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Encyclopedia Arcane: Nymphology
Bewertung:
(1.3)
Von: Patrick Pricken
Am: 09.02.2005
Autor:James Desborough
Typ:
System:d20 3.5
Setting:n/a
VerlagMongoose Publishing
ISBN/ASIN:
Inhalt:52 Seiten PDF
Sprache:Englisch

Anmache

In dieser Rezension verwende ich erstmals mein Orgasmeter, um die Qualität des Inhalts zu überprüfen. Diese Vorrichtung hat sechs Stufen: kalt, leicht erhitzt, leichtes Kribbeln, zaghaftes Stöhnen, Winden und Wimmern, Explosion.

 

Vorspiel

„Warnung: Nur für erwachsene Leser!“ So tönt es von der ersten Seite dieser PDF, die gleichzeitig das Cover darstellt. Dieses Cover ist ein schwarzer Hintergrund, oben der verschnörkelte Titel und mittig auf dem schwarzen nichts ein roter Warnhinweis bezüglich der sexuellen Inhalte des Buches. „Encyclopedia Arcane: Nymphology“ gibt es nur in der PDF-Version für 8 Dollar. Die Datei enthält 52 Seiten inklusive dem Cover und der OGL auf der letzten Seite. Die Seiten sind mit Ausnahme des Covers und der zweiten Seite alle schwarzweiß mit einem einseitigen Rand in Form eines Buchregals. Die zweite Seite ist ein Pergament, ein Brief des Magiers Onestrum Fiddler.

 

Die Datei hat keine Bookmarks. Das Schriftbild ist klar, aber klein, und der Stil ist mittelmäßig. Die Illustrationen sind mehr oder weniger passend und zeigen entweder männliche Zauberkundige oder leichtbekleidete Damen, wobei selbst in diesem Werk der nackte Busen keine Nippel hat. Alles in allem eher mittelmäßge Bilder und keineswegs anregend. Auch hätte ich mir gewünscht, zumindest einen Barbaren im Fellhöschen zu sehen, aber das Buch richtet sich auch hier ziemlich deutlich an pubertierende Jungen.

Orgasmeter: Leicht erhitzt

 

Der Liebesakt

Die Datei ist in sieben Abschnitte aufgeteilt, die ich nacheinander durchgehe. Dabei fällt schnell auf, dass der Autor mit einfachem Humor arbeitet und gleichzeitig gerne Andeutungen macht, ohne genau zu werden. Das Resultat wirkt wie die Buchform von „American Pie“ oder „Old School“.

 

Introduction / Overview

Hier erfahren wir die Grundsätze der Blauen Magie, und welche Zauberschulen besonders geeignet oder ungeeignet für ihre Effekte sind. Wir lernen, dass Blue Mages von anderen Magiern nicht gerne gesehen werden, aber in der Bevölkerung immer etwas zu tun haben. Und wir erfahren zum ersten Mal von den Möglichkeiten, einen „Schmieren“-Zauber auf Halblinge anzuwenden. Die Informationen hier wiederholen sich etwas, und sind leider wenig informativ, da es sich zumeist auf Anspielungen beschränkt. Leider ist der Humor an mich verschenkt.

Orgasmeter: Kalt

 

New Erotic Magic Spells

Hier finden wir 42 neue Zauber, von denen etwa zehn auch in einer Kampagne benutzt werden könnten. Leider sind die Beschreibungen oft schwammig (da wieder viele Anspielungen verwendet werden) und manche Regeln unklar. Beispiele für Zauber sind „Bardic Hiding“ (lässt den Barden sich unter dem Bett verstecken), „Change Sex“ (sollte klar sein), „Alter Breast Size“ (ebenfalls), „Locate Clitoris“ oder auch „Summon Sex Partner I – IX“ (Sukkubus – yeah!). Und natürlich darf „Power Word: Orgasm“ nicht fehlen.

 

Tatsächlich sind einige dieser Zauber recht amüsant, wobei ich wieder bemerken muss, dass der Schreibstil mir nicht zusagte und ich den Eindruck hatte, man hätte mehr draus machen können. Trotzdem: „Locate Clitoris“ scheint mir ein Zauber zu sein, den manche Magier gut gebruachen könnten. Leider sind bei diesem Zauber z.B. die Auswirkungen sehr unklar (abgesehen vom Offensichtlichen).

Orgasmeter: Leichtes Kribbeln

 

The Plane of Lust

Nun wendet sich das Buch der Ebene der Lust zu. Diese Ebene grenzt an alle Ebenen und ist unendlich. Je weiter man sich vom Zentrum entfernt, desto ungewöhnlicher wird der angebotene Sex (weitere Details gibt es nicht). Überhaupt sind wenig feste, klare Details der Ebene angegeben, obwohl die Beschreibung recht lange währt. Es wäre z.B. interessant gewesen, Geschlechtsverkehr auf dieser Ebene mit irgendwelchen Boni zu versehen. Aber stattdessen bekommen wir Szenen geschildert, über die ein junger Student sich kichernd und leicht errötend mit seinen Kumpels unterhalten könnte. Schade.

Orgasmeter: Leicht erhitzt

 

Perversions of Power

Hier finden wir die folgenden Prestigeklassen: Agony Mage (lindert Schmerzen und Probleme, also kein SM’ler), Mystic Pimp (unterhält beschworene Prostituierte), Seducer (kann fast jeden verführen), Peeping Scryer (Voyeur mittels Erkenntniszaubern). Die Prestigeklassen scheinen allesamt eher schwächer zu sein und haben keine wirklichen Ausnahmefähigkeiten – außer dem Peeping Scryer vielleicht, dessen Erkenntniszauber auch magische Schutzvorkehrungen durchbrechen können. Aber natürlich darf nicht darauf verzichtet werden, dass Angehörige dieser Klasse Schwielen an den Händen haben.

Orgasmeter: Leicht erhitzt

 

Skills & Feats

Hier gibt es zwei neue Fertigkeitsanwendungen (Perform für Geschlechtsverkehr und Schwierigkeitsgrade für Konzentration während des Aktes) und vier neue Talente, allesamt nichts besonderes.

Orgasmeter: Kalt

 

Objects of Desire

Hier gibt es einige neue magische Gegenstände, wie z.B. Penisringe oder Liebestränke. Die gegenstände haben meistens keinen besonderen Nutzen außerhalb dieses Buches, und sind mäßig lustig. Leider sind die Gegenstände nicht sonderlich ausgefallen und kreativ. Es gibt magische Gummipuppen, einen Hodenschutz der das Gemächt vergrößert, und Frauenkleider der Geschlechtsumwandlung. Darauf beschränkt es sich dann auch so ziemlich.

Orgasmeter: leicht erhitzt

 

Creatures of Lust

Hier folgen noch eine Handvoll neuer Monster, wie den Pornogolem oder den Samenschlick. Hier pendelt es zwischen uninteressant und eklig. Aber hier gibt es auch das einzig richtige Highlight, eine Variante der Tarraske, die ungefähr so aussieht wie Barney der Dinosaurier: „Collosal Gay Al“. Dieses Wesen hat mich zum ersten Mal in der Lektüre richtig schmunzeln lassen.

Orgasmeter: Leichtes Kribbeln

 

Die Zigarette danach:

Eine offene und umfangreiche Diskussion von Sex im Rollenspiel fehlt noch auf dem Markt. Das „Book of Erotic Fantasy“ beschäftigt sich wohl mit diesem Thema ebenfalls eher unausgegoren und wenig erwachsen mit diesem Thema. „Nymphology“ versucht gar nicht erst, dieses Thema ernst anzugehen, sondern will nur ein humorvolles Buch über Sex sein. Und warum nicht? Schließlich gibt es viele Möglichkeiten, über Sex zu lachen, auch ohne alle Leser über zwanzig und natürlich alle Frauen auszugrenzen. Diese Möglichkeiten werden aber leider nicht genutzt. Stattdessen bekommen wir Anspielungen, Studentenhumor und den Spermaschlick. Für mich ein klarer Reinfall.