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Hell in Freeport
Bewertung:
(3.8)
Von: Alex Lorenz
Am: 15.11.2003
Autor:Jim Bishop, Jess Lebow, Paul Bazakas
Typ:
System:d20
Setting:Freeport
VerlagGreen Ronin Publishing
ISBN/ASIN:
Inhalt:88 Seiten, Softcover
Sprache:Englisch

Hell in Freeport

"Hell in Freeport" (im Folgenden "HIF") ist ein D&D-Abenteuer für Charaktere der Stufen 10 bis 12. Es ist in der Stadt Freeport angesiedelt, die bereits Schauplatz der Freeport-Trilogie war, hat jedoch inhaltlich kaum Bezüge zu diesen Abenteuern.

 

HIF ist ein 92-seitiges Softcover mit einem wiederum lediglich passablen Titelbild. Die Innenillustrationen schwanken zwischen "sehr gut" und "na ja". Die Karten (in einem herausnehmbaren Heft im Mittelteil) sind sehr, sehr gut gelungen und erfüllen ihren Zweck.

 

In HIF werden die Spielercharaktere auf einen mysteriösen Massenmörder aufmerksam, der bei den Docks von Freeport sein Unwesen treibt. Kaum ist dessen wahre Natur enthüllt, legt HIF richtig los: Über eine verfluchte Stätte verschlägt es die SCs geradewegs in die Hölle!

 

Kaum angekommen, werden sie überwältigt und landen im Gefängnis von Dis, dem zweiten Kreis der Hölle. Dort müssen sie erst mal überleben, um sich dann ihren Weg in die Gladiatorenarena zu bahnen, in der sie sich dann ihre Freiheit erkämpfen müssen. Es bedarf wohl keiner weiteren Betonung, dass Gladiatorenkämpfe in der Hölle etwas härter sind als etwa im alten Rom.

 

Aber auch das ist zu schaffen, und kurz darauf sind die SCs wieder unterwegs, um dem wahren Übel auf die Spur zu kommen. Und bald schon enthüllt sich ein im wahrsten Sinne des Wortes teuflischer Plan, der das Ende für Freeport bedeuten würde. Gut, dass es Helden gibt.

 

"Hell in Freeport" mangelt es leider ein wenig an der Atmosphäre, die die Freeport-Trilogie auszeichnete. Dafür spielt ein großer Teil des Abenteuer in der Hölle, und das ist ja auch schon was Feines. Die Story hat - wie es sich für ein Freeport-Abenteuer gehört- einige Überraschungen zu bieten und wartet erneut mit einer Mischung aus Interaktion und Kämpfen auf, wobei HIF etwas kampflastiger ist als seine Vorgänger.

 

Einige kleinere Kritikpunkte gibt es aber:

Zum einen ist es immer schwierig, Spielercharaktere gefangen zu nehmen. Oft gelingt es nicht, und die Spieler hassen es. Die Autoren gehen auch auf diese Punkte ein, aber nichtsdestotrotz ist die Situation vorhanden und ein potentielles Problem für den Spielleiter.

 

Desweiteren ist es ärgerlich, dass HIF sich teilweise auf das Produkt "Legions of Hell" (auch von Green Ronin) stützt. Damit wird man entweder gezwungen, sich dieses (eher mittelmäßige) Buch zu kaufen oder das Abenteuer umzustricken, was Arbeit bedeutet.

Außerdem finden Prestigeklassen Anwendung, die man sich erst von der Green Ronin-Website herunterladen müsste.

 

Letzlich sollte nicht verschwiegen werden, dass HIF stellenweise für jüngere Spieler ungeeignet sein könnte. In der Hölle geht es nun mal recht garstig zu, und die Autoren halten damit auch nicht hintern Berg.

 

Fazit:

"Hell in Freeport" ist ein gutes, aber nicht überragendes Abenteuer. Die Klasse der Freeport-Trilogie erreicht es nur stellenweise. Aber es hat auch seine Highlights (die Kämpfe in der Höllenarena), und gute Abenteuer für hochstufige Charaktere sind ja ohnehin viel zu selten.