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Yiu - Die Apokalypse 1 - In der Hölle
Bewertung:
(4.0)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 27.04.2009
Autor:Téhy, Guenet, Renéaume, J.M. Vee
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Yiu
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-940864-99-4
Inhalt:72 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat (230 x 320 mm)
Preis:14,80 €
Sprache:Deutsch

Nach der erfolgreichen „Yiu“-Reihe gibt es mit „Yiu - Die Apokalypse“ nun den Prolog in einer auf sieben Bände angelegten Reihe. Hier werden die Ereignisse geschildert, die vor dem „Yiu“-Zyklus geschahen und zu der Welt führten, wie wir sie in dem ersten Zyklus kennengelernt haben.

 

Inhalt:

Wir schreiben das Jahr 2166. Nach der großen Rezession ist sowohl die Weltwirtschaft wie auch die Ölversorgung nahezu zum Erliegen gekommen. Als eine nukleare Katastrophe in der Mandschurei die Sonneneinstrahlung um 30% vermindert, reißen die Anführer der verschiedenen Religionen wieder die Macht über die Welt an sich, denn die Politiker sind scheinbar gescheitert. Der Klerus führt die Welt nun mit starker Hand, entscheidet was Gut und was Böse ist und ist selbst eher skrupellos als samariterhaft. Dabei gibt es immer noch Meinungsverschiedenheiten zwischen den einzelnen Kasten, auch wenn diese alle zusammen im neuen Jerusalem ihre prunkvollen Tempel erbaut haben.

Deswegen scheuen die Führer auch nicht davor zurück, Killer zu beauftragen, die ungeliebte Gegner aus dem Weg räumen. So wird eine Attentäterin auf Shu-Fat angesetzt, der die Nummer Zwei der buddhistischen Religion ist und in einer uneinnehmbaren Festung lebt. So glaubt man jedenfalls. Doch als die Assassinin den Asket tötet setzt sie etwas viel Schlimmeres in Gang… die Apokalypse!

 

Schreibstil & Artwork:

Die ersten 20 Seiten des Bandes werde durch imposante Doppelseiten gebildet, die die größten katastrophalen Ereignisse bis ins Jahr 2166 darlegen, so das der Leser ein Gefühl dafür bekommt, wie sich das Setting von Yiu ergeben hat. Danach geht es schnell ans Eingemachte und quasi sofort ist man bei der Attentäterin, wie sie sich in das heilige Reich des Shu-Fat als Gespielin für die Heiligen einschleicht. Dann beginnt die Action und nach der anfänglichen Eingewöhnungsphase schnellt die Spannungskurve nun blitzartig nach oben.

Schon der „Yiu“-Zyklus war extrem brutal und blutig und hatte diese tolle düster technologische Atmosphäre, die ein wenig an Blade Runner erinnerte. Diese Atmosphäre findet man auch in dem neuen Zyklus sofort wieder und als Leser von „Yiu“ fühlt man sich dadurch direkt heimisch.

Die Story an sich ist spannend, bildet einen guten Auftakt und endet offen, so das man sich auf die weiteren Bände freuen kann und diese mit Spannung erwartet. Was man ein wenig vermisst, ist der tiefgehende Blick in die Person der namenlosen Attentäterin, die hier klar die Protagonistin ist. Man erfährt nicht viel über sie - außer das sie mehr als fähig und nett an zu sehen ist - aber da der Zyklus auf sieben Bände angelegt ist, gehe ich mal davon aus, das sich das in den nächsten Bänden vertieft.

 

Die Artworks sind aufwändig und extrem schick gestaltet, erinnern dabei mehr an kleine Gemälde, als an herkömmliche Zeichnungen. Die Optik erinnert mehr an so legendäre Werke wie „Storm“ oder „Die Kaste der Meta-Barone“, wenn sie auch deutlich sauberer wirkt. Wie dem auch sei, der Stil passt zu Yiu, denn er ist derselbe, denn man auch schon im ersten Zyklus zu sehen bekam und so bleibt die Reihe konsistent. Dabei ist Yiu auch bei den Artworks brutal und blutig, aber nicht mehr ganz so übertrieben, wie in den ersten Bänden des ersten Zyklus.

Die Farbgebung und die intelligente Anordnung der Panels rundet das gute Gesamtbild dabei hervorragend ab, denn die Kolorierung sorgt für den düsteren Ton des Settings, während die Panels die actionreiche Handlung sehr gut unterstreichen.

 

Qualität & Übersetzung

Auch hier gibt es an der Übersetzung nichts auszusetzen. Sie ist gut gelungen und flüssig zu lesen. Der Band kommt wie üblich im übergroßen Albumformat und hat einen Hardcover-Einband. Die Qualität der Produktion bewegt sich ebenfalls auf hohem Niveau.

 

Fazit:

Schon die eigentliche „Yiu“-Reihe hat mir gefallen, wenngleich ich sie noch nicht zu Ende gelesen habe und der vorliegende Band, sozusagen der Auftakt des Prequels, weiß sofort zu überzeugen. Eine spannende Science-Fiction Geschichte, die alles bietet was so eine Story braucht: brutale blutige Gewalt, Action, Sex und ein apokalyptisches Feeling, das sich mit den weiteren Bänden mehr und mehr steigern wird.

Sowohl die Story als auch die Artworks wissen zu überzeugen und präsentieren sich quasi mit der Schokoladenseite. „Yiu - Die Apokalypse“ ist fesselnd und macht Spaß und ist auf jeden Fall was für jeden Sci-Fi und Action-Comicfan. 14,28 % der Geschichte sind mit Band 1 abgeschlossen. Ich bin auf den nächsten Band mehr als gespannt.