Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
The Walking Dead 22 – Ein neuer Anfang
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 13.03.2015
Autor:Robert Kirkman, Charlie Adlard
Typ:Comic
Setting:The Walking Dead
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-416-1
Inhalt:160 Seiten, Hardcover, DinA5
Preis:16,00 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Der Krieg ist vorbei und liegt nun schon eine ganze Weile zurück. Noch ist viel Wiederaufbauarbeit zu leisten, aber Negans Verschwinden ist bereits überall spürbar. Denn während der einstige Warlord in einem dunklen Verlies hockt, haben sich die Überlebenden vom Königreich bis zur Anhöhe ein stabiles Netzwerk aufgebaut, das einen geschützten Güterverkehr und die Bildung einer Handwerks- und Agrargemeinschaft ermöglicht. Das Ziel: die Chance ergreifen, von Null auf eine humanere Welt zu erschaffen, um sich endlich wieder nur um die Untoten kümmern zu müssen. Als jedoch Jesus, Eugene, Rosita und die anderen eine Horde Untoter weg von ihren Territorien lenken wollen, stoßen sie auf eine kleine Gruppe Fremder, angeführt von einer Frau, die sich seltsam bereitwillig nach Alexandria mitnehmen lässt … und während Rick Grimes die Ankömmlinge genauer unter die Lupe nimmt, machen zwei Reiter von der Anhöhe bei einem Patrouillengang am anderen Ende der erschlossenen Territorien eine Entdeckung, die jede bisherige Gefahr in den Schatten stellen könnte!

 

Meinung:

Eins muss man Robert Kirkman wirklich lassen: langweilig wird es eigentlich nie in seiner überaus erfolgreichen Zombie-Serie, selbst dann nicht, wenn es gerade eben erst einen brachialen erzählerischen Höhepunkt gab. Anders als im bisherigen Verlauf der Serie, macht der Autor aber geschickter weise einen kleinen Zeitsprung nach dem Ende des Negan-Zyklus (Voriger Band). Die Story von TWD setzt also einige Wochen oder gar Monate nach dem Showdown mit Negan und der Einkerkerung desselbigen ein. Die Gemeinde Alexandria und auch die anderen florieren und ein relativ normales Leben macht sich mehr und mehr bemerkbar. Auch die Sicherheit ist so hoch wie noch nie seit dem Ausbruch der Zombiekalypse. Natürlich ist diese Idylle trügerisch und am Horizont bahnt sich schon eine neue unglaubliche Bedrohung an, allerdings geht es Kirkman erst einmal wieder langsam an, fällt nicht mit der Tür ins Haus – also eigentlich das, was er seit Beginn seiner Serie schon immer nach einem Showdown gemacht hat. Er schafft es eine unglaublich dichte und knisternde Atmosphäre zu erzeugen, bei der man als Leser eigentlich auf jeder neuen Seite mit einem Kracher rechnet nur um dann festzustellen, das dem nicht so ist. Sicherlich gibt es dann eine Offenbarung und am Ende bleibt einmal mehr ein fantastischer Cliffhanger, aber wie eigentlich immer bei TWD ist hier eher der Weg das Ziel.

 

Dabei ist „Ein neuer Anfang“ einmal mehr komplex und gehaltvoll. Der Autor legt spürbar viel Wert auf die Entwicklung der Charaktere und die glaubwürdige Darstellung einer postapokalyptischen Gesellschaft. Darüber hinaus gibt es auch eine Handvoll neue viel versprechende Charaktere von denen man noch nicht so ganz weiß, was hinter ihnen steckt. Richtig heftig ist dann aber die neue Bedrohung, aber ich möchte hier auch nicht zu viel verraten.

 

Optisch bleibt alles beim Alten, auch wenn sich einige der bekannten Charaktere etwas verändert oder besser weiter entwickelt haben. Adlard sitzt glücklicherweise immer noch am Zeichenbrett und das ist gut so, seine Artworks gehören einfach zu TWD, wie die Schreiberei von Kirkman. Trotzdem… ein bisschen hoffe ich immer noch darauf, dass die Serie irgendwann mal in Farbe weitergeführt wird.

 

Fazit:

„Nach dem Showdown ist vor dem Showdown“… so oder so ähnlich könnte man TWD tatsächlich bezeichnen, denn Autor Kirkman zeigt mit „Ein neuer Anfang“ einmal mehr, das seine großartigen Ideen auch über den nächsten Zyklus und dessen bahnbrechenden Showdown hinausreichen. Er selbst sagte vor einiger Zeit ja mal, das er schon quasi von Anfang an genau wüsste, welcher Charakter zu welchem Zeitpunkt dahinscheiden würde und das gilt wohl auch für seine Story. Wie auch immer, der neueste Band hat es wieder absolut in sich, ist unglaublich spannend, komplex und hat eine Gänsehaut erzeugende Atmosphäre. TWD-Fans kommen eigentlich sowieso an jedem neuen Band so gut wie nicht vorbei, denn eins ist klar, die Serie will einfach nicht langweiliger werden. Jeder neue Band ist ein neues Erlebnis. Aber TWD 22 ist auch ein guter Zeitpunkt um quer einzusteigen und in die Serie hinein zu schnuppern, denn die kleine zeitliche Lücke zum Vorband ist dafür vortrefflich geeignet. Hervorragend!