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Slhoka 1 - Die vergessene Insel
Bewertung:
(4.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 21.09.2008
Autor:Ulrig Godderidge, Adrien Floch, Lyse
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic / Graphic Novel (Fantasy-SciFi-Mix)
Setting:Slhoka
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-939823-45-2
Inhalt:48 Seiten, Hardcover-Album (ca. DinA4)
Preis:12,80 €
Sprache:Deutsch

Inhalt:

(Vorsicht Spoiler!!!)

Die Welt von Link-Arkhoide befindet sich mitten in einem schon Jahre währenden, brutalen Krieg. Während einer Schlacht stürzen die beiden Piloten Ar´n und Slhoka mit ihrem Flieger auf einer dschungelartigen Insel im Lamprizer-Archipel ab. Bald finden sie heraus, dass sie scheinbar im Paradies gelandet sind, denn die Goldköpfe, ihres Zeichens die Bewohner der Insel, sind zwar nicht hochtechnisiert, leben dafür aber mit der Natur im Einklang. Zuerst sehnen sich die beiden Krieger danach gerettet zu werden, doch mit der Zeit fühlen sie sich immer wohler und wollen quasi nicht mehr weg, zumal die schöne Leidjill ein Auge auf Slhoka geworfen hat.

Als Okrane-Söldner das Inselparadies für den Purpurkaisers - zu dessen Armee auch Slhoka und Ar’n eigentlich gehören – überfallen, töten sie fast alle Goldköpfe. Nur Wenige, darunter auch Slhoka selbst, schaffen es, dem Tode zu entkommen und mehr noch: Slhoka scheint von den Göttern der Goldköpfe auserwählt worden zu sein, ihr Volk vor der vollkommenen Vernichtung zu bewahren.

Zurück in der Hauptstadt von Okrane gerät Slhoka deshalb zwischen die Fronten von Okrane und dem Feind Zeide, denn beide wollen die Macht Slhokas für ihre eigenen Zwecke beanspruchen…

 

Qualität, Stil & Übersetzung:

Für Autor Ulrig Godderidge ist Slhoka das Debütwerk gewesen und gerade deshalb ist es umso beeindruckender, dass die fantastische Geschichte vollkommen zu überzeugen weiß. Bei dem Wust an fantastischen Graphic Novels, die in den letzten Jahren immer wieder auf den Markt gekommen sind, ist es nicht gerade einfach, eine außergewöhnliche Welt und damit ein ebenso außergewöhnliches Werk zu erschaffen. Beides ist Godderidge mit „Slhoka“ gelungen. Adrien Floch macht die packende Story letztendlich mit seinem atemberaubenden Artwork einfach brillant. Schon in „Die Schiffbrüchigen von Ythaq“ (Ebenfalls bei Splitter) konnte er mit seiner Kunst glänzen und gerade deswegen sind bei beiden Serien natürlich auch Parallelen in der Optik zu erkennen. Dennoch schafft Floch es locker, der Slhoka-Welt ihren eigenen Charme aufzudrücken. Dabei überzeugt sein Stil mit klaren Linien, viel Liebe zum Detail und deutlich europäischen Einflüssen. Floch ist zweifelsohne ein begnadeter Zeichner und das merkt man in jedem Strich seiner Illustrationen. Dabei rundet die Kolorierung von Lyse die Sache sehr gut ab. Zwar ist die Farbgebung generell recht kräftig, aber die Artworks wirken damit keinesfalls überladen, sondern rücken das Setting und die Geschichte gekonnt ins rechte Licht.

 

Die Übersetzung ist auch hier sehr gut gelungen und die eigentlich französischen Texte wurden sehr gut portiert. Sie sind flüssig zu lesen und Fehler fielen nicht auf. Auf 48 Seiten präsentiert sich das schmucke Hardcover in europäischer Albumgröße und erstklassiger Qualität. Der Preis von 12,80 Euro scheint durchaus gerechtfertigt.

 

Fazit:

„Slhoka – Die vergessene Insel“ ist ein atemberaubendes Werk, das nicht nur durch eine fesselnde und abwechslungsreiche Story, sondern auch durch eine äußerst ansprechende Optik überzeugen kann. Ich persönlich habe mich schon bei „Die Schiffbrüchigen von Ythaq“ in die Artworks von Adrien Floch verliebt und wurde auch bei Slhoka nicht enttäuscht. Die Illustrationen sind einfach absolute Oberklasse und werden durch die durchdachte Panelgestaltung erstklassig in Szene gesetzt. Dass die Story von Urig Godderidge dann auch noch mit viel Spannung und einer liebevoll durchgestylten Welt auftrumpfen kann, macht diesen graphischen Roman quasi zu einem „must-have“, wenn man europäische Comics mag. Für mich gehört „Slhoka“ ins Regal eines jeden Comic-Fans und ist zweifelsohne jetzt schon ein Klassiker. Auf jeden Fall lesenswert. Kaufempfehlung!

 

Kleine Info:

Der hier besprochene erste Slhoka-Band wurde bereits 2003 von Carlsen als Softcover aufgelegt. Weitere Bände folgten dann aber nicht mehr, bis sich der neue Splitter Verlag 2007 der Sache annahm.