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Waisen: Ringo 2 – Nummer Vier
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 01.12.2015
Autor:Emiliano Mammucari, Roberto Recchioni, Massimo Carnevale
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Endzeit, Sci-Fi, Waisen
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-693-6
Inhalt:208 Seiten, Hardcover, 16x21
Preis:19,80
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Ringo und die drei Jugendlichen sind auf der Flucht vor Präsidentin Jusic und ihren Krähen, die nichts anderes sind, als Ringos alte Kameraden, die er eigentlich getötet hatte. Während die Vier versuchen zu einem illegalen Raumhafen zu gelangen, von dem aus sie in die neue Welt gelangen wollen, geraten sie imemr wieder in gefährliche Situationen, die oft dem jugendlichen Leichtsinn und Übermut der drei Teenager zuzuschreiben sind. Ringo weiß indes aber immer noch nicht, wer von den Dreien sein Kind ist...

 

Meinung:

Der zweite Band von Ringo knüpft quasi nahtlos an den ersten Band an undführt die Story direkt weiter. Dabei verliert die Erzählung nicht eine Sekunde lang etwas von ihrer Faszination und Spannung. Es ist schon fast erschreckend, wie konsequent die Macher die Qualität der Comic-Serie hier hochhalten können, denn Ringo wird zu keiner Zeit auch nur annähernd langweilig, selbst dann nicht, wenn es malkeine Action gibt. Und es gibt nun auch nicht ständig Action-Anteile, viel mehr wird sich die Zeit genommen, den Plot ansprechend zu entfalten und zu erzählen, was man gerade auch an der Charakterzeichnung spürbar erkennen kann. Gerade die knisternde Spannung zwischen den drei Teenagern untereinander, aber auch gegenüber Ringo, bringt hier unglaublich viel Atmossphäre. Dabei scheinen sich die Teenies in einer klassischen Dreiecks-Beziehung zu befinden, dessen logische Konsequenz es ist, das einer der beiden Jungs auf der Strecke bleibt. Das hat dann auch gleich verheerende Auswirkungen für die gesamte Gruppe, auch wenn Ringo selbst einiges durch seine Kampfkünste ins Lot bringen kann.

 

Natürlich kommt auch die Action nicht zu kurz. Abgesehen von Begegnungen mit Jusics Krähen, beschränkt sich die Action aber nicht nur darauf, denn es gibt in der kaputten und zerstörten Welt von Waisen viel mehr Bedrohungen. Ringo beweist dabei zumeist einen kühlen Kopf und dank blitzschneller Auffassungsgabe und Reflexe meistert er die fiesesten Situation relativ locker – das riecht schon fast nach Superheld, doch Ringo ist weit davon entfernt, denn im Prinzip ist er ein Killer, ein Monster, wie ersich selbst bezeichnet. Trotz seiner Überlegenheit sind die Kämpfe und Auseinandersetzung zu keiner Zeit langweilig, denn dafür sorgt eine anspruchsvolle Inszenierung. Dabei gibt es auf der einen Seite recht brutale Panels, auf der anderen Seite glänzt die Erzählung gerne auch mit der Abwesenheit von direkter Gewalt oder gar Kampfdarstellung- wie beispielsweise wenn Ringo auf die Krähe Rotznase trifft (seine alte Freundin) und man den eigentlichen Fight gar nicht sieht, sondern nur die Gefühlsregungen der Teenies gezeigt bekomtm, die draussen vor dem Haus angespannt auf den Ausgang warten... grandios gemacht.

 

Optisch ist Ringo weiterhin eine Wucht, auch wenn die Philosophie der wechselnden Zeichner auch hier weitergeführt wird. Aber obwohl das oftmals bei Comic-Serien ein negativer Aspekt ist, funktioneirt das bei Ringo (und den Waisen) ganz hervorragend, was vor allem daran liegen dürfte, das die Zeichner offenbar nach Stilähnlichkeit ausgewählt worden sind. Die Inszenierung ist umwerfend, weil unglaublich rasant und dynamisch und wird in nahezu jeder Panelform und -größe präsentiert. Die Kolorierung zeigt scih meist eher dezent und zurückhaltend düster, was die Endzeitstimmung des Settings perfekt unterstreicht.

 

Fazit:

Die "Waisen" war fürmich ein absoluter Sci-Fi-Überraschungs-Hit und ich habe diese Serie förmlich verschlungen, konnte kaum auf den nächsten Band warten. Das ist bei Ringo fast genauso... Fast? Nein exakt genauso, denn Ringo ist zwar anders, dreht sich nur um Ringo und die drei Teenies, die er zu beschützen versucht, aber die Story ist nicht minder spannend und genauso episch, wie atmosphärisch dicht erzählt. Das Waisen respektive Ringo nicht oberflächlich, sondern gehaltvoll und komplex ist, steht dabei ausser Frage. Und auch optisch weiß diese spannende Comic-Serie auf ganzer Linie zu überzeugen, so das ich Ringo Bd. 2 nur allerwärmstens empfehlen kann. Allerdings sollte man Band 1 gelesen haben. Es ist zwar nicht unbedingt notwendig auch den originalen Waisen-Zysklus gelesen zu haben, aber es birgt dennoch einen hohen Mehrwert. Hervorragend!