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Dungeon #112 - Maure Castle
Bewertung:
(4.7)
Von: Gordon Gurray
Am: 07.08.2004
Autor:Garg Gygax, Robert J. Kuntz, Erik Mona, James Jacobs, J. Ryman, A. Goddard
Typ:
System:D&D 3.5
Setting:Greyhawk, (auch Universell einsetzbar)
VerlagPaizo Publishing
ISBN/ASIN:
Inhalt:108 Seiten, Magazin
Sprache:Englisch

Maure Castle Edition 3.5

Der Juli Dungeon ist kein Dungeon im herkömmlichen Sinne, denn anstatt mehrere kleinere Abenteuer, wird hier „nur“ ein Einziges angeboten, welches das gesamte Heft umfasst – Maure Castle. Der einzige zusätzliche Artikel ist ein vierseitiger Bericht aus der Feder von Gary Gygax, dem Erfinder von D&D, über die Anfänge und die Entstehung von D&D, was genau 30 Jahre zurückliegt. Der Artikel lässt alte und langjährige Spieler schmunzeln, denn er lässt Erinnerungen wach werden. Aber auch jüngeren Spielern bringt dieser Artikel die D&D Vergangenheit näher.

 

Anschließend geht es sofort mit dem Mammut-Abenteuer „Maure Castle“ los, dem der Editor des Dungeon Erik Mona, den netten Beinamen „Redux“ spendiert hat. Wie dem auch sei, das Abenteuer und somit auch das Heft an sich, ist in sieben Kapitel unterteilt. Kapitel Eins beginnt mit der Hintergrundgeschichte und den Adventure Hooks.

 

Greyhawk ist alt und vor langer Zeit, nicht lange nach den „Twin Cataclysm“ an denen die Suel maßgeblich beteiligt waren und durch dessen Auswirkung ihr eigenes Imperium vernichtet wurde, schafften es eine Handvoll der Suel, genauer gesagt 11 Stämme, durch einen magisch angelegten Tunnel zu fliehen. Von diesen Flüchtlingen splittete sich schon bald eine Gruppe verschiedener mächtiger Suel ab und formte das Haus Maure. Lange Zeit herrschten sie brutal und mit eiserner Hand von Schloss Maure aus, einem schwarzen monolithartigen Gebäude aus nachtschwarzem Granit. Irgendwann aber zogen sich die Herrscher immer mehr zurück und letztendlich versiegelten sie sich selbst in den Tiefen ihrer Festung. Durch die Nähe zur „City of Greyhawk“ wurden schon bald Abenteurer auf das Schloss aufmerksam und infiltrierten die oberen Ebenen bis zu einer Tür, die niemand öffnen konnte – bis auf einen. Eli Tomorast, ein Magier und sein Partner, der Dämonenlord Kerzit fanden einen anderen Weg, der sie tiefer in das Gemäuer führte, aber auch sie scheiterten an einer Reihe von nicht zu öffnenden Türen und schlugen ihr Camp auf, um einen neuen Tunnel zu graben. Jahre später erfuhr der berühmte Zauberer Mordenkainen von dieser Sache und machte sich mit ein paar Gefährten, darunter sein Lehrling Bigby, nach Maure Castle auf. Mit Hilfe eines magischen Artefaktes verschafften sie sich Zugang und erschlugen sowohl Eli Tomorast, als auch die meisten seines Gefolges. Das war vor 25 Jahren. Vor drei Monaten wurde Eli Tomorast von einem Gnollschamanen wiedererweckt, denn dieser benötigt die Hilfe des toten Magiers, um in die Tiefen von Maure Castle vorzudringen. Nur die Helden können die Beiden an ihren bösen Machenschaften hindern.

 

Soweit die Einleitung und Vorgeschichte und so geht es über vorgeschlagene Adventure Hooks in das düstere Schloss. Das Abenteuer ist für eine Gruppe von vier Charakteren der Stufe 12 ausgelegt, die im Verlauf des Abenteuers die 17. Stufe erreichen sollten. Das Abenteuer erstreckt sich über insgesamt vier Level von Maure Castle, angefangen auf der Ebene der o.g. „Unopenable Doors“. Hier gibt es einige Encounters (z.B. untote Bodaks), die den Stufen der Helden angemessen sind, sowie eine Handvoll Räume die es zu erforschen gilt. Danach geht es in „Tomorast’s Hold“ auf den zweiten Level, die Encounter werden härter und vor allem zahlreicher und die Gruppe wird auf den ersten „Zwischengegner“ (den Gnoll-Schamanen) treffen, der auf jeden fall schon ein imposanter Brocken ist. Die Ebene an sich hat auch schon einen richtigen Dungeoncharakter, ist also gut verwinkelt und bietet einiges an Begegnungen und zahlreiche Räume, die viel zu bieten haben. Auf der nächsten Etage wird es dann richtig happig, denn zum einen ist „Kerzit’s Fane“ ein völlig vertrackter und verzweigter Level und zum anderen wird die Heldengruppe auf den Kerzit Kult und seine Anhänger treffen (Zur Erinnerung: Kerzit ist der Dämonenlord der Tomarast zur Seite steht). Den Höhepunkt dieses Levels bildet wohl die „Chapel of Kerzit“ (ECL 14-20), in der es richtig zur Sache geht. Außerdem werden die Helden auch gegen Kerzit selbst antreten müssen, einem 10 Fuß großen Tanar’ri (CR 18). Haben die Helden dies überstanden geht es in die letzte Etage („Statuary“), auf dem es ebenfalls ein paar heftige Encounter gibt. Natürlich treffen die Charaktere hier auf Tomorast selbst (das ist übrigens der genial gezeichnete Typ auf dem Cover), der sicherlich nicht zu unterschätzen ist. Außerdem laufen den Helden aber noch einige mauridische Manifestationen, sowie die Manifestation eines einst mächtigen Maure (Afelbain) vor die Klingen. Danach endet das Abenteuer weitestgehend, aber es lässt viel Platz für Weiteres, denn Maure Castle ist noch längst nicht komplett erforscht. Zum Einen gibt es noch mindestens zehn weitere Manifestationen des Hauses Maure, die in tieferen Ebenen hausen. Auch kann die so genannten ID Core auf die die Helden auf dieser Ebene gestoßen sind, nicht ohne weiteres zerstört werden. Alles in allem bleibt Maure Castle noch immer eine hervorragende Anlaufstelle und Objekt weiterer Abenteuer.

 

Im den beiden Anhängen finden sich neue magische Gegenstände, die man innerhalb des Schlosses finden kann, sowie ein paar neue Kreaturen (Maurids). Das gesamte Abenteuer hat Wizards-Standard und die Illustrationen und Karten von James Ryman und Aaron Goddard sind einfach exzellent und passen absolut super ins Szenario. Das Abenteuer selbst stammt von Gary Gygax und Robert J. Kunz mit zusätzlichem Material von James Jacobs und Erik Mona.

 

Fazit:

Das neue Maure Castle Abenteuer ist ein absoluter Hammer. Leider kam ich persönlich nie in den Genuss, das Originalabenteuer damals zu spielen, aber nach dem durchforsten dieses Dungeons, möchte ich gerne in die Tiefen des Schlosses vordringen und eine Kampagne zum Abenteuer leiten. Klar ist Maure Castel weitestgehend Dungeoncrawl, aber die Verpackung, sowie der Inhalt ist dabei stimmig und es gibt einen interessanten Hintergrund. Maure Castle stellt aber auch hohe Anforderungen, erscheint mir dabei aber sehr ausbalanciert, was aber zu erwarten war, wenn man sieht, wer an dem Remake gearbeitet hat. Wie vom Dungeon gewohnt, hat auch Maure Castle absoluten Wizards-Standard und das betrifft sowohl Gestaltung als auch Layout. Die Illustrationen sind erstklassig und bringen das Maure-Flair super rüber. Ich kann dieses Abenteuer nur wärmstens jedem Spielleiter empfehlen, zumal es eigentlich sehr leicht in jede beliebige Welt portiert werden kann. Außerdem ist der Umfang von guten 90 Seiten für ein Abenteuer schon enorm und bei einem Magazinpreis von knapp 7 USD, kriegt man sehr viel für sein Geld. Der Dungeon beweist dass es auch anders geht. Exzellent!