseniert.

 

Fazit:

Nachdem der vorige Band nur gerade etwas über dem Mittelfeld lag, legt die außergewöhnliche Vampir-Serie nun wieder deutlich an Klasse zu. In der ersten Story erfahren wir mehr über die Entstehungsgeschichte von Vampirfiesling Skinner Sweet, in der zweiten lernen wir einen neuen coolen Vampirjäger kennen. Beide Stories machen unglaublich viel Spaß und überzeugen sowohl in erzählerischer, wie auch optischer Hinsicht. Sehr gut.