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Hellboy 14 – B.U.A.P. 1952
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 24.02.2016
Autor:Mike Mignola, John Arcudi
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Hellboy Universum
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-401-7
Inhalt:144 Seiten, 14x21, Hardcover
Preis:22,00 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Brasilien 1952: In einer portugiesischen Burg aus dem 16. Jahrhundert werden grausam zugerichtete Leichen entdeckt. Der junge Hellboy und einige B.U.A.P-Agenten reisen nach Lateinamerika und beginnen ihre Ermittlungen in diesem scheinbaren Routinefall. Doch was sie herausfinden, ist erschreckender als alles, was sie sich vorstellen konnten.

 

Meinung:

Es hat einige Zeit gedauert bis der neueste Hellboy Band nun endlich bei Cross-Cult erschienen ist und auch wenn es zwischenzeitlich den einen oder anderen ebenso grandiosen Mignola-Comic – man denke nur an Baltimore oder Frankenstein Underground – war es wirklich an der Zeit, dass man neue Geschichten vom Roten Teufel vorgesetzt bekommt. Die Sache hat allerdings einen Haken. Nach dem fulminanten Showdown in Band 13 ist es ungewiss, was mit Hellboy nun los ist, ist aber bei diesem Comic hier auch zweitrangig, denn die Geschichte im 14. Band führt den Leser in das Jahr 1952 und damit zu Hellboy erstem Außeneinsatz zurück.

 

Aber genau das macht die Story letztendlich auch interessant, denn der Leser wird – ähnlich wie bei einigen Geschichten aus der „Geschichten aus dem Hellboy-Universum“ Reihe – wird in eine Zeit zurückversetzt, in der Hellboy noch nicht dieser ober coole, quasi unkaputtbare Fighter war, der förmlich mit jeder Situation klar zu kommen scheint. Viel mehr erleben wir einen noch jungen Hellboy, der Fehler macht und noch viel zu lernen hat. Dabei erscheint Hellboy neben den anderen Charakteren der Geschichte noch nicht einmal als Hauptperson, sondern ist viel mehr einer im Team.

 

Die Story weiß sofort zu fesseln, denn wie bei Mignola üblich, geht es wieder um allerlei skurrilen und mythischen Kram und natürlich auch höchst seltsamen Kreaturen. Das Ganze ist erzählerisch sehr schick verpackt und man spürt die einzigartige Erzählweise von Mignola hier deutlich. Leider beschränkt sich das aber auch nur auf die Erzählung, denn die Artworks stammen von John Arcudi und nicht von Meister Mignola selbst, was durchaus schade ist, auch wenn Arcudis Arbeiten durchaus eng mit dem Hellboy-Universum verwoben sind. Trotzdem bekommt der Leser hier eine höchst komplexe und gehaltvolle Story mit sehr viel Tiefgang und Plastizität – und das wirklich in jeder Hinsicht. Auch optisch ist der Comic hervorragend, auch wenn eben nicht Mignola selbst gezeichnet hat.

Fazit:

Endlich ist er da, der neueste Hellboy-Band und der hat es einmal mehr in sich. Auch wenn die eigentlich Hellboy-Storyline dieses Mal nicht weitergeführt wird, so bekommt der Leser doch eine anspruchsvolle und komplexe neue Geschichte aus den Anfängen des roten Heroen und der BUAP. HB ist hier noch ein blutiger Anfänger, der noch sehr viel zu lernen hat. Dennoch ist die Story nicht minder spannend und packend. Ganz im Gegenteil, gerade die Zeitreise zurück in die frühen 50er Jahre macht den Plot höchst interessant, denn viele Dinge sind hier noch anders, als zum „Jetzt“ des Mignolaverse. Einziges klitzekleine Manko ist die Tatsache, dass Meister Mignola selbst hier nur für die Story und den Text verantwortlich zeichnet, nicht aber für die Artworks. Diese sind von Arcudi, was naheliegt, da er Stammzeichner der BUAP Reihe ist. Seine Artworks sind auf jeden Fall toll, aber bei Hellboy wünsche ich mir persönlich immer lieber Mignolas umwerfende Schattenspiele. Trotzdem ein großartiger Comic!