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Fortress of the Yuan-Ti
Bewertung:
(2.8)
Von: Alex Lorenz
Alias: Blackthorne
Am: 21.11.2007
Autor:Ari Marmell
Typ:Abenteuer
System:D&D 3.5
Setting:Generisch
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0-7869-4360-9
Inhalt:64 Seiten, Softcover
Sprache:Englisch

Yuan-Ti

„Fortress of the Yuan-Ti“ (im Folgenden „FYT“) ist ein D&D-Abenteuer für Charaktere der siebten Stufe. Oder der sechsten, man weiß es nicht genau. Die Angaben auf dem Umschlag widersprechen nämlich denen im Inneren des Moduls; ein kapitaler Fehler, den wir zuletzt bei „Red Hand of Doom“ sahen. Schön, wenn eine Rezension so anfangen muss.

 

Weiter im Text: FYT schließt die Abenteuertrilogie ab, die mit „Barrow of the Forgotten King“ begann und mit „The Sinister Spire“ fortgesetzt wurde. Die Gruppe von Helden, die zuletzt Fadheela bezwang, kann nun durch ein Portal treten, um die Hintermänner dieser Verschwörung zur Rechenschaft zu ziehen.

 

Wie sich im Verlaufe des Abenteuers zeigt, handelt es sich dabei eher um „Hinterschlangen“. Die „Vanguard of Sertrous“, die hinter den Ereignissen der Vorgänger steckt, besteht nämlich überwiegend aus Yuan-Ti, wie der Titel des Moduls schon sacht andeutet. Ihr Plan sieht ein Ritual vor, mit dessen Hilfe sie den König, dessen Gebeine sie besitzen, als willigen Diener wieder zum Leben erwecken und somit den Einfluss ihres Herren Sertrous, eines Dämonenprinzen, auf der Welt vergrößern wollen.

 

Jenseits des Portals haben diese Yuan-Ti eine Festung in einem abgelegenen Tal der Kampagnenwelt errichtet, in der sie ihre dunklen Rituale durchführen. Es liegt an den Charakteren, in die Festung einzudringen und ihnen den Garaus zu machen.

 

Auf diesem Weg muss sich die Gruppe durch Unmengen von Geschuppten aller Geschmacksrichtungen prügeln. Autor Ari Marmell (der schon am Vorgänger „Sinister Spire“ beteiligt war) zieht das Schlangenthema konsequent durch. Außerdem verweigert er sich ebenfalls konsequent jeglicher Originalität. In diesem Abenteuer tötet man Dinge und nimmt ihr Zeug. Es gibt einen Yuan-Ti, mit dem man ein Zweckbündnis schließen kann und eine Gefangene, die nicht ist, was sie scheint, ansonsten herrscht Tristesse (Ausnahme: untote Affen! Großartig!). Das kaum vorhandene und eher triste Artwork trägt sein Übriges dazu bei; das Cover von Steve Prescott hingegen weiß zu gefallen.

 

Wo wir gerade bei den Äußerlichkeiten sind: Das Cover lässt sich zu einem dreiseitigen Spielleiterschirm aufklappen, auf dessen Innenseite man die Karten des Gewölbes vor sich hat. Sehr praktisch und eine gute Idee.

 

Wenn man sich dann durch ca. 40 Räume gekloppt hat, stellt man fest, dass das Ritual nicht mehr zu verhindern ist. Die Gruppe muss sich zunächst mit dem Oberhaupt der Yuan-Ti auseinandersetzen, bevor sich dann der untote König erhebt.

 

Und hier spielt das Modul dann ein wenig verrückt: Der König hat ein Challenge Rating von 16. In Worten: Sechzehn! Die Charaktere sind zu diesem Zeitpunkt maximal auf der neunten Stufe. Und haben bereits mindestens einen schweren Kampf hinter sich.

 

Zwar sind hier die im Laufe der Trilogie bereits gefundenen Artefakte äußerst hilfreich (das Schwert des Königs etwa ignoriert seine Schadensreduzierung), aber eine echte Chance hat die Durchschnittsgruppe hier m.E. nicht. Das hat Ari Marmell dann auch gemerkt und zeigt ein paar Möglichkeiten auf, den Kampf etwas abzuschwächen. Trotzdem seltsam.

 

Im Anhang werden zwei weitere „Items of Legacy“ präsentiert, die man im Laufe des Moduls finden kann. Außerdem gibt es einen Appendix mit kleinen Abenteuerschauplätzen, die man durch Portale in der Festung erreichen kann. Alles in allem aber nicht sehr aufregend.

 

Fazit:

„Fortress of the Yuan-Ti“ ist ein weiterer Dungeon Crawl von der Stange: Nicht wirklich schlecht, aber ohne wirkliche Ideen, ohne eine halbwegs interessante Rahmenhandlung und dafür mit einem völlig unausgegorenen Showdown, der, wenn er so eingesetzt wird, für bittere Tränen an Spieltischen weltweit sorgen wird. Wirklich empfehlen kann ich das Abenteuer (und damit die ganze Trilogie) jedoch nicht.