Sharner Kobold Sharner Kobold

 

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Ultimate Comics: Ultimates 5
Bewertung:
(3.0)
Von: Martin Möller
Alias: Goemoe
Am: 11.07.2014
Autor:Joshua Hale Fialkov, Carmine di Giando-menico
Übersetzer:Michael Strittmatter
Typ:Comic
Setting:Ultimatives Marvel Universum
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:132 Seiten, Softcover, US-Format
Preis:16,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

Wer hat nur den armen Bruce Banner, mit Drogen vollgepumpt, kilometertief unter der Erde festgesetzt? Also wer von S.H.I.E.L.D,.denn unter deren Festung sitzt er begraben? Doch jemand kommt, befreit ihn und er kommt auch noch an die Handschuhe mit den Infinity-Steinen. Diese Steine haben so viel Macht, dass niemand so richtig weiß, wieviel tatsächlich. Und genau die hat der Hulk auf den Händen, als er sich an den Rächern rächen will. Doch er kommt nicht allein. Wie aus dem Nichts taucht der für immer in der Nullzone verloren geglaubte Reed Richards wieder auf. Die Rächer bekommen also gleich zu Beginn alle Hände voll zu tun - und einiges auf die Nase.

 

Dazu kommt aus dem gleichen Nichts noch ein weiblicher zeitreisender Superschurke Kang, der Reed Richards helfen möchte, das Universum neu zu ordnen. Natürlich auf eine Art, die den meisten Lebewesen nicht recht sein kann, und so sind nicht nur die Mitglieder der einstigen Fantastischen Vier quasi rund um die Uhr am kämpfen. Doch die Fronten werden schnell etwas unübersichtlich. Reed Richards kann sich mittlerweile nicht nur dehnen, sondern auch vervielfältigen. Er arbeitet mit hunderten von Händen auf ebenso vielen Konsolen und Fronten. Ein Held stirbt sogar, um Reed Richards auszutricksen, und ein anderer Protagonist versucht (mal wieder) in der Zeit zu reisen, um Geschehnisse zu verhindern, die ihm persönlich nicht behagen. Das Ende wird zumindest einer Seite gar nicht gefallen. Gibt es denn überhaupt ein Mittel gegen viele Reed Richards, wenn die Rächer schon gegen einen vor wenigen Bänden so viele Probleme hatten?

 

Schreibstil & Artwork

Was mit Jonathan Hickman startete und von Sven Humphries weitergeführt wurde, erreicht uns nun mit Band 5 aus der Feder von Joshua Hale Fialkov. Leider wärmt er in diesem Band den Lieblingsgegner dieser Staffel erneut auf, was die ganze Geschichte nicht besser macht. Im Ultimate Universum können Helden und Schurken tatsächlich sterben. Wenn Batman und Ironman im Jahre 2014 noch immer gegen die gleichen Schurken antreten wie zu Beginn, dann ist das ein Thema. Wenn aber ein komplett neues Universum geschaffen wird, mit sterblichen Superhelden und Schurken, in dem viele Helden plötzlich ganz anders ticken, dann muss man nicht unbedingt in drei von fünf Bänden den gleichen Gegner auffahren. Erst recht nicht, wenn der auch noch jedes Mal von den gleichen Helden mit der gleichen Masche besiegt wird. Das gibt dem Band ganz sicher keine Klasse. Ob nun der neue Autor Joshua Hale Fialkov eine Idee von den voran gegangenen Autoren zu Tode reiten sollte, oder ob er sich an dem gleichen Thema beweisen wollte, werden wir wohl nie erfahren. Generell wirkt die Geschichte jederzeit arg konstruiert, unter anderem, um zu Kämpfen zu kommen, die man so wohl sonst nicht zu sehen bekommt. Die Bilder von Carmine di Giandomenico wirken oft grob und zerfahren, sind aber nicht wirklich schlecht. Man wird das Gefühl nicht los, als hätten Zeichner und Autor nicht genug Zeit für diesen Auftrag erhalten und hätten den ersten Entwurf abgeben müssen. Den Protagonisten fehlt es nicht selten sowohl grafisch als auch inhaltlich an Tiefe. Der große Clou am Ende ist eigentlich keiner. Die Übersetzung von Michael Strittmatter ist dagegen genauso tadellos wie das Material.

 

Fazit:

Tja, schade. Dieser Band ist wohl mehr etwas für Sammler. Für den Gelegenheitsleser könnten die Inhalte, wie auch der Stil des Zeichners, ein wenig zu verwirrend sein. Wer den ersten und zweiten Band dieser Staffel liest, bekommt eine ähnliche Geschichte, aber erheblich stilvoller präsentiert. In diesem Band wurde alles, was nicht passte, passend gemacht. Das erhält zwar oft die Spannung oder bietet ganz nette Action zwischen Superhelden, ein Highlight schaffen die Autoren damit hingegen nicht. Immerhin kann sich der Autor rühmen, einen ikonischen Helden getötet und wieder ins Leben zurückgeholt zu haben. Eine amüsante Kuriosität dieser Serie hat er dabei gleich mit begraben. Schade. Schade ist auch das beste Fazit für diesen Band. Da war sicher mehr drin. Sammler können ihn sich getrost zulegen, aber vermissen werden sie ihn nicht. Lesen, ins Regal, abhaken, vergessen. Das hatten wir eigentlich alles schon, auch in dieser Serie, nur besser.