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Söldner 2 - Drekkars
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 18.09.2009
Autor:Autor: Fabrice David, Zeichner: Eric Bourgier
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic / Graphic Novel
System:--
Setting:Welt von Söldner
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-007-1
Inhalt:56 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat (230 x 320 mm)
Preis:13,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Die antike Stadt Farkas. Bregor - seines Zeichens Afenors Bruder - und sein Volk haben hier vor langer Zeit eine Heimat gefunden und sich mit den Drachen verbündet, denn diese wurden von Afenor verbannt. Aus diesem Bündnis gingen die Drekkar hervor, die nun über die Stadt im Pass herrschen, die sie von der Außenwelt nahezu abgeschottet haben. Ihr Anführer wird nur als der ewige Herrscher bezeichnet und kaum einer bekommt in wirklich zu Gesicht. Doch in den eigenen Reihen braut sich Aufruhr zusammen, denn die Arbeitersklaven begehren auf und wurden aus den Reihen der Drekkar unterstützt- Kein geringerer als der Hegemon - der Mittelsmann des Herrschers - hat hier seine Finger im Spiel. Doch Sekal von Aegor will nichts Böses, sondern hat nur das Wohl der Arbeiter, seines Volkes im Sinn. Sein Ziel ist es sich von den Drekkar los zusagen, den Pass zu verlassen und eine eigene Stadt zu gründen. Natürlich will der Herrscher dies mit allen Mitteln verhindern…

 

Schreibstil & Artwork:

„Drekkars“ knüpft wieder erwarten, nicht direkt an den ersten Band, der eine Art Prolog war, an, sondern stellt einen eigenen zweiten Prolog dar, der die Geschichte und die Verknüpfungen noch weiter ausbaut und so eine komplexe Grundlage für die Handlung strickt, die in den nächsten drei Bänden noch erzählt werden soll. „Drekkars“ ist als Story in sich abgeschlossen, auch wenn das Ende offen ist und viele neue Fragen aufwirft. Die eigentliche Geschichte, die sich hinter all dem verbirgt, ist auch am Ende des zweiten Bandes hier noch nicht überschaubar. Die Story über Farkas und die Drekkars ist dabei enorm spannend, intrigant und mysteriös und weiß von der ersten Seite an zu fesseln. Die Charaktere wirken sehr ausgefeilt und tiefgründig, kommen daher sehr glaubwürdig und echt herüber. Geschickt verbirgt der Autor gewisse Fakten, um sie dem Leser letztendlich rigoros um die Ohren zu knallen, denn auch in Farkas ist nicht alles das, was es zunächst zu sein scheint.

Zur gezeichneten Geschichte gesellen sich am Ende des Bandes noch einige harte Fakten in Textform, die aber durchaus wichtig für das Verständnis der Handlung sein können, aber nicht unbedingt müssen. Wer einen tieferen Einblick haben will, sollte sich diese aber auf jeden Fall zu Gemüte führen, denn gerade die „politische Organisation von Farkas“ ist hier wirklich informativ.

 

Die Illustrationen stammen wieder von Bourgier und der macht seine Sache ebenso gut, wie er es schon zuvor gemacht hat. Die Artworks sind äußerst detailliert und sehr akribisch gezeichnet. Die Konturen sind klar definiert und die gesamte Optik erstrahlt erneut ausschließlich in Sepiatönen, die die düstere Story deutlich untermauern. Diese Farbgebung wirkt bedrohlich und betont damit die Omnipräsenz der Drachen, die zwar wie ein Damoklesschwert über der Story hängen, aber in diesem Band nicht einmal auftauchen. Dennoch ist ihre Gegenwart eben betont spürbar und das erzeugt ein gewisses bedrohliches Kribbeln beim Lesen, das allgegenwärtig ist. Dem entgegen steht die sehr aufgeräumte Anordnung der Panels, die wiederum Rue in die Sache bringt. Eine tolle Präsentation, die vollauf überzeugt.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Die Übersetzung ist wie immer sehr gut geworden. Der Band ist 56 Seiten stark, kommt im Hardcover und hat das Splitter übliche Albumformat. Am Ende des Bandes finden sich ein paar zusätzlich Informationen (siehe oben), ansonsten gibt es keine Extras. „Dreakkars“ ist Teil2 der auf fünf Folgen angelegten Reihe.

 

Fazit:

Ich hätte nicht gedacht, das das Gespann David und Bourgier, die hohe Messlatte halten können, die sie sich selbst mit dem Debutwerk von „Söldner“ auferlegt haben. Doch genau das haben sie geschafft, denn „Drekkars“ ist ein hervorragender zweiter Band, der allerdings die Ereignisse in Band 1 nicht direkt aufgreift und weiterführt, sondern viel mehr einen anderen Prolog erzählt. Wahrscheinlich wird es dann in Band 3 richtig ans Eingemachte gehen, denn die Grundlagen sind nun geschaffen. Das soll aber auch nicht heißen, dass es dem vorliegenden Band an etwas fehlt, denn genau das Gegenteil ist der Fall. „Drekkars“ überzeugt von vorne bis hinten und wird dazu noch in einer atemberaubend schönen Optik präsentiert. Jene die extravagante und originelle Fantasystories mögen, sollten hier einen genaueren Blick riskieren. Wer den ersten Band von „Söldner“ bereit mochte, kommt hier sowieso auf seine Kosten und sollte ohne zu zögern zugreifen, denn der zweite Band der Reihe steht seinem Vorgänger in nichts nach.