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Qntal V: Silver Swan
Bewertung:
(3.8)
Von: Frank Roters
Am: 22.08.2006
Autor:Qntal
Typ:
System:Musik
VerlagDrakkar Entertainment
ISBN/ASIN:
Inhalt:1 CD, 1 Booklet
Sprache:Deutsch

Silver Swan

Qntal ist eine dreiköpfige Band bestehend aus Michael Popp – „alte“ Naturinstrumente, Syrah – Gesang, Phillip Groth – Keyboards/Programming, die eine Mischung aus elektrischem Pop und handgemachter mittelalterlicher Musik präsentiert.

Die Band besteht seit 1991 und hat inklusive der hier besprochenen CD „Silver Swan“ bereits fünf Alben veröffentlicht.

Silver Swan ist eine ruhige, stimmungsvolle Platte, die sich im Rahmen der mittelalterlichen Musik mehr auf die höfischen und „anspruchsvolleren“ Themen konzentriert. Man sollte also hier keine allzu derben Spielleute erwarten, sondern mehr Troubardoure oder Minnesänger.

Gleichzeitig wird auch durch den Einsatz von sehr modern klingenden Samples oder elektronisch verfremdeten Klängen das Spektrum erweitert, so dass hier eine eigene phantastische Klangwelt entsteht.

Auch die Sprache wird vielschichtig eingesetzt, wobei ich gestehen muss, dass ich mir nicht immer sicher bin, in welcher Sprache einzelne Lieder vorgetragen sind: identifizierbar sind zumindest Englisch, Latein und Deutsch (Mittelhochdeutsch?). Bei den Texten handelt es sich um historische Werke, die mit der Musik ein modernes Gewand erhalten.

Interessant ist auch die Instrumentierung: neben typischen „alten“ europäischen Instrumenten kommen auch andere Naturinstrumente wie die Saz zum Einsatz. Dazu kommen elektronische Klänge in Form von verfremdeten Instrumenten und vom Keyboard eingespielten Samples zum Einsatz. Über all dem scheint die Stimme der Sängerin Syrah zu schweben, die es versteht mit ihrer guten Intonation und klassisch ausgebildeten Stimme den Stücken ihren Stempel aufzudrücken.

Auch wenn mit verschiedenen Klangfarben gespielt wird, so überwiegen doch Stücke, die vor allem nachdenklich und melancholisch daher kommen.

 

Fazit:

Ich muss gestehen, dass mich diese CD zwiespältig hinterlässt. Zum einen beweisen die Musiker, dass sie ihr Handwerk verstehen und auch die Kompositionen sind gut. Und doch kann ich die Musik schlecht einordnen. Teilweise klingt es mir zu künstlich, elektronisch und zu modern. Zum anderen machen gerade die teilweise schwer verständlichen Texte mit ihrem altertümlichen Stil und den vielen unterschiedlichen Sprachen das Verstehen nicht einfach. Ohne Zweifel ist die Produktion einwandfrei und von einem hohen Standard, aber insgesamt (und dies trotz der soeben bemängelnden vielen Sprachen) ist mir das ganze zu wenig abwechselungsreich. Die Stücke sind mir durch die Bank weg zu melancholisch und laden (mich!) nicht zum Hören ein. Es spricht nichts gegen ruhige und melancholische Stücke aber in dieser Menge ist es mir ehrlich gesagt ein wenig zu viel!

Trotzdem muss ich sagen, dass es Qntal sehr gut gelungen ist, zu erreichen, was sie mit dem Album zeigen wollten: eine Verschmelzung alter Musik mit modernen Klangfarben.

Liebhaber solcher Musik sollten einmal den Klangschnipseln lauschen, die auf Qntal Homepage (www.qntal.de) zu hören sind und bei Gefallen können sie unbesorgt zu schlagen, da diese kurzen Beispiele sehr gut die gesamte CD präsentieren. Auch ein Video-Clip zum Song „Von den Elben“ hilft sicherlich weiter. Eine weitere Quelle bietet sich hier an: http://www.myspace.com/qntal.

Für die handwerkliche und künstlerische Qualität gibt es von mir 4 von 5 Punkten.

Die Frage wie sich die Musik im Rollenspiel einsetzen lässt, ist da schon schwieriger: Meines Erachtens kann man einzelne Stücke bei der Darstellung höfischer Szenen gebrauchen oder einige klingen so überirdisch, dass man sie im Zusammenhang mir der Darstellung von Elfen nutzen kann (aber eindeutig eher Hdr-Elfen als die typischen D&D-Elfen). Hier sind nicht mehr als 3 Punkte drin.

Da dieser Einsatz im Rollenspiel ja nicht etwas war, was Qntal beabsichtigt hatten, kann man ihnen das auch schwerlich zum „Vorwurf“ machen, da es aber bei eine Rezension im DnD-Gate gleichzeitig um den Einsatz von Musik in Rollenspielsituationen geht, habe ich mich entschlossen, diesen Teil der Wertung zu 20% einfließen zu lassen, so dass ich schließlich auf eine Wertung von 3,8 komme. Was diese bedeutet, kann man im Bewertungsschema des DnD-Gates nachlesen.