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Horror im Orient Express Bd. 2: Paris / Alpen
Bewertung:
(4.0)
Von: Markus "Speren" Busse
Am: 15.08.2006
Autor:
Typ:
System:Cthulhu
Setting:Cthulhu, Abenteuer-Reihe
VerlagPegasus Press
ISBN/ASIN:3937826203
Inhalt:160 Seiten + diverse farbige Handouts
Sprache:Deutsch

Paris und die Alpen

Kleine Info aus der Redaktion:

Der Autor dieser Rezesnion hat die Bände 2 und 3 der "horror im Orient Express" Reihe zusammen rezensiert. Der besseren Übersicht halber habe ich diese jedoch optisch voneinander getrennt. Allerdings bleiben damit einige Texte bei beiden Rezensionen gleich.

 

 

Vorwort:

Während der erste Teil dieser vierteiligen Kampagne nur eine Einführung darstellte, ohne dass die Charaktere jemals den Zug bestiegen haben, geht es in den nachfolgenden Bänden nun endlich los, das Geheimnis des Simulakrum entschlüsseln.

Die Aufmachung beider Bände lässt nichts, aber auch wirklich gar nichts, zu wünschen übrig. Seien es die hervorragenden Zeichnungen, die passenden Photographien oder die gelungenen Handouts, alles trägt dazu bei, die Stimmung in dieser Kampagne auf einem sehr hohen Niveau zu halten. Als einzig problematisch empfand ich die Handouts in Schreibschrift, da ich teilweise große Mühe hatte, die Textpassagen zu entziffern, was eventuell den Spielspass trüben könnte.

 

Horror im Orient Express 2: Paris/Alpen

Die erste Reise der Spieler führt sie an die Seine, in Frankreichs Hauptstadt Paris. Dort werden die eher vagen Andeutungen aus dem ersten Teil deutlicher, so dass sich für die Charaktere ein Bild formt, was denn nun das eigentliche Ziel dieser Kampagne sein wird. Sie kommen zum ersten Mal in Kontakt mit dem geheimnisvollen Artefakt und ebenfalls tritt einer der wichtigsten NSCs das erste Mal in Erscheinung.

Des weiteren wird dem Spielleiter auch noch ein Szenario geboten, dass mit der eigentlichen Kampagne nicht zu tun hat, aber insgesamt sehr stimmungsvoll ist. Allerdings ziehen sich solche Szenarien wie ein roter Faden durch die gesamte Kampagne, so dass man sich sehr gut überlegen sollte, optionale Dinge einzubauen, denn die Gefahr, das eigentliche Ziel aus den Augen zu verlieren, ist meines Erachtens recht hoch, wenn man nicht mindestens ein bis zweimal wöchentlich spielt.

Nach dem Paris hinter den Spielern gelassen wurde, beginnt die eigentliche Reise im Orient Express, die die Spieler in die Schweiz nach Lausanne führt. Hier bietet sich für die Spieler die Gelegenheit, weitere Informationen zu sammeln und zu merken, dass sie nicht alleiniges Interesse an diesem Artefakt haben. Eine Reise in die Traumwelt Lausannes ist in dieser Phase der Kampagne ebenfalls enthalten.

Nachdem Lausanne abgeschlossen wurde, geht die Reise weiter nach Italien. Auch hier ist wieder ein optionales Szenario möglich, dass sich allerdings auch wieder in den Traumlanden wieder findet.

 

Anmerkung:

In dieser Kampagne gibt es immer wieder Reisen in die Traumwelten/Traumlande, die die Charaktere zu bestreiten haben. Ich persönlich bin kein großer Freund dieser cthuloiden Spielweise und würde wahrscheinlich nach Alternativen suchen. Doch das muss wohl jeder Spielleiter für sich selbst herausfinden.

 

Der Band endet mit den üblichen Regionalbeschreibungen, sowohl von Frankreich/Paris als auch Schweiz/Lausanne. Die Qualität ist auch hier wie immer hervorragend, insbesondere der Abschnitt über die Schweiz hat mir sehr gefallen.

 

Fazit:

Ich habe Horror im Orient Express 1-3 quasi wie Romane verschlungen und war begeistert, mit wie vielen Details diese Bände aufwarten können. Es macht einfach Spaß, die Geschichte der Spieler vor seinem geistigen Auge ablaufen zu sehen, wie sie vorwärts kommen – oder verzweifeln und scheitern.

Doch hierin liegt auch die große Gefahr dieser Kampagne!

Natürlich ist das ganze sehr anspruchsvoll und interessant zu lesen, doch die Umsetzung als Rollenspiel erfordert weit mehr Aufwand als alles, was ich bis jetzt gesehen habe. Alleine die Umsetzung des Szenarios in Venedig, was sicherlich zu den bisherigen Highlights gehört, wäre für mich zeitlich unmöglich. Dies ist schade, denn ohne den nötigen Zeitaufwand und die Vorbereitung würde die Kampagne sehr viel an Flair verlieren und sie vielleicht in ein Licht rücken, die sie so nicht verdient hat. Deswegen kann ich nur den Rat geben, sich vorher zu überlegen, ob man sich die Werke zulegen möchte – obwohl sie auch im Regal ein schöner Blickfang sind.