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[EB] Player's Guide to Eberron
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Am: 10.02.2006
Autor:K.Baker, J.Wyatt, Stan!, L.Johnson
Typ:
System:D&D 3.5
Setting:Eberron
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:0-7869-3912-5
Inhalt:158 Seiten; Hardcover
Sprache:Englisch

Player's Guide to Eberron

Der neueste Sproß der Eberron-Produktreihe richtet sich, wie der Name schon vermuten läßt, vornehmlich an die Spieler, wenn auch Spielleiter genauso viel von den Informationen im Buch profitieren werden.

 

Erster Eindruck:

Das Buch kommt in der typischen Eberron-Optik, was nichts anderes heißt, als daß es sehr überzeugend und schmuck wirkt. Das Cover und auch die erste Doppelseite wird wieder einmal von einem hervorragenden Wayne Reynolds Gemälde geziert. Ansonsten ist die Zugehörigkeit zu Eberron einfach nicht zu übersehen und das Buch fügt sich nahtlos in die optische Erscheinung der restlichen (mit Ausnahme des Races of Eberron) Bücher der Reihe.

Auf 158 hochwertigen Seiten findet sich schon beim ersten Durchblättern haufenweise Material zu den verschiedensten Bereichen von Eberron. Die Texte und Informationen wurden u.a. von Keith Baker, James Wyatt und Stan! verfaßt. Das Buch ist in nur zwei Kapitel unterteilt, von denen das zweite den mit Abstand (ca. 140 Seiten) größeren Teil des Bandes ausmacht.

 

Chapter One: Building an Eberron Character

Dieses Kapitel ist nur halb das, was sein Titel vielleicht vermuten läßt, denn wer hier denkt, daß er Infos über die Erstellung eines Eberron-Characters von Anfang an, erhält, der hat sich geschnitten. Das ist aber auch okay so, denn die generelle Erschaffung eines (Eberron)-Charakters wird schon ausführlich im Eberron-Kampagnenbuch (ECS) beschrieben. Das Kapitel hier beschränkt sich auf die Verfeinerung des Charakters und die Möglichkeit, den Eberron-Flair tiefgehend in den Charakter einfließen zu lassen. Aus diesem Grund wird hier ein gutes Dutzend so genannter Archetypes feilgeboten, die dem Spielercharakter Persönlichkeit verleihen sollen. Da gibt es Typen wie den Chronicler, der auf Abenteuersuche geht, um zu beobachten und Geschichte und Artikel zu schreiben, die er z.B. an einen der großen Verleger (Korranberg Chronicle oder Sharn Inquisitive) verkauft. Der Inquisitive hingegen zieht aus, um das Verbechen zu bekämpfen und eben auch Verbrecher zu jagen. Dabei ist es ihm egal, um welches Verbrechen es handelt, denn die Hauptsache ist, den Täter zur Strecke zu bringen. Andere Archetypen haben bestimmte Positionen innerhalb eines Hauses inne, kommen aus der Wildnis, sind „ehrliche“ Banditen oder einfach Helden, die durch eine spezielle Motivation angetrieben werden.

Zu jedem Archetypen gibt es generelle Informationen, sowie Material zur Persönlichkeit, zum Verhalten, der Sprache und warum und weshalb er bestimmte Dinge tut. Alles in allem ist das Kapitel zwar kurz, aber gelungen. Ein paar tiefere Details wären hier zwar nett gewesen, dennoch kann man mit diesen Archetypen seinen Charakter sehr gut spezifizieren.

 

Chapter 2:

Dieses Kapitel ist in sehr viele Unterkapitel unterteilt. Wahrscheinlich hat man zugunsten der Übersichtlichkeit auf viele kleine Kapitel verzichtet und statt dessen hier alles ins 2. Kapitel gepackt. Das ist auch nicht schlecht, denn es wahrt tatsächlich die Übersicht, da die einzelnen Einträge alphabetisch durchsortiert sind. In diesem Kapitel findet der Leser schließlich haufenweise Hintergrund- und Detailinformationen zu den verschiedensten Dingen in Eberron. Nicht nur Rassen und Klassen (Warforged, Halflings, Shifter, Changelings, Kalashtar etc.) werden hier behandelt, sondern auch besondere Orte und Regionen (Morgrave Uinversity, Demon Wastes, Khyber etc.), wie auch Dinge wie die „tägliche Magie“, Dragonshards, Geheimorganisationen, der Letzte Krieg und vielerlei andere Dinge. Wer jetzt sagt „aber das hatten wir doch schon alles in anderen Bücher“, der hat zwar im Prinzip Recht, aber eigentlich auch wieder nicht, denn die Infos, die hier gegeben werden, sind spezifischer Natur und eben genau an den Spieler gerichtet, damit dieser seinen Charakter persönlicher gestalten und ausgefeilter spielen kann. Studiert beispielsweise ein Charakter an der Morgrave University, so kann er in diesem Buch nachlesen, was er dort lernen kann, was er schon weiß und welche Fakultäten es an der Universität überhaupt gibt. Auch wird beschrieben, wie der Campus aufgebaut ist, bzw was es dort so alles an interessanten Gebäuden gibt, welchen Verbindungen man sich anschließen kann und wie die NSCs auf bestimmte Dinge reagieren. Auch werden ein paar NSCs kurz aber ausreichend beschrieben.

So sind alle Einträge gestrickt und die dargebotenen Informationen sind auf das jeweilige Thema zugeschnitten. Leider bleibt dabei auch nicht aus, daß sich Informationen, die man aus anderen Büchern kennt, sich hier wiederholen, aber der Player’s Guide ist ja auch an die Spieler gerichtet und bietet im Grunde auch eine detaillierte Zusammenfassung der behandelten Themen.

 

Um mal einen Überblick zu schaffen, welche Themen behandelt werden, liste ich diese hier der Einfachheit halber, so wie sie auch im Buch zu finden sind, auf:

A Guide to Eberron (What do you know?), Adventuring, Aerenal, The Blood of Vol, Changelings, Chruch of the Silver Flame, Creation Myths, The Dark Six, The Demon Wastes, Documents, Dragons (u.a. The Prophecy), Dragonmarks, Dragonshards, Droaam, Dwarves, Eldeen Reaches, Everyday Magic, The Five Nations, Frostfell and Everice, Gnomes, Goblinoids, Half-Elves & Urban Elves, Halflings, History, Humans, Intrigue and Espionage, Kalashtar, Khyber, The Last War, Lhazaar Principalities, Magical Traditions, Monastic Traditions, Morgrave University, The Mournland, Orcs, Planes of Existence, Q’barra, Riedra, Seas of Eberron, Shifters, Society and Status, The Sovereign Host, Valenar, Villanous Organizations, Warforged, Xen’drik.

 

Diese "Unterkapitel" umfassen jeweils alle zwischen zwei und acht Seiten und stellen die Infos so recht übersichtlich dar. Diese richten sich hauptsächlich – wie bereits angemerkt - an die Spieler und sind eben genau für diese ausgelegt, auch wenn ein SL sicherlich ebenso seinen Nutzen aus ihnen ziehen kann. Trotz dieser Tatsache sollte der SL auch bei diesem Buch seine Hand darüber halten und genau sagen, was Spieler lesen dürfen und was nicht, denn viele Dinge, die hier drin stehen muß nicht jeder Spieler wissen (und nicht nur weil es sonst den Spielspaß mindert).

 

Layout & Design:

Das Buch ist mit zahlreichen Illustrationen gespickt, deren Qualität von gut bis sehr gut reicht. Einige dieser Artworks – wie das bereits erwähnte Coverbild – stechen wieder einmal deutlich hervor. Aufgelockert wird das übersichtliche und zweispaltige Layout durch Karten von bestimmten Orten oder Regionen, sowie einigen Sidebars, die Infos auf einen Blick bieten. Das Buch ist leicht verständlich geschrieben, so daß auch Spieler mit schwächeren Englischkenntnissen eigentlich keine Probleme mit diesem haben sollten.

 

Fazit:

Ich muß sagen, daß ich dieses Buch (wie eigentlich jedes bisherige Eberron-Buch) sehr mag – und das auch aus der Sicht des Spielleiters gesehen. Die Informationen die hier dem Spieler zur Verfeinerung des Charakters an die Hand gegeben werden, sind sehr gut zusammengestellt, übersichtlich und gut verdaulich, so daß auch jene Spieler auf ihre Kosten kommen und ihren Nutzen aus den Infos ziehen können, die nicht ganz so tief in der Materie der Eberron-Welt stecken oder nicht allzu viel dazu lesen wollen. Für den Spielleiter (z.b. für NSC’s) ist dieses Buch ebenfalls brauchbar, auch wenn er viele der feilgebotenen Infos auch an anderer Stelle in anderen Büchern bereits finden kann, kann dieses Buch für ihn sozusagen als Kompendium dienen. Die Optik vom PGtE ist wie man es von Eberron quasi gewöhnt ist: übersichtliches Design, ansprechende Illustrationen (wie immer mit Cover von Wayne Reynolds) und sehr viele Informationen. Wer in diesem Buch allerdings als Spieler Crunch sucht, wird weitestgehend auf der Strecke bleiben, denn der Hauptanteil des Player’s Guide wird eindeutig aus Fluff gebildet. Auch sollte der Spielleiter darauf Acht geben, was die jeweiligen Spieler aus diesem Buch lesen, denn es ist zwar der Player’s Guide, doch das heißt nicht gleichzeitig, daß die Spieler alles wissen sollte, was in diesem Buch steht.

Für Eberron-Spieler ist dieses Buch also eigentlich ein „must-have“, aber ich würde auch jedem Eberron-Spielleiter ohne zu zögern, dieses Buch nahe legen und das nicht nur um dessen Sammlung zu komplettieren.