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Hellboy 8 - Die Troll-Hexe
Bewertung:
(4.7)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 29.01.2009
Autor:Mike Mignola
Übersetzer:Gunther Nickel, Michael Groenewald
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Hellboy-Universum
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-936480-82-5
Inhalt:160 Seiten, Din A5 Hardcover, Inhalt komplett in Farbe
Preis:19,80 €
Sprache:Deutsch

Die Troll-Hexe und andere Geschichten...

Inhalt:

Die Troll-Hexe ist wieder ein Sammelsurium aus - insgesamt sieben - verschiedenen Kurzgeschichten und hebt sich dadurch von den beiden vorigen Bänden wieder deutlich ab.

Hellboy trifft in diesen Geschichten unter anderem auf die europäische Mythologie und hat es mit allerlei Sagen und Mythen zu tun. In „Der Vampir von Prag“ wird Hellboy zum Vampirjäger, in einer anderen Geschichte tritt er gegen die Troll-Hexe an und in „Makoma“ ist er der Protagonist einer afrikanischen Legende, um den gleichnamigen afrikanischen Gott.

 

Schreibstil & Artwork:

Dieser Band ist anders als alle vorigen sieben deutschen Bände, die im Cross-Cult Verlag bisher erschienen sind, und das merkt man sofort. Denn „Die Troll-Hexe“ ist komplett in Farbe. Aber nicht nur das, zwei der sieben Kurzgeschichten sind nicht von Meister Mignola selbst, sondern wurden von P. Craig Russel („Der Vampir von Prag“) und Richard Corben („Makoma“) gezeichnet und geschrieben, wenn auch mit der teilweisen Unterstützung de HB-Erfinders.

Die anderen fünf Geschichten stammen von Mignola und stellen die typischen knackig kurzen Geschichten dar, bei denen Hellboy Monster oder andere Unwesen bekämpft und die Sache schnell, in der Regel mit seinen Fäusten, aufklärt. Die Methodik ist da oftmals recht identisch, dennoch sind die Kurzgeschichten einfach toll und wissen allesamt aufgrund des gelungenen Mix aus Spannung, Action und Mystik zu überzeugen. Das gilt auch für die beiden Geschichten, die nicht von Mignola sind, denn auch diese fügen sich hervorragend in das HB-Schema ein und weisen genau das richtige Flair für das Setting auf.

Kommen wir zur gravierendsten Neuerung: der Farbe. Mignolas Stil war von Anfang an etwas Besonderes, denn er ist minimalistisch und doch stilvoll - und vor allem war er bisher immer schwarz-weiß. Anfangs fand ich persönlich das etwas komisch, vor allem in Hinsicht auf das Farbzeitalter, in dem wir leben, doch schon nach dem ersten Band hatte ich mich an den Stil gewöhnt und eben auch an die Abwesenheit einer Kolorierung. Doch ich muss sagen, dass mir der vorliegende Band in Farbe sehr gut gefällt, denn er zeigt auf eine andere Art und Weise, was Mignolas Artwork kann. Außerdem rückt es die HB-Serie in ein etwas anderes Licht, was ich aus dem Grunde ganz gut finde, als es eine erfrischende Abwechslung mit dem achten Band darstellt.

 

Qualität & Übersetzung:

Das 160 Seiten starke Buch kommt wie üblich im DIN A5-Hardcover-Format und fügt sich optisch nahtlos in die Reihe der Vorbände ein. Die Übersetzung und das Lektorat sind dabei wieder sehr gut geworden. Abgerundet wird das Buch wieder durch die typischen Anekdoten von Mignolas selbst sowie einem Interview mit Richard Corben.

 

Fazit:

„Die Troll-Hexe“ ist ein weiterer hervorragender Comic aus dem Hellboy-Universum. Das hat mehrere Gründe: zum Einen sind da die sieben tollen und spannenden Kurzgeschichten, von denen fünf von Mignola selbst stammen und die restlichen von zwei renommierten Künstlern des Business. Neben der typischen und beständigen Arbeit des Hellboy-Erfinders, haben die anderen beiden ihre Arbeit ebenso gut gemacht und können auf jeden Fall mit ihren Geschichten überzeugen.

Die augenscheinlichste Veränderung im vorliegenden Band ist allerdings die vorhandene Kolorierung der Zeichnungen, die es in der deutschen Reihe bisher nicht gab. Bisher waren alle HB-Comics in schwarz-weiß und mittlerweile hatte ich mich sehr daran gewöhnt und den Stil zu schätzen gelernt. Doch ich muss sagen, dass die farbige Version es in sich hat und das Ganze in einem anderen Licht erscheinen lässt und dieses Licht gefällt mir sehr gut. Ich würde nicht sagen, dass es besser ist als die reine schwarz-weiß Optik, aber auch nicht schlechter. Es ist einfach anders.

„Die Troll-Hexe“ ist eine hervorragende Sammlung an Hellboy-Kurzgeschichten und echte Fans kommen an diesem Band mit Sicherheit nicht vorbei. Quasi ein must-have. Aber dieser Band ist auch was für Neueinsteiger, die sich Hellboy mal näher ansehen wollen, denn Vorkenntnisse sind hier nicht notwendig. Daher eignet sich der Band sehr gut für einen „Seiteneinstieg“ in die Serie.