Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
Hellboy 6 - Sieger Wurm
Bewertung:
(4.7)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 24.01.2009
Autor:Mike Mignola
Übersetzer:Gunther Nickel, Michael Groenewald
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Hellboy
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-936480-26-9
Inhalt:160 Seiten, Din A5 Hardcover, Inhalt weitestgehend schwarz-weiß
Preis:19,80 €
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Der vorliegende Band der Hellboy-Reihe enthält die komplette „Sieger Wurm“-Story, die an die Ereignisse der ersten beiden Hellboy-Bände anknüpft.

Burg Hunte, anno 1939. Die Nazis wollen eine außerirdische Macht auf die Erde holen und schicken eine Rakete ins All. Doch noch während des Abschusses wird die Burg von den Alliierten unter der Führung von Lobster Johnson, der von der US-Regierung als nichtexistent deklariert wird, infiltriert. Die Burg wird zerstört, aber die Rakete schafft es dennoch ins All.

61 Jahre später steuert eine Raumkapsel auf die Erde zu und zwar genau auf die besagte Burg, bzw. deren Ruine. Das ruft die B.U.A.P. und damit Hellboy auf den Plan, der die Sache untersuchen soll. Zusammen mit Roger dem Homunkulus macht sich HB also daran die Burg zu erkunden. Dabei erzürnt es ihn, dass die Behörde Roger nicht traut und ihm sogar eine Minibombe eingepflanzt hat. HB soll die Bombe zünden, sollte Roger aus dem Ruder laufen. Mehr und mehr Zweifel eröffnen sich dem roten Agenten, Zweifel über die Behörde, Zweifel, die am Ende des Bandes zu einer bahnbrechenden Wandlung in HBs Leben führen.

Zuerst aber müssen die beiden Agenten die Bedrohung der Kapsel abwenden. Diese entpuppt sich nämlich tatsächlich als etwas Außerirdisches und enorm Bedrohliches. Das erfahren sowohl HB als auch Roger am eigenen Leib, als der Sieger Wurm erwacht und Roger gegen Froschmenschen antreten muss. Außerdem trifft er auf den Geist von Lobster Johnson, der ihm unter die Arme greift...

 

Schreibstil & Artwork:

Dieser Band hebt sich von den letzten Bänden der Hellboy-Reihe deutlich ab und ist eher mit den ersten beiden Bänden der Reihe zu vergleichen. Es gibt keine einzelnen Kurzgeschichten bei denen Hellboy es mit okkulten Mysterien zu tun hat und in denen er gegen kleinere Bedrohungen antritt. Vielmehr gibt es eine dramatische Weltuntergangsgeschichte, die nicht nur an die Stories der ersten beiden Bände anknüpft, sondern es auch wirklich in sich hat.

Allerdings muss man zwangsläufig den Großteil der vorigen Bände kennen, um „Sieger Wurm“ vollständig verstehen zu können. „Sieger Wurm“ ist ohne Zweifel wieder ein spannendes Abenteuer, das mit Horror und Action auftrumpfen kann, aber die Story wirkt auch bedrohlicher als die vorigen (Kurz)Geschichten. Dabei merkt man die Einflüsse von Poe und Lovecraft ganz deutlich.

Neben dem eigentlichen Plot geschieht auch noch einiges nebenbei. In Hellboy kommen aufgrund jüngster Ereignisse immer mehr Zweifel an der BUAP und das endet darin, dass sowohl für HB als auch für die Behörde am Ende des Bandes bewegende Dinge geschehen. Wahrscheinlich war dies auch eine Vorbereitung für die Spin-Off Serie B.U.A.P. (auch bei Cross-Cult und auch bei uns rezensiert).

Auf jeden Fall ist am Ende von „Sieger Wurm“ die Hellboy-Reihe nicht mehr das, was sie zu Anfangs war.

Zu den Artworks gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, was ich nicht schon zuvor in meinen Rezis gesagt habe. Mignolas Stil ist spartanisch aber nicht einfach und ist ein Meisterwerk an Licht und Schattenspielen. Da man, wie bereits erwähnt, die Vorgeschichten zwangsläufig kennen muss, um Sieger Wurm zu verstehen, kennt man auch den Stil von Mignolas Zeichnungen. Hier hat sich nichts geändert.

 

Qualität & Übersetzung:

Das 160 Seiten starke Buch kommt im DIN A5-Hardcover-Format und fügt sich optisch nahtlos in die Reihe der Vorbände ein. Die Übersetzung und das Lektorat sind dabei sehr gut geworden. Abgerundet wird das Buch diesmal mit einer ausführlichen Timeline, in der alle Ereignisse im Hellboy-Universum aufgeführt werden. Eine gute Sache, die man sehr gut als Referenz benutzen kann. Außerdem gibt es ein kleines Sketchbook und eine Cover-Galerie.

 

Fazit:

„Sieger Wurm“ geht einen anderen Weg als die letzten Bände der Reihe. Diesmal gibt es eine zusammenhänge Story, die an die ersten beiden Bände der Reihe anknüpfen. Deswegen ist die Geschichte an sich auch deutlich zerstörerischer und birgt wieder einmal ein Weltuntergangsszenario, das es in sich hat. Dabei kommen - ganz typisch für Hellboy - die Einflüsse von Horrorautoren wie Poe oder Lovecraft stark zur Geltung. Geschickt erzählt Mignola seine Story und gestaltet sie spannend. Vorkenntnisse der Serie sind hier aber zwingen notwendig, um die Story wirklich zu verstehen.

Der Stil hat sich in keinster Weise geändert und das ist auch gut so, denn die minimalistisch anmutenden, aber dennoch nicht einfach strukturierten Artworks von Mignola sind ganz klar ein wichtiger Bestandteil von Hellboy und haben die Reihe geprägt.

Wer die Serie mag, kann hier blind zugreifen, denn „Sieger Wurm“ steht den Vorbänden in nichts nach, ganz im Gegenteil, die Story ist einfach noch epischer.

Wer die Reihe noch nicht kennt, muss mit einem der Vorbände, am besten mit Band 1 beginnen, sonst entgehen ihm wichtige Elemente, die zum Verständnis der gesamten Story beitragen.