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Waisen: Ringo 4 – Fleisch und Stahl
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 08.03.2016
Autor:Emiliano Mammucari, Roberto Recchioni, Massimo Carnevale
Typ:Comic
Setting:Waisen, Sci-Fi
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-695-0
Inhalt:208 Seiten, Softcover
Preis:19,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Die Gruppe macht sich auf, einen geheimen Flugplatz zu finden, von dem illegale Flüge in die neue Welt starten. Doch auf ihrem Weg dorthin geraten die Vier in eine Falle wilder Jugendlicher, die Ringo einsperren und töten wollen, da sie Erwachsene verabscheuen. Um ihn zu befreien und um mit dem eigenen Leben davonzukommen, müssen sie einen gefährlichen Handel eingehen.

 

Meinung:

Es ist immer schwierig eine gute Serie auch dauerhaft spannend und ansprechend zu gestalten und zu erzählen, doch beim Waisen-Ableger „Ringo“ ist das bisher wirklich kein Problem. Die Story um Ringo und die drei Jugendlichen, von denen einer wohl Ringos Kind ist, entwickelt sich weiter und weiter ohne dabei aber auch nur im Geringsten langweilig zu werden. Der Autor schafft es das Endzeit-Sci-Feeling des Settings nicht nur adäquat zu transportieren, sondern strikt darum auch eine sehr abgefahrenen Erzählung, quasi ein Endzeit-Abenteuer mit äußerst skurrilen Ideen und Locations. Neben der Reise von Ringo und Co, bei der sie auf die Kids treffen, die sich von Erwachsenen nichts mehr sagen lassen, weil sie ihnen an allem die Schuld geben (was ja auch nicht ganz so falsch ist), zeigt dieser Band aber auch die Seite der Juric und ihren Krähen – oder genauer gesagt der Krähe, die einmal Rotznase war. Die Krähen sind gescheitert und es gibt einen Verräter unter ihnen. Dummerweise kann die Juric diesen nur mit Hilfe von Rotznase fassen, denn die Lösung liegt im kollektiven Gedächtnisdatenspeicher der Krähen. Eine heikle Sache, denn für den Zugriff muss sie Rotznase quasi freilassen.

 

Auch diese Seite der Story weiß zu gefallen, denn sie hebt sich stark von der Ringo-Teenie-Seite ab, ist aber natürlich eng mit deren Verlauf verknüpft. Hier bekommt man allerdings feinstes Hightec-Sci-Fi , wenn auch mitunter ein wenig psychedelisch gestaltet. Auf der anderen Seite bekommt man dann eben Abenteuer, Endzeit und auch einiges an Action. Dabei zeigt sich die Story weiterhin enorm komplex und vielschichtig, was nicht zuletzt wohl auch an der Tatsache liegt, das die Macher sich genug Zeit nehmen ihre Story zu erzählen und dabei auch den nötigen Platz (in Seitenzahl gesehen) haben.

 

Die optische Seite ist in Ordnung. Nur in Ordnung? Genau das, denn im Gegensatz zu den letzten Bänden, gefallen mir die Artworks in diesem Band nicht ganz so gut – zumindest nicht im gesamten Band. Diesmal scheint das Konzept der vielen Künstler, das bisher zumeist eigentlich recht gut bei der Waisen Serie funktioniert hat, nicht ganz so gut aufzugehen, auch wenn das immer zu einem gewissen Teil vom Geschmack abhängig ist. Zwar sind die Artworks der verschiedenen Künstler die hier am Werk waren auch nicht wirklich schlecht, aber mir gefällt nur der erste Teil des Comics wirklich gut, der Rest ist mir schlichtweg zu einfach gezeichnet.

 

Fazit:

Der vierte Band von Ringo überzeugt einmal mehr auf ganzer Linie, führt die Story stimmig und geschickt weiter, ist dabei nervenzerreißend spannend und vielschichtig komplex. Die Artworks überzeugen allerdings nur zu einem gewissen Teil, da diesmal nicht alle Zeichner wirklich glänzen. Trotzdem bleibt unterm Strich ein hervorragender Comic und damit eine erstklassige Fortsetzung der Geschichte. Man darf auf den nächsten Band gespannt sein.