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Serenity 2 – Blätter im Wind
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 30.03.2015
Autor:Zack Wheadon, Georges Jeanty
Typ:Comic
Setting:Firefly, Sci-FI
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:176 Seiten, Softcover, US-Format, Serenity: Leaves on the Wind TPB
Preis:19,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Die Crew der Serenity hat die Verbrechen der Allianz dem Universum offenbart, doch immer noch regiert diese mit eisenharter Hand. Doch die Saat ist ausgestreut und ein Widerstand gegen die Allianz wird mit jedem Tag stärker. Währenddessen macht die Allianz jagt auf die Serenity, die sich geschickt versteckt hält, aber natürlich ihre ganz eigenen Probleme hat. Wash ist tot, Jayne hat die Crew verlassen und Zoe ist von Wash schwanger. Bei der Geburt gibt es Komplikationen und Zoe droht zu sterben, weswegen Mal keine andere Lösung sieht, als Zoe zu einem Hospitalschiff zu bringen und damit die Serenity der Allianz zu offenbaren. Mit knapper Mühe entkommt die Crew muss aber Zoe zurücklassen, die justamente von der Allianz auf einen namenlosen Gefängnisplaneten verfrachtet wird. Das bedeutet eine Rettungsaktion für Malcolm und die Crew…

 

Meinung:

„Firefly / Serenity“ gehört für mich (und viele andere) zu den besten Sci-Fi Serien, die im TV gelaufen sind. Leider war dieses Vergnügen nur recht kurz, denn aufgrund einer sehr schwer nachvollziehbaren Ausstrahlungspolitik des produzierenden Senders, floppte die Serie im TV und wurde schon nach 12 Folgen abgesetzt (die restlichen zwei der ersten Staffel gab es erst später zu sehen) und war damit offen. Letztendlich gab es dann glücklicherweise noch einen Kinofilm, der die Story in Joss Whedons Sinne zu einem Abschluss brachte, aber dennoch noch Platz für Nachschub lies. Und genau hier setzt dieser Comic an, der von Joss Whedons Bruder Zack erdacht wurde. Und das macht er wirklich sehr gut, um so viel schon einmal vorwegzunehmen.

 

Der Plot setzt locker nach den Ereignissen des Films an und eine kleine Weile ist seither vergangen. Die Crew hat immer noch mit den Auswirkungen zu kämpfen und trauert um ihre Verluste. Doch Zeit für Ruhe haben sie auch nicht. Zack Whedon hat dabei eine Story erdacht, die sich tatsächlich nach „Firefly“ anfühlt, denn die Grundlagen stimmen hier einfach. Die Charaktere sind dieselben, haben die gleichen Prinzipien und Ansichten und auch die Dialoge sind stimmig und definitiv „Whedonesque“ wie man so schön sagt. Im Zentrum der Handlung steht in diesem Band ganz ohne Zweifel Zoe, aber auch die anderen Charaktere bekommen ihren Teil des Kuchens ab – vielleicht mit Ausnahme von Inara, die hier leider eher als Beiwerk wirkt, was schade ist, denn die ehemalige Companion ist durchaus ein vielseitiger und interessanter Charakter… aber letztendlich trifft das eigentlich auf jeden der Serenity-Mitglieder zu.

 

Wie auch immer, „Blätter im Wind“ kann unglaublich fesseln und man fühlt sich als Leser und Fan der Serie direkt heimisch und freut sich, dass es endlich eine Fortsetzung der Geschichten gibt, auch wenn das „nur“ in Comic-Form geschieht. Sicherlich erreicht der Comic nicht ganz das Feeling der Serie, was meiner Meinung nach dem Medium an sich gezollt ist, aber der Comic ist ganz nah dran und vor allem ist die Story nicht flach, sondern ansprechend komplex und vielschichtig.

 

Leider kann man diese Lobhymne nicht auch auf die Artworks transportieren, denn die Zeichnungen von Georges Jeanty sind nur mittelmäßig und zeigen oft zu wenig Details. Gerade bei den Gesichtszügen der Charaktere fällt das auf, denn teilweise kann man nicht richtig zu ordnen, wer hier wer ist. Dafür trifft er das Drumherum ganz gut und kann damit zumindest das Firefly-Setting optisch recht gut rüberbringen. Schade, denn hier wurde sehr viel Potenzial vergeudet und durch die mittelmäßigen Artworks bleibt leider ein leicht bitterer Beigeschmack.

Dafür sind allerdings die Cover-Artworks, die netterweise am Ende des Buches ganzseitig abgedruckt sind, wieder richtig schick.

 

Fazit:

Lange hat es gedauert bis eine Fortsetzung von Serenity/Firefly endlich erhältlich ist, auch wenn diese – analog zu andern Whedon-Serien wie Buffy und Angel – im Comic-Format erscheint. Aber mit „Blätter im Wind“ trifft Zack Whedon die Thematik storytechnisch gesehen wie die sprichwörtliche Faust das Auge, kurzum die Geschichte führt nicht nur die Geschehnisse nach dem Kinofilm weiter, sondern macht dies auch noch unglaublich gut. Fans der Serie kriegen endlich neue spannende und vor allem komplexe Geschichten Malcolm und seine Crew. Einziges Manko dabei sind die Artworks, die sich nicht von einer Mittelmäßigkeit abheben können und manchmal sogar die Zuordnung der Charaktere erschweren. Da die Storyseite aber hervorragend ist, kann ich diesen Comic jedem Firefly-Fan nur ans Herz legen. Super!