Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Yiu 1 - Die Armee des Neo-Mülls
Bewertung:
(3.7)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 22.10.2008
Autor:Téhy, Vax, J.M. Vee
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Yiu
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-939823-65-0
Inhalt:48 Seiten, Hardcover-Album (DinA4+, 320x230mm)
Preis:12,80 €
Sprache:Deutsch

Die Armee des Neo-Mülls

Inhalt:

Das 22. Jahrhundert: Yiu, eine sechzehnjährige Auftragskillerin im Dienste des Klerus wird mit den gefährlichsten Missionen betraut. Von absoluter Gefühlskälte und hundertprozentiger Effizienz scheint der finanzielle Anreiz ihre einzige Motivation zu sein. Doch hinter ihrer eiskalten und unerbittlichen Erscheinung verbirgt sich ein tiefer Schmerz...

 

Die 12 jährige Tochter des Botschafters von Suriyah wurde entführt und die Entführer fordern 198.000 Euro-Dollar innerhalb von 48 Stunden. Doch die Entführer machen keinen Hehl daraus, das sie das Mädchen so oder so töten werden, zahlt der Botschafter jedoch, dann wird der Tod des Mädchens schnell und schmerzlos durchgeführt.

Es stellt sich dabei heraus, das der Entführer der Anführer der Armee des Neo-Mülls ist. Die ausgebildete Assassine Yiu dringt in den Zugkonvoi der Armee ein und dringt immer weiter vor, um sowohl den Entführer als auch die Geisel schnell auszuschalten. Doch als sie ihrem Ziel näher und näher kommt, empfängt sie mentale Informationen über die Habeas Corpus, einer Organbank für die Reichen, in der Menschen als Organspender gezüchtet werden. Die Armee des Neo-Mülls will diese Menschen von ihren Sklavendasein befreien. Aber was wird Yiu tun?

 

Schreibstil & Artwork:

Prinzipiell gesehen ist die Story recht spannend und vor allem auch heikel, denn es geht um das Thema des gewissenlosen Klonens. Der Autor verpackt seine Geschichte dabei fesselnd und in der Gesamtheit gesehen hat sie auch ein sehr gutes Tempo. Auch an Brutalität mangelt es der Story nicht, auch wenn das natürlich nicht das A und O eines solchen Comics ist. Interessant, aber dennoch irgendwie vorauszusehen, ist dabei die Entwicklung von Yiu selbst, die zuerst als gewissenlose Killermaschine dargestellt wird, für die nur das Geld zählt. Doch der Schein trügt hier und das erfährt der Leser schon bald.

Das Artwork ist dabei recht gut gelungen, wirkt aber an vielen Stellen auch etwas konfus. Vor allem die Brutalität, wie beispielsweise das blutige Gemetzel im Konvoizug, wird exzessiv dargestellt und deswegen ist Yiu auch nichts für schwache Nerven, denn es geht schon hoch her in diesem Comic. Die düstere Farbgebung und die zumeist sehr detaillierte Darstellung der Panels unterstreichen diesen Eindruck nur noch mehr.

Aber das Artwork passt auch sehr gut zur futuristischen Story des Comics und damit wirkt der Band einfach aus einem Guss.

 

Qualität & Übersetzung

Die Übersetzung aus dem Französischen ist wieder einmal sehr gut gelungen und die Texte lassen sich dementsprechend sehr flüssig lesen. Fehler sind nicht aufgefallen. Der Band kommt wie bei Splitter üblich im großformatigen Albumhardcover und umfasst 48 Seiten. Der Preis liegt bei 12,80 Euro. Papier, Druck und Bindung sind von vorzüglicher Qualität und können überzeugen.

 

Fazit:

Yiu ist ein futuristischer graphischer Roman, der seine Qualitäten hat, aber nicht vollends überzeugen kann. Zwar ist die versteckte Story über das gewissenlose Klonen und um Yiu selbst sehr interessant und spannend erzählt, aber vor allem im mittleren Bereich des Bandes wird die gute Geschichte zu stark von der blutigen Brutalität von Yius Rettungseinsatz überlagert. Das Artwork an sich ist okay, kann mich persönlich aber nicht vollends überzeugen, aber dennoch passt der Stil schon recht gut zum Setting und zur Geschichte. Letztendlich sind Zeichenstile immer zum Großteil Geschmackssache. Schön finde ich, dass die Geschichte abgeschlossen ist, auch wenn es schon weitere Bände zu Yiu gibt, die aber allesamt eigene Geschichten erzählen.

Qualitativ gesehen kann der Hardcoverband überzeugen. Fans von brutaler Action mit heiklem Hintergrund in einem futuristischen Szenario sollten sich Yiu auf jeden Fall ansehen. Mich hat der erste Yiu-Band nicht vollkommen überzeugt, auch wenn er sicherlich nicht als schlecht zu bezeichnen ist.