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Gates of Delirium
Bewertung:
(4.4)
Von: Gordon Gurray
Am: 26.05.2004
Autor:Edward Douglas, Joseph Vargo, Gavon Goszka
Typ:
System:Soundtrack
Setting:Horror, Dark Fantasy, Gothic
VerlagMidnight Syndicate
ISBN/ASIN:
Inhalt:1 CD, Booklet
Sprache:Englisch

Grusel-Soundtrack

Spätestens seitdem sie 2003 den offiziellen Rollenspiel-Soundtrack zu Dungeons & Dragons herausgebracht haben, sind die Jungs vom Midnight Syndicate recht gut bekannt in der weltweiten Fantasy-Rollenspiel-Szene. Doch der D&D Soundtrack war bei weitem nicht die erste CD im Rollenspiel-Bereich, den die Midnight-Jungs komponiert haben. Schon seit Jahren bringen sie vornehmlich gruselige Kompositionen in Form von CD's auf den Markt, die in erster Linie auf Spieler von Horror-, Dark Fantasy oder Storytelling-Systemen, aber auch auf Halloween-Freunde gezielt sind. Das vorliegende Werk aus dem Jahre 2001 ist eben so eine musikalische Zusammenstellung. Wer nun Midnight Syndicate kennt, weiß das jede CD von den beiden Komponisten, ein spezielles Oberthema hat, welches der Hörer musikalisch erleben soll. In anderen Werken wurden Friedhöfe und unheimliche Grüfte in der Dunkelheit der Nacht besucht oder der Hörer besuchte ein Dorf, das dem Reich der Schatten anheim gefallen ist. "Gates of Delirium" geht ebenfalls in eine gruselige, aber zugleich auch wahnsinnige Richtung – dem Besuch einer, von dunklen Kräften heimgesuchten, alten Irrenanstalt...

 

Die CD beherbergt 21 gruselige Tracks, die den Besuch im unheimlichen "Haverghast Asylum" in komplett instrumentaler Form erzählen. Angefangen mit der Ankunft ("Arrival") erlebt der Hörer Musik, die ihm Gänsehaut macht. Zwar ist die Komposition aus dem Computer gezaubert und das merkt man oftmals an den nicht so ganz voluminös klingenden Instrumenten, aber dennoch sind die Stücke hervorragen arrangiert und durchdacht. Die Komponisten verstehen es mit Noten und den verschiedensten Effekten umzugehen, um den gewünschten Eindruck eines Songs, der sich jedes Mal auch in seinem Titel widerspiegelt, zu glaubwürdig erzeugen. Zum Beispiel geht es nach der Ankunft sehr plötzlich pompös und schnell los, wenn der "Protagonist" das Irrenhaus betritt. Man hört Stimmengewirr, das man eindeutig als die Stimmen der Verrückten erkennen kann. Danach geht es dann ruhig und bedrohlich weiter, wenn das "Haverghast Asylum" (gleichnamiger Titel) vorgestellt wird. Wenn der Besucher dann auf die verrückte "Adelaide" trifft, klingen wimmernde Laute aus den Boxen und es läuft einem eiskalt den Rücken herunter. Auf jedenfall bieten die 21 Tracks auf der CD sehr viel Abwechslung und sie sind nicht nur fürs Rollenspiel geeignet. Auch ein zurücklehnen in der Couch und ein reines Zuhören macht hier Spaß und wirkt sogar, für die Laufzeit einer guten Stunde, entspannend (es sei denn man ist schreckhaft).

 

Fazit:

"Gates of Delirium" ist eine weitere gruselige Komposition der Midnight Syndicate Jungs, die schon einige musikalisch ansprechende Werke für den Rollenspielbereich herausgebracht haben. Wie es Tradition ist, hat auch diese CD ein Thema, nämlich den Besuch einer unheimlichen Irrenanstalt – dem Haverghast Asylum. Der Hörer wird innerhalb einer Stunde durch gute 20 Tracks geführt, die in das Irrenhaus fast leibhaftig erleben lassen. Irres Stimmengewirr und unheimliches Geflüster ist ebenso zu vernehmen, wie schreckliche Schreie und grausige Klänge, die in den weiten Fluren der Anstalt widerhallen. Qualitativ gesehen ist die CD okay, wenn auch mitunter deutlich zu hören ist, das die Musik aus dem Computer stammt. Allerdings wäre ein echtes Orchester auch sicherlich ein wenig zu kostspielig für eine kleine Band, wie das Midnight Syndicate. Die Jungs verstehen es jedoch meisterhaft, ihre Kompositionen zu arrangieren und mit den Klängen zu spielen, so das sie bei ihren Hörern, genau den gewünschten Eindruck hinterlassen. Eine echtes musikalisches Abenteuer!