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Die Legende der Drachenritter 8 - Der Chor der Finsternis
Bewertung:
(3.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 08.11.2009
Autor:Autor: Ange, Zeichner: Fabrice Meddour
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Legende der Drachenritter
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-939823-42-1
Inhalt:48 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat (230 x 320 mm)
Preis:12,80 €
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Niemand weiß, woher die Drachen kommen, aber ihre bloße Gegenwart verändert buchstäblich die Welt. In ihrer Umgebung verödet das Land, Tiere und Menschen verwandeln sich in grauenvolle Monster. Jungfrauen sind die einzigen Lebewesen, die von diesen Mutationen verschont bleiben - warum das so ist, weiß keiner so genau, aber es ist so. Hinzu kommt, dass die Jungfrauen die einzigen sind, die sich den Drachen nähern und sie töten können - und so wurde der Orden der Drachenritter gegründet. Die Drachenritter sind eine legendäre Truppe junger Frauen, die im Umgang mit so ziemlich jeder Waffe ausgebildet worden sind und ebenso mutig wie tödlich sind. Eine verschworene Gemeinschaft, die ihre Mitglieder mit allen Mitteln schützt und deren größter Feind die Liebe ist.

 

Diesmal dreht sich die Geschichte um die junge Drachenritterin Marly, die den Auftrag erhält in der Wildnis nach der verschollenen Ritterin Krista zu suchen. Diese hat sein lange Zeit nichts mehr von sich hören lassen und der Orden geht davon aus, dass sie entweder tot oder abtrünnig geworden ist. Doch Marly, die Krista verehrt, will sich das nicht eingestehen. Selbst als die ersten Anzeichen des Übels ihren Weg kreuzen, wehrt sich Marly immer noch gegen die Vorstellung das Krista korrumpiert worden ist. Mit Hilfe einiger Einwohner eines Dorfes macht sie sich auf den Weg Krista zu finden und das obwohl sie den Ruf des Übels immer stärker in ihrem Kopf wahrnimmt…

 

Schreibstil & Artwork:

Auch dieser Band wurde vom Autorenpaar Ange (Anne und Gerard) geschrieben, doch im Gegensatz zum vorigen Band, schafft es das Team hier nicht wirklich, sich mit Ruhm zu bekleckern. Die Geschichte hat durchaus Potential, aber irgendwie plätschert sie nur so vor sich hin und lange Zeit hat man als Leser keine Ahnung worum es wirklich geht. Ritterin Marly wird dabei allerdings recht charakterstark und überzeugend dargestellt, während die meisten anderen Charaktere eher ein Schattendasein fristen, das gilt auch für Ritterin Krista, die lediglich einen kurzen Auftritt am Ende de Geschichte hat. Schade, denn Ange haben auf jeden Fall oft genug bewiesen, das sie eigentlich ein sehr gutes Händchen für solche Geschichten haben, aber hier hatten sie wohl ein paar schlechtere Tage. „Der Chor der Finsternis“ ist jetzt kein wirklich übles Comic, das auf keinen Fall, aber es kann halt nicht mit dem Vorband oder mit anderen Stories aus der Feder des Teams mithalten.

 

Auch bei den Artworks merkt man sofort, dass der Zeichner gewechselt hat. Das ist nun nicht weiter schlimm, denn Fabrice Meddour macht seine Sache zwar optisch ein wenig anders als der Zeichner des vorigen Bandes Thierry Démanez, aber er macht sie nicht minder schlecht. Im Gegenteil, seine Illustrationen sind schick und erzeugen ein tolles und passendes Ambiente, das einen Hauch von Märchen aufweisen kann. Die Kolorierung unterstützt dabei die generell düstere Stimmung des Plots mit vornehmend matten Grün- und Brauntönen. Das passt gut und untermalt die Artworks sehr gut.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Die Übersetzung stammt erneut von Tanja Krämling und liest sich sehr flüssig und ansprechend. Hier gibt es ebenso wenig etwas auszusetzen, wie an der Aufmachung des Hardcovers im Albumformat. Extras gibt es diesmal keine.

 

Fazit:

Nach dem wirklich hervorragenden siebten Band schaltet die „Legende der Drachenritter“ deutlich ein paar Gänge runter, was an der sehr verworrenen Story liegt, die nicht so ganz überzeugen kann. Zwar irgendwo immer noch spannend und stilvoll, fehlt das bekannte I-Tüpfelchen, denn die Story dümpelt lange Zeit nur so vor sich hin. Bleibt zu hoffen, das das Autorenteam Ange beim nächsten Band wieder einen Zahn zulegt.

Die Illustrationen hingegen sind wieder sehr schick und können auf ganzer Linie überzeugen, wenn sie auch anders wirken, als die des vorigen Bandes, was aber daran liegt, das ein neuer Zeichner sich um „Chor der Finsternis“ gekümmert hat.

Alles in Allem noch immer ein guter und solider Fantasy-Comic, der zwar keine wirklichen Tiefen, aber dafür auch keine richtigen Höhen hat.