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Dreamblade
Bewertung:
(3.0)
Von: David Zechmeister
Alias: Zechi
Am: 13.12.2006
Autor:Jonathan Tweet, Rob Heinsoo, Brian Tinsman
Typ:Miniaturenspiel
System:Dreamblade (kein Rollenspiel)
Setting:---
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:
Inhalt:16 Figuren, Stat-Karten, Würfel, Doppelseitige Karte, Regelheft
Sprache:Deutsch

Dreamblade ist ein neues Sammel-Miniaturenspiel von Wizards of the Coast. Die Wizards hoffen mit dem Spiel auf den großen Erfolgen von Magic the Gathering und dem Dungeon and Dragon Miniature Game aufzubauen. Zur Rezension standen mir das Dreamblade Base Set mit 16 Miniaturen sowie drei Booster mit je sieben Miniaturen zu Verfügung.

 

Zum Background:

Der Background von Dreamblade spielt in der nahen Zukunft. Speziell trainierte psychics, die so genannten Dreamlords, können in die Traumwelt (Dreamscape) reisen und kämpfen dort um die Vorherrschaft. Treffen zwei Dreamlords aufeinander kommt es zu einem Duell indem jeder seine Kräfte nutzt die Traumwelt zu beeinflussen und Traumkreaturen hervorzurufen die die Wesen des anderen Dreamlords vernichten. Wie man schnell merkt ähnelt der Background stark dem von Magic the Gathering.

 

Zum Spiel:

Dreamblade wird von zwei Spielern gespielt. Jeder Spieler bildet eine Warband aus bis zu 16 Miniaturen die alle Wesen darstellen die der Dreamlord beschwören kann. Spielfeld ist eine dem Base Set beigefügte Posterkarte. Die Karte stellt den Kampschauplatz ein und besteht aus 5x5 Feldern. Die 3x3 Felder im Zentrum sind Schlüsselfelder die Punkte bringen wenn man sie besetzt hält. Die fünf Felder am jeweiligen Rand der Karte sind die Felder in denen die Dreamlords ihre Monster beschwören können. Dem Spiel beigefügt sind sechs Spezialwürfel und ein normaler W6.

 

Wie bei Magic bzw. dem D&D Miniatures Game gibt es auch bei Dreamblade Fraktionen. Die Dreamlords beschwören die Kreaturen mit denen sie kämpfen aus ihren unterbewussten Gefühlen Valor, Fear, Madness und Passion. Man kann die Fraktionen ähnlich wie bei Magic beliebig kombinieren. Nutzt man aber Kreaturen aus unterschiedlichen Fraktionen so erhöhen sich die Beschwörungskosten.

 

Ziel des Spieles ist in sechs Spielrunden die Dreamscape zu erobern. Dies erreicht man, wenn man in diesen sechs Spielrunden mehr Punkte gesammelt hat als der Gegner. Punkte kann man durch das vernichten von gegnerischen Kreaturen sammeln, sowie durch das besetzen eines der zentralen neun Felder des Spielfeldes.

 

Spielablauf

Vor jeder Runde würfelt man zunächst die Initiative mit dem W6 aus. Der Spieler mit dem höheren Wert hat die Initiative gewonnen und beginnt die Runde. Er kann als erstes Kreaturen in die Dreamscape beschwören. Die Addition der beiden Initiative-Würfel ergibt die Zahl der „Spawn Points“, der Punkte die man zum beschwören der Kreaturen einsetzen kann. Würfelt einer der Spieler eine 1 so können in der Runde keine Kreaturen beschworen werden (In Runde 1 wird daher der Wurf wiederholt).

 

Man kann eine beliebige Anzahl an Kreaturen beschwören, solange man nicht die zur Verfügung stehenden Spawn Points überschreitet. In späteren Runden hat man Bonuspunkte durch eigene zerstörte Kreaturen. Das stellt sicher, dass ein Spieler der Kreaturen verloren hat, mehr Punkte einsetzen und somit stärkere Monster beschwören kann, um das Spiel noch kippen zu können.

 

Die Kreaturen kosten natürlich unterschiedlich viele Punkte, je nach ihrer Stärke. Die Kosten kann man senken, wenn man bereits Kreaturen aus der gleichen Fraktion auf dem Spielfeld hat. Somit ist es natürlich sinnvoll nicht zu viele unterschiedliche Fraktionen in seine Warband einzubauen.

 

Nach dem beschwören der Kreaturen durch beide Spieler beginnt der Spieler der die Initiative gewonnen hat seine Kreaturen zu ziehen. Jede Kreatur hat pro Runde zwei Aktionen. Mit jeder Aktion kann sie entweder sich ein Feld bewegen oder angreifen.

 

Kommt es zum Kampf zwischen zwei Kreaturen nutzt man die Sonderwürfel. Neben den Zahlen 1-3 und zweimal 0 gibt es ein „Blade“ auf dem Würfel. Das Blade erlaubt die Aktivierung von Spezialfähigkeiten im Kampf. Um sehr starke Fähigkeiten einer Kreatur aktivieren zu können, muss man entsprechend viele „Blades“ würfeln. Eine Kreatur hat einen „Defense“ und einen „Life“ Wert. Wenn der verursachte Schaden den „Defense“ Wert erreicht, dann ist ein Wesen „Disrupted“. Wird auch der Life-Wert erreicht so ist das Wesen zerstört. Ein Wesen welches nur disrupted ist, muss das Feld auf dem gekämpft wurde verlasse, regeneriert dafür aber den Schaden.

 

Die Kreaturen

Die Kreaturen die zum Einsatz kommen können sind natürlich mannigfaltig. Das mir vorliegende Set hat 96 Kreaturen in den klassischen Seltenheitsstufen common, uncommon und rare. In einem Booster sind vier common, zwei uncommon und eine rare Miniatur und in dem Starter-Set sind eine Rare, drei uncommons und zwölf commons zu finden.

 

Die dargestellten Kreaturen passen zu den jeweiligen Fraktionen vom Flair. So findet man bei Valor Miniaturen wie Drachen, Samurai oder engelartige Wesen. während bei Fear Untote und oder Horrorwesen zu finden sind. Entsprechend der Fraktionen sind natürlich auch die Fähigkeiten verteilt. Viele der Kreaturen sind sehr abgefahren und passen gut zu einer Traumwelt. So gibt es z. B. die Miniature Doomball aus der Fear Fraktion die einen Mann zeigt, dessen Oberkörper aufplatzt und eine Kanonkugel schießt. Eine andere Miniatur zeigt nur zwei starke Eisenstiefel (Slaughter Boots). Auch futuristische Elemente gibt es bei einigen Miniaturen, denn einige führen Pistolen.

 

Die vorbemalten Miniaturen gefallen mir insgesamt sehr gut. Zwar werden viele dunkle Farben genutzt, aber sie sehen dennoch größtenteils gut aus. Auch die gewählten Modelle sind passend. Viele der Kreaturen könnten in der Tat Alpträumen entstammen und sind passend umgesetzt. Eine Galerie mit allen Miniaturen findet man hier: http://ww2.wizards.com/DreamBlade/Gallery.aspx

 

Alle nötigen Spielwerte und der Flavor-Text einer Miniatur befinden sich auf der Bodenseite der Kreaturen-Base. Die wichtigsten Werte sind aber auch auf der Oberseite der Base aufgedruckt. Die Base ist deswegen auch übergroß und eine ganze Nummer größer als die Bases normaler Miniaturen. Zudem sind sie farbig, um sofort die Fraktion erkennen zu können. Dies ist ein großer Nachteil möchte man die Miniaturen für andere Spiele wie etwa D&D nutzen.

 

 

Nutzen für D&D

Der Nutzen der Miniaturen für D&D dürfte gering sein. Viele der Miniaturen sind sehr abgefahren und taugen daher eher für Sonderfälle. Einige Miniaturen lassen sich sicherlich für bestimmte Wesen der D&D Welt nutzen. Größter Nachteil ist sicherlich die falsche Base, die zudem bei einem Rollenspiel hässlich und unnütz ist. Ein D&D SL oder Spieler könnte evtl. darauf spekulieren mal ein Booster oder so zu kaufen, wenn er ein paar abgefahrene Kreaturen haben will, aber empfehlen würde ich das nicht.

 

Fazit:

Dreamblade ist ein höchstens durchschnittliches Miniaturenspiel. Persönlich denke ich, dass dieses Spiel floppen wird, weil es an einem etablierten Hintergrund wie z.B. bei D&D oder Magic fehlt. Der Background der dem Spiel seinem Flair gibt ist sicherlich nicht uninteressant, aber meiner Meinung nach zu einseitig um auf lange Sicht interessant zu bleiben. Das Thema Träume ist denke ich nicht ewig ausreizbar. Das Spiel selber ist sicherlich eine gute Mischung aus Glück und Strategie und die Regeln wirken solide. Ich habe natürlich nur ein paar Testspiele gemacht: Diese haben spaß gemacht und die Regel konnte man schnell lernen, doch dauernd fesseln wird mich das Spiel nicht Ein wenig beschränkend fand ich das recht kleine Spielfeld. Ebenso ist das Glücksmoment in dem Spiel doch recht hoch und nicht ein paar sehr gute Würfe können das Spiel trotz taktischer Entscheidung des Gegners stark beeinflussen. Das die Miniaturen aufgrund der zu großen Bases für D&D und das Dungeon&Dragons Miniaturens Game nahezu nutzlos sind, ist meiner Meinung nach ein großer Fehler seitens der Designer. Hier wurden Synenergie-Effekte verschenkt. Wer Miniaturen begeistert ist und jedes Sammelspiel mitnimmt wird sicherlich um Dreamblade nicht herumkommen. Wer dennoch ein Probespiel wagen will sollte unbedingt das gut gelungene Demo: http://www.wizards.com/dreamblade/demo/demo.asp der Küstenmagier nutzen.