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Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen: Nemo – Fluss der Geister
Bewertung:
(3.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 07.05.2016
Autor:Alan Moore, Kevin O’Neill
Typ:Comic
Setting:LdaG
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:60 Seiten, Softcover, US-Format
Preis:9,99 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Janni Dakkar, die Piratenkönigin von Lincoln Island, ist 80 Jahre alt und verliert allmählich den Sinn für die Realität. Auf der Jagd nach den Schatten ihrer Vergangenheit begibt sich Janni mit alten und neuen Verbündeten auf eine letzte Reise, die sie zu literarischen Stätten am Amazonas führt ...

 

Meinung:

Die Reihe „Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“ hat bereits den einen oder anderen sehr guten Comic hervorgebracht, kein Wunder, zeichnet auch Altmeister Alan Moore für sie Stories verantwortlich und der Brite hat schon mehrfach bewiesen, dass er einfach außergewöhnliche und bahnbrechende Geschichten erzählen kann… man denke nur an „Watchmen“.

Allerdings scheint es mir mehr und mehr, dass er sein Pulver hinsichtlich der „Liga“ so langsam verschossen hat, denn die Comics der Reihe, werden mit jedem Mal gefühlt ein kleines bisschen schwächer. So auch der vorliegende abschließende Band der „Nemo“ Reihe, dem, obwohl sehr gut erzählt, das gewisse Etwas, der Aha-Effekt schlichtweg fehlt. Das ist schade, den Moore gehört zu meinen Lieblingsautoren der neunten Kunst und immer, wenn ich einen neuen Comic von ihm in den Händen halte, habe ich große Erwartungen – vielleicht ist das aber auf der anderen Seite auch das Problem.

Wie auch immer, „Nemo – Fluss der Geister“ hat gute Ansätze und Ideen, aber dennoch will der Funke nicht so richtig überspringen. Die Story dümpelt ein wenig vor sich hin und einige Wendungen kommen dabei dann nicht mal überraschend. Die Charakterzeichnung hingegen ist recht gut gelungen, zumindest unterscheiden sich die Individuen gut voneinander und sind farbenfroh, will heißen plastisch, dargestellt – allen voran geht dabei die Piratenkönigin Dakkar selbst.

 

Die optische Seite ist gut gelungen, auch wenn mir persönlich der Zeichenstil von O’Neill noch nie so wirklich zugesagt hat. Aber das liegt zum großen Teil eben auch am persönlichen Geschmack und auch wenn es Comics gibt, die von spartanischen Zeichnungen leben (man denke an Hellboy) mag ich eben pompöse Artworks generell lieber. Davon einmal abgesehen sieht „Nemo“ schon recht ordentlich aus.

 

Fazit:

„Fluss der Geister“ ist nicht ganz das, was ich als Abschluss der Nemo-Reihe erwartet habe und letztendlich kann die Story auch nicht richtig zünden. Trotzdem ist sie nicht wirklich schlecht, nur nicht ganz so gut, wie manch andere „Liga“-Geschichte. Fans werden sie dennoch mögen, alle anderen sollten sowieso weiter vorne beginnen. Okay.