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Kragmortha!
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 29.07.2007
Autor:W. Obert, C. Ferlito, M. Enrico, F. Bonifacio, R. Crosa
Übersetzer:Truant
Typ:Brettspiel, Partyspiel für 2-8 Spieler
VerlagMario Truant Verlag
ISBN/ASIN:
Inhalt:Spielplan, 100 Karten, Spielsteine und mehr
Sprache:Deutsch

Ja, Herr und Meister...

Könnt ihr cleveren und verschlagenen Goblins dem Zorn Rigor Mortis’ entgehen, während er in seinem Labor arbeitet? Jeder, den ein Vernichtender Blick des Dunklen Herrn und Meisters trifft, bekommt sofort die Folgen eines furchtbaren Zauberspruchs zu spüren! Kragmortha ist ein lustiges Partyspiel für 2 bis 8 Spieler. Die lautstarken Flüche oder das schadenfrohe Gelächter der Mitspieler lassen keinen kalt.

 

„Kragmortha“ ist ein recht einfaches – will heißen, die Regeln sind schnell zu erlernen – Brettspiel, das an das Kartenspiel „Ja, Herr und Meister“ angelehnt ist. Jeder Spieler übernimmt die Rolle eines Goblins, der im Dienste von Rigor Mortis, einem furchterregenden Zauberer, steht und natürlich nur Unsinn im Kopf hat. Die Goblins wollen eigentlich nur eins – die Zauberbücher des Meisters stehlen. Dabei versuchen sie nach Möglichkeit, dem Meister nicht in die Finger zu geraten, bzw. dafür zu sorgen, dass ihre Mitgoblins eben dies tun.

 

Die Spielregeln sind wie gesagt recht fix gelernt. Es gibt drei verschiedene Spielkarten: Bewegungskarten, Zauberbuchkarten und die „Vernichtender Blick“-Karten. Mit den Bewegungskarten zieht man je nach Karte eben seinen Goblin oder auch den Hexenmeister über das vorher abgesteckte Spielfeld. Dabei geben Symbole auf den Karten und auf dem Spielplan die jeweilige Zugmöglichkeit an. Die Goblins versuchen jetzt, an den Tisch des Meisters zu kommen, um ein Zauberbuch zu stehlen, und dabei dem Meister aus dem Weg zu gehen. Ferner versuchen sie natürlich, ihre Mitspieler in Richtung des Meisters zu bekommen, was durch Bewegung des Meisters oder Schubsen eines Goblins passieren kann. Trifft ein Goblin auf den Meister, so bekommt der Scherge den „Vernichtenden Blick“ des Zauberers zu spüren, der sehr unangenehm sein und seltsame Folgen (für den Spieler) mit sich bringen kann.

Dies geschieht durch die entsprechenden „Vernichtender Blick“-Karten, auf denen jeweils eine – meist ulkige – Anweisung steht (wie z.B. „Klemme die Karte in deine Armbeuge und lass sie nicht fallen“). Diese Flüche bleiben bis zum Ende des Spiels bestehen und sammeln sich eben mit jedem neuen „Vernichtenden Blick“. Letztendlich endet das Spiel, wenn ein Spieler vier Flüche gesammelt hat, was durchaus fix gehen kann, denn befolgt man einen Fluch nicht korrekt, so hagelt es einen neuen „Vernichtenden Blick“.

 

Wie man sehen kann, nimmt sich das ganze Spiel nicht so wirklich ernst, was aber auch gut so ist, denn „Kragmortha“ ist eben kein ernstes Spiel, sondern geht eher in die Richtung Spaß- und Partyspiel, auch wenn es einige kleine strategische Elemente in sich birgt. Letztendlich sorgt aber die Schadenfreude über die verschiedenen Flüche der anderen Spieler für den eigentlichen Spaß. Dabei ist das Spiel zeitlich nicht allzu lang. Angegeben sind 30-45 Minuten, wobei das Spiel, einmal gelernt, auch schneller zu Ende sein kann.

 

Qualität und Optik:

„Kragmortha“ ist hübsch und niedlich in einem bunten Comicstil aufgemacht. Das gilt sowohl für den Karton, wie auch für die verschiedenen Spielsteine und den Spielplan, die auf dicke und stabile Pappe gedruckt sind. Eigentlich müsste man die fiesen Goblins schnell lieb gewinnen, so wie sie daherkommen.

Wie gesagt, das Material ist stabil, das gilt auch für die Karten. Jedoch gibt es ein kleines Manko, das auch das gute Material eben nicht aushalten kann, denn durch einige Flüche werden die Karten sehr stark beansprucht und schon nach einigen Spielrunden zeigen sich deswegen deutliche Spurenan den Karten (z.b. verknickte / verbogene Karten).

„Kragmortha“ wurde aus dem Italienischen übersetzt, wobei die Übersetzung gut gelungen ist, auch wenn die Regeln an der einen oder anderen Stelle etwas „schwammig“ wirken.

 

Fazit:

„Kragmortha“ ist definitiv kein Spiel für Leute, die anspruchsvolle Spiele mögen. „Kragmortha“ sieht sich selbst als lustiges Partyspiel, an dem bis zu 8 Spieler ein gewisse Zeit lang ihren fiesen Spaß haben können – vor allem dann, wenn sich die anderen Spieler zum Affen machen, weil ihnen die Flüche um die Ohren geknallt werden. Lustig aufgemacht und bunt in Szene gesetzt, hat es durch einfache Regeln einen guten Wiederspielwert und gerade bei einem geselligen Abend wird mit diesem Spiel Spaß aufkommen (vor allem, wenn nebenher auch noch Alkohol genossen wird, denn Kragmortha ist eins jener Spiele, die mit fortschreitendem Abend umso fieser und lustiger werden).

Leute, die Spiele mögen, die nicht ganz ernst zu nehmen sind, sollten sich Kragmortha auf jeden Fall ansehen, auch wenn das Spiel ein paar kleinere Ecken und Kanten hat.