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Legends & Lairs: Portals & Planes
Bewertung:
(4.0)
Von: Markus „Speren“ Busse
Am: 10.03.2004
Autor:Mike Mearls
Typ:
System:D20
Setting:-
VerlagFantasy Flight Games
ISBN/ASIN:1-58994-104-7
Inhalt:172 Seiten, Hardcover
Sprache:Englisch

„Portals & Planes“ ist erneut ein Quellenband aus der bekannten „Legends & Lairs“-Reihe von Fantasy Flight Games und behandelt die Themen „Portale“ und Ebenen“. Es handelt sich dabei um ein 172-seitiges Hardcover mit vielen ansprechenden Illustrationen in schwarz und weiß, die von gewohnt guter Qualität sind. Das Werk ist in vier Kapitel aufgeteilt, auf die im weiteren Verlauf dieser Rezension näher eingegangen wird.

Das erste Kapitel beschäftigt sich, wie fast immer in den Quellenbänden von FFG, mit den verschiedenen Rollen der Grundklassen in einem Abenteuer auf den Ebenen. Des weiteren wird den einzelnen Völkern die Möglichkeit gegeben, einige ihrer angeborenen Fähigkeiten aufzugeben und für besondere „planare“ Fähigkeiten einzutauschen. Das Konzept ist recht interessant, allerdings meiner Meinung nach nicht ganz ausbalanciert.

Außerdem werden fünf neue Prestigeklassen vorgestellt, die teilweise recht vielversprechend klingen. Besonders der „Investigator of Hidden Secrets“, eine PrC für Kleriker/Schurken, sticht hierbei heraus. Seine Aufgabe ist es zu verhindern, dass verborgene Geheimnisse, die bedrohlich werden können, auch geheim bleiben und Outsider, die z.B. beschworen werden, in Schach zu halten, damit sie nicht zu einer Gefahr werden.

Den Abschluss dieses Kapitels bilden einige neue Talente, Zauber und magische Gegenstände, die allesamt recht stimmig erscheinen. Leider wurde auch hier die Regeltreue besonders bei den magischen Gegenständen ein wenig vernachlässigt, so dass der Spielleiter noch nachbessern muss.

Kapitel 2 behandelt ausführlich „Portale“. Hier wird darauf eingegangen, wie man diese in eine bestehende Kampagne einbauen kann und es werden verschiedene Arten von Portalen vorgestellt. Es gibt hier viel innovatives Material, vom simplen „One Way“-Portal bis hin zum „Disarming“-Portal, wo der Charakter effektiv all seine Ausrüstung verliert. Außerdem werden Zwischenwelten vorgestellt und selbst „Wormholes“ haben einen eigenen Abschnitt in diesem Kapitel. Zusätzlich wird aufgeführt, welche Organisationen (Klerus, Diebesgilden, etc.) welchen Nutzen aus Portalen ziehen könnten.

Alles in allem halte ich das hier vorgestellte Material inklusive der Regeln für sehr ansprechend.

Das dritte Kapitel geht dann ausführlich auf die Ebenen ein. Es wird auf insgesamt 15 verschiedene Möglichkeiten ausführlich eingegangen, wie man eine Ebene gestalten könnte. Hier kann ein Spielleiter, der sich eine eigene Welt kreieren möchte, nach Herzenslust austoben und basteln. Es wird auf viele Details mit Regeln eingegangen wie z.B. Hitze, Wetter, Chaos oder auch Technologie. Die vorgegebenen Regeln wirken allesamt ausgereift und anwendbar, lediglich die Vorstellung einer hochtechnologischen Ebene entsprach nicht ganz meinem Geschmack.

Den Abschluss dieses Kapitels bilden einige Beispiel-Ebenen, die sich ohne weiteres in einen Grossteil von Kampagnen einbauen lassen.

Für mich ist dies definitiv das Herzstück des ganzen Werkes, da gerade die verschiedenen Möglichkeiten, die hier aufgeführt werden, eine Reise über die Ebenen für die Charaktere interessant und abwechslungsreich gestalten können.

Das letzte Kapitel stellt den Schwachpunkt des Buches dar. Hier werden einige Monster und Organisationen für Ebenen-Kampagnen aufgeführt, die zwar insgesamt gesehen nicht als schlecht zu bezeichnen sind, jedoch gegenüber dem in den anderen Kapiteln vorgestellten Material deutlich abfallen. Sicherlich ist einiges davon verwendbar, aber insgesamt wirkt es ein wenig langweilig.

 

Fazit:

 

„Portals & Planes“ ist ein sehr gutes Buch für jeden Spielleiter, der einmal seine Gruppe von ihrer vertrauten Heimatwelt wegholen will, um sie ein wenig durch die Ebenen zu schicken. Es kann sicherlich nicht mit dem Referenzwerk „Manual of the Planes“ konkurrieren, aber bildet doch eine sehr sinnvolle Ergänzung oder, falls man auf einer eigenen Welt spielt, eine Möglichkeit, eigene Ebenen und Portale zu kreieren.

Für mich ist es mit Abstand das beste Werk, was ich bis jetzt aus dieser Reihe gesehen habe und ich kann es nur empfehlen.