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Marvel Now! - Nova 3
Bewertung:
(4.4)
Von: Martin Möller
Alias: Goemoe
Am: 30.03.2015
Autor:Gerry Duggan, Paco Medina, David Baldeon
Übersetzer:Alexander Rösch
Typ:Comic
Setting:Marvel Now Universum
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-95798-027-4
Inhalt:156 Seiten, Softcover, US-Format
Preis:16,99 €
Sprache:Deutsch

Inhalt

Sein neues Leben als angehender Superheld nimmt Sam Alexander gehörig mit. Er geht zum Arzt, weil er sprichwörtlich Sterne sieht. Erst beim Nachsitzen im Schachclub seiner Schule erkennt er, dass es tatsächlich Sterne sind, die ihm der Novahelm ins Gehirn gepflanzt hat. All die Punkte stehen für Sternensysteme, in denen noch ein Novahelm in irgendeiner Weise aktiv ist. Sam setzt seinen Helm auf und fliegt los. Einen lebenden Besitzer findet er nicht, wohl aber manche Gefahr, wenn er sich den noch aktiven Helmen jeweils nähert. Auf einem Planeten sind es gigantische Spinnenwesen, bei einem anderen Signal trifft er gar auf ein ganzes Nova Raumschiff, dass gerade von einer kleinen Flotte angegriffen wird. Heldenhaft entscheidet der junge Nova den Kampf zu Gunsten des Novaschiffes und hilft dessen Kommandant auch noch die Akkus des Schiffes wieder aufzuladen.

 

Das erzürnt wenig später einen gewissen Beta Ray Bill, eine pferdegesichtige Variante von Thor, der sogar einen ebensolchen Hammer mit Namen Sturmbringer trägt. Beta Ray Bill ist einer von den Guten und er will den korrupten Nova zur Strecke bringen, der gerade dem größten Schurken des Quadranten geholfen hat mit seinem gestohlenen Nova-Raumschiff eine Flotte zu besiegen und sich aus dem Staub zu machen. Dumm gelaufen. Ein Superheld zu sein ist dann doch nicht immer einfach. Nach einem kurzen, wenngleich heftigen Kennenlernen von Sam Alexander und Beta Ray Bill folgt ein klärendes Gespräch, nach dem Sam selbstredend diesem kosmischen Helden Beta Ray Bill dabei helfen will, Sams Patzer wieder gut zu bereinigen und die Angehörigen von Bills Volk aus den Klauen des Schurken Skaarn zu befreien. Doch diese Aktion gestaltet sich auch für echte Helden viel komplizierter als gedacht und dann waren da ja auch noch die sehr persönlichen Probleme eines 15-jähringen Teenagers auf seiner Schule, zu der er ja dann doch immer wieder mal zurück muss, kosmische Schurken hin oder her.

 

Schreibstil & Artwork

Gerry Duggan ist diesmal der Autor, was ja im zweiten Band schon angekündigt wurde. Er hat auch den Folgenband geschrieben und sorgt so für Kontinuität. Einen gefühlten Bruch in der Handlung oder der Beschreibung der Charaktere konnte ich nicht feststellen, der neue Autor macht seinen Job sehr gut. Wir bekommen das tägliche Leben von Sam erneut serviert, aber nur in kleinen Happen, was dem ganzen einen netten Rahmen beschert, ohne zu sehr von der eigentlichen Superhelden-Handlung abzulenken. Nach den beiden ersten Bänden kennt man schon die Leute aus Sams Umfeld und so viel Unterschiedliches hat das Leben eines Teenagers nicht zu bieten, wenn man ihm nichts komplett Schräges andichtet. Die Autoren verzichten zum Glück darauf. Dafür kommt eine glaubhafte, interessant gestrickte Nova Geschichte heraus, bei der der junge Sam sowohl mit Einfallsreichtum, als auch mit Unerfahrenheit glänzen darf. Dazu kommt ein kampfstarker Verbündeter, ein paar coole Orte in der Galaxie sowie ein richtig durchtriebener Gegner und fertig ist der Genremix für einen guten Comicband. Die Bilder stammen zunächst noch von Paco Medina, im hinteren Teil und zumindest im nächsten Band zeichnet jedoch David Baldeon für Nova. Beide hinterlassen saubere Arbeit, an der es nichts auszusetzen gibt. David Baldeon schafft es zudem nicht selten humoristische Nuancen in seinen Bildern zu verarbeiten, ohne je ins Kitschige abzudriften. Material und die Übersetzung von Alexander Rösch sind wie bei Panini üblich, tadellos.

 

Fazit:

Prima Comic. Die Autoren schaffen es einen eigenständigen Comic-Helden zu schaffen, der eben nicht einfach eine bunte Kopie von Spiderman, Batman oder einer anderen bekannten Größe ist. Nova hat seine eigenen Fähigkeiten und Probleme und das wird ganz gut herausgearbeitet. Meistens besiegt er seine Gegner auch mit dem Kopf, damit meine ich nicht den mächtigen Helm und die Kräfte, die er verleiht, sondern den Grips des Jungen. Die reinen Kräfte, die ja immens sind, bringen ihn nicht selten in schwierige Situationen, die er wieder mit seinem Verstand lösen muss. Das entlockt dem Leser immer wieder ein Schmunzeln. Aber es gibt auch jede Menge Action, interessante Verbündete und Gegner und langsam auch eine Verflechtung mit dem weiteren Marvel-Geschehen. Auch in anderen Bänden von Marvel Now! trifft man den guten Sam Alexander nun dann und wann an. Allen Lesern, die die ersten beiden Bände mochten, kann ich nur empfehlen, wieder zuzuschlagen. Wer die Serie noch nicht kennt, sollte jedoch mit Band 1 beginnen und sich zu diesem schönen Comic vorarbeiten.