Inhalt:

Es scheint, dass die Mächte des Bösen obsiegen und ganz Krynn einer schwarzen Zukunft entgegensieht. Nicht nur die bösen Drachen verbreiten Angst und Schrecken, auch riesige fliegende Zitadellen nehmen den guten Lebewesen die Hoffnung. Sturm ist tot, Laurana ist befindet sich in Kitiaras Gewalt und auch Raistlin hat seine Freunde verraten und sie im Stich gelassen. Die wenigen Gefährten, die noch übrig geblieben sind, scharen sich um Tanis und machen sich auf nach Neraka, der Stadt in dem sich alle Drachenarmeen sammeln. Dort will er Laurana befreien und der Dunklen Königin gegenübertreten. Flint, Tolpan, Caramon und Tika begleiten ihn, auch der mysteriöse Berem wird mitgeschleppt, denn aus irgendeinem Grund, will Takhisis den Mann mit dem grünen Juwel in der Brust haben, denn Berem kann alles entscheiden.

Als der tattrige und leicht schrullige Zauberer Fizban plötzlich wieder auftaucht und die guten Drachen, auf denen die Gefährten gen Neraka reisen, verscheucht, ist Tanis sauer. Doch Fizban verbirgt ein ganz eigenes Geheimnis und er ist es schließlich, der den Gefährten den Zugang zu Neraka ermöglicht.

Es kommt zum großen Showdown zwischen Gut und Böse, bei dem auch alte Bekannte wieder auftauchen und eine gewichtige Rolle spielen…

 

Stil & Artwork:

Wie zuvor ist auch der abschließende Band der „Chroniken der Drachenlanze“ spannend geschrieben und gut umgesetzt. Die epische Spannweite, mit denen schon die Romane glänzen konnten, wird auch in der Comicreihe wirklich gut rübergebracht. Bis zuletzt bleibt unklar, ob Gut oder Böse siegen wird. Die verschiedenen Handlungsstränge, die es in den vorigen Bänden noch gab, fügen sich nun alle schlüssig zusammen und die letzte Hälfte des Bandes beschränkt sich dann auf nur noch einen Plot, der die Chronik schließlich zum Ende bringt. Erzählerisch kann Andrew Dabb auch weiterhin überzeugen. Eine gute Umsetzung der literarischen Vorlage.

Kommen wir zum zeichnerischen Aspekt. Direkt vorweg gesagt hapert es an diesem doch irgendwie, denn wie schon bei Drachendämmerung I ist nicht Steve Kurth für die Artworks zuständig, sondern ein alternatives Künstlertrio, das gegenüber dem vorigen Band nochmals verändert wurde – ein Zeichner wurde ausgetauscht.

Zwar sind die Artworks sicherlich nicht schlecht und erinnern teilweise auch an die von Kurth, aber dadurch, dass es eben drei Zeichner sind, fehlt ein wenig die Beständigkeit, denn man kann die optischen Unterschiede der verschiedenen Zeichner schon deutlich erkennen. Schade, denn das schmälert die Güte des Comics um einiges.

 

Qualität & Übersetzung:

Die Übersetzung gleicht dem Vorband und kann überzeugen. Wie zuvor, kommt der Comic im Softcover und umfasst 144 Seiten.

 

Fazit:

Der vorliegende sechste Band schließt die Chronik der Drachenlanze endlich ab. Ich sage bewusst endlich, denn auch wenn ich die „Chroniken“ schon immer sehr mochte und die Story episch und sehr überzeugend ins Comicformat portiert wurde, so merkte man mit den letzten beiden Bänden doch eine deutliche Abnahme der Qualität der Serie. Das ist aber ohne Zweifel auf den Wechsel der Zeichnerriege zurückzuführen. Zwar haben diese einen Stil, der für die Drachenlanze okay geht, aber der Stil von Steve Kurth, der für die ersten Bände verantwortlich war, war um Klassen besser. Die Artworks der „Neuen“ sind zwar nicht schlecht, aber sie sind eben auch nicht super. Schade, denn hier wird viel Potential der Drachenlanze verschenkt.

Bleibt nur zu hoffen, dass der bereits angekündigte nachfolgende Zyklus „Die Legenden der Drachenlanze“ mit neuen Zeichnern (oder wieder Kurth) auftrumpfen kann. Eine neue Geschichte wäre hier ein guter Ausgangspunkt.

Dennoch: wer die Drachenlanze-Reihe bisher mochte, der kann und sollte auch beim abschließenden sechsten Teil zugreifen, allein schon um den Abschluss der Reihe nicht zu verpassen.