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Wraithborn
Bewertung:
(3.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 02.06.2009
Autor:Marcia Chen, Joe Benitez
Übersetzer:Bernd Kronsbein
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Wraithborn / Wildstorm
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86607-798-0
Inhalt:152 Seiten, Softcover, US-Format
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Melanie Moore ist eigentlich eine normale Highschool-Schülerin, die ein relativ normales Leben führt. Doch dann erhält sie irrtümlich und unerwartet die uralte Macht des so genannten Wraithborn und wird so zu einer ungewollten Kriegerin gegen die Geister- und Dämonenwelt, die die normale Welt bedroht. Natürlich ist sie nun im Kreuzfeuer und auf der Abschussliste und kämpft um ihr nacktes Überleben. Nach und nach lernt sie mit ihren neuen Kräften umzugehen. Dabei hilft ihr ein kriegerischer Schutzengel, der die Macht des Wraithborn eigentlich selbst übernehmen sollte…

 

Schreibstil & Artwork:

Joe Benitez ist mit Sicherheit kein Unbekannter im Comic-Sektor, hat er doch vornehmlich das TopCow Universum, genauer gesagt die Serien „The Darkness“ und „Witchblade“ mitgeprägt. Für die Miniserie „Wraithborn“ hat er sich mit Marcia Chen zusammen getan und eine Story ausgetüftelt, bei der es um eine junge Geisterjägerin geht, die ihre eigenen düsteren Geheimnisse hat. Das ist per se erst mal nicht wirklich etwas neues, aber die Verpackung wirkt zunächst zumindest optisch sehr ansprechend.

Benitez‘ Artworks sind hier einfach überzeugend und schlichtweg hammerstark, erinnern aber schon stark an die oben genannten Serien und deren Optik. Die Illustrationen sind dabei extrem detailreich und glänzen mit satten Farben. Die Gesichtszüge und Körperdarstellungen, wie auch die Mimik und Gestik sind umwerfend schick und sind einfach eine Augenweide. Dass dabei auch der eine oder andere weibliche Körper sehr ansprechend in Szene gesetzt wird, versteht sich quasi von selbst.

Abgerundet wird die schöne Optik von den actionreich angelegten Panels, die es in allen Formen und Größen gibt und die sich auch gerne mal überschneiden. Das sorgt für sehr viel Dynamik.

 

Kommen wir zur Story. Sicherlich ist die Basisidee, wie schon erwähnt, nicht wirklich etwas Neues, doch zumindest in der ersten Hälfte scheint es so, dass die Autoren es geschafft haben ihren eigenen Weg zu finden. Es macht Spaß zu sehen, wie Melanie von der tollpatschigen Außenseiterin an der Schule zu einer draufgängerischen Geisterjägerin avanciert. Allerdings fehlt vielen Charakteren auch der Tiefgang. Mal abgesehen von Melanie selbst und dem Kriegerengel gehen die Autoren nicht allzu tief in die Charakterentwicklung, was schade ist.

Zur zweiten Hälfte hin verschwindet die zu anfangs interessante Story mehr und mehr und der Plot schwingt sich von einer Actionszene in die Nächste. Auch das ist schade, denn hier wird einiges an Potential vergeudet.

 

Qualität & Übersetzung

Die Übersetzung und der Lesefluss der Texte erscheinen wie immer überzeugend. Hier gibt es sicherlich nichts zu bemängeln. Der Sammelband kommt als einfaches Softcover ohne großen Schnick Schnack. Nur eine Covergalerie sowie ein paar Skizzen zieren das Ende des Bandes. Die Qualität von Papier, Druck und Bindung ist hervorragend - auch das ist man von Panini nicht anders gewöhnt.

 

Fazit:

„Wraithborn“ ist ein solider Actioncomic, bei dem es wieder einmal um eine sehr ansehnliche Geisterjägerin geht. Die Ansätze der Story sind gut, erinnern zwar zunächst an „Witchblade“ (was aber bei dem Zeichner weniger verwunderlich ist), geht dann aber ihren eigenen Weg. Die erste Hälfte ist sehr interessant gestaltet, danach lässt der Comic etwas nach und verliert sich in endlosen Actionsequenzen, was schade ist, auch wenn diese wirklich toll aussehen. Überhaupt kann sich das Artwork wirklich sehen lassen. Joe Benetiz Stil wird dabei zwar jedem bekannt vorkommen, der TopCow-Serien liest oder gelesen hat, das ändert aber nichts daran, dass seine Illustrationen ausgezeichnet sind.

Alles in allem ist „Wraithborn“ ein netter Comic für ein paar relaxende, anspruchslose Stunden. Diejenigen die Serien wie „Witchblade“ mochten, werden auch hier ihren Gefallen finden.

 

Cover-Artwork / Leseprobe

Leider gibt es keine Leseprobe zum Band, daher hier ein paar der Original-Cover die eindrucksvoll das Artwork zeigen.