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Atalante 1 - Der Pakt
Bewertung:
(3.5)
Von: Martin Möller
Alias: Goemoe
Am: 12.11.2013
Autor:Didier Crisse, Fred Besson
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:
Setting:Griechische Mythologie
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-534-2
Inhalt:48 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat(230 x 320mm)
Preis:14,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Verdammt, wieder kein Sohn. Das muss ein Fluch der Götter sein, lasst uns das Neugeborene opfern, um ihre Gunst zu erflehen. Doch die Götter wollen das offenbar gar nicht und greifen indirekt ein. Oder besser die Göttinnen des Olymp verhindern es und geben dem Mädchen ein paar besondere Gaben mit auf den Weg sowie einen magischen Dolch. Atalante wird von der Bärin Gaya gesäugt und wächst unter einem ganzen Rudel von Fabel- und Waldwesen auf. Sie läuft schnell wie der Wind, fürchtet nichts und niemanden und legt eine unerschrockene Neugier an den Tag, der ihren Freunden einen Schrecken nach dem anderen einjagt. Wenn es hart auf hart kommt, läuft sie mit männlichen Gegnern um die Wette. Sie gewinnt immer, sogar gegen einen Zentauren. Für ihr Ziel, die Amazonen in Kappadokien zu besuchen, um eine von ihnen zu werden, ist sie zu jeder Tat bereit. Zum Beispiel möchte sie eine von Jasons 50 Argonauten werden, doch diese sind allesamt gestandene Helden und zudem Männer. Da bedarf es schon einer echten Heldentat, um von diesen wirklich ernst genommen zu werden.

 

Schreibstil & Artwork

Didier Crissé ist ein alter Hase in der Comic Branche und hat sowohl mit Texten als auch mit Zeichnungen sein Brot verdient. Er arbeitete schon früh für das Magazin Spirou, später für das Magazin Tintin und landete wie manche seiner bekannten Kollegen auch später beim Carlsen Verlag. Im vorliegenden Band kümmert er sich um die Zeichnungen und die Texte. Die Geschichte gewinnt sicher keinen Preis für die Originalität, dazu wurde die griechische Mythologie in der Literatur und gerade bei den Comics schon zu oft hoch und runter geritten. Aber er nutzt einen putzigen lebendigen Zeichenstil, der ein wenig an Zeichentrickfilme erinnert und lässt diese Bilder grandios von Fred Besson kolorieren. Dieser Mann ist wahrlich ein Meister der Farben und wertet allein durch seine Kunst das Comic noch einmal beträchtlich auf. Die Geschichte selbst verblüfft nicht gerade und wirkt bisweilen etwas hausbacken, ist aber nie langweilig. Die Dynamik der Protagonistin wird von der Geschichte und den Farben gekonnt unterstrichen und so ergibt sich ein stimmiges Gesamtwerk, das auf viele Bände ausgelegt ist. Tanja Krämling hat auch diesen französischen Comic wieder tadellos übersetzt. Im Anhang finden wir noch sehr viele prächtige Zeichnungen von Atalante und ihrer Umwelt. Der Autor selbst hat diese für den Leser kommentiert und führt diesen damit in die Welt der Atalante ein.

 

Fazit:

Wenn ich es mit einem einzigen Wort zusammen fassen müsste, wäre das putzig. Es ist nett gemacht, nicht zuletzt wegen der tollen Farben. Dennoch fehlt dem ganzen etwas Originelles, dass es von anderen Geschichten, die auf den klassischen Mythologien beruhen, ein wenig abhebt. Atalante ist ein Comic, den man gut zwischendurch lesen kann. Man wird sich nicht unbedingt an den Inhalt erinnern, aber den Band dennoch immer mit einem Schmunzeln in die Hand nehmen. Wem das reicht und wer einen Zeichenstil mag, der an Zeichentrickfilme für Kinder erinnert, der macht hier nichts falsch. Dennoch, Atalante ist kein Comic für Kinder. Hier sterben Wesen, teilweise recht tragisch (vgl. Mutter von Bambi), oder blutig. Im vorliegenden Band sind das jedoch nur Randerscheinungen, denn die Geschichte rennt so schnell weiter wie sie selbst. Wohl bekommts'.