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Angel präsentiert 1: Spike - Nach dem Fall
Bewertung:
(3.7)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 18.11.2009
Autor:Autor: Brian Lynch, Zeichner: Franco Urru
Übersetzer:Claudia Kern
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Angel, Buffy-Universum
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-86607-870-3
Inhalt:128 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Spike – After the Fall 1-5
Preis:14,05 EUR
Sprache:Deutsch

In „Angel - nach dem Fall“ erzählt Joss Whedon exklusiv seine Angel-Story in Comicform weiter, nachdem diese nach Staffel 5 im TV abgesetzt wurde. Aber der Leser erfährt nicht, was direkt nach den Ereignissen am Ende von Staffel 5 in der kleinen Gasse passiert ist. Diese Lücke will „Spike – Nach dem Fall“ nun schließen.

 

Inhalt:

Spike ist zwar wie Angel ein Vampir mit Seele, dennoch ist er skrupellos in seiner Vorgehensweise. So kommt er ganz gut mit den Dämonen in der Hölle von L.A. klar, denn er lässt sich nichts gefallen. Mal davon ab steht ihm die Göttin Illyra zur Seite und so erobert er sich schnell einen eigenen Bezirk in den Hügeln von Beverly Hills. Nach und Nach scharen sich allerdings immer mehr Menschen um Spike, denn sie haben gemerkt, dass er anders ist und ihnen sogar auf seine morbide und zynische Art und Weise hilft, wenn er denn nur kann.

Doch dadurch wird die Dämonin Non auf Spike aufmerksam. In einem unbeachteten Moment übernimmt sie Spikes Revier, tötet viele seiner Schützlinge und foltert den Vampir immer wieder. Dummerweise ist Illyra ihm auch keine große Hilfe, denn sie verwandelt sich in den ungünstigsten Momenten wieder in ihr Alter Ego Fred zurück. Spike versucht sich zu wehren und Non zur Strecke zu bringen. Doch alleine schafft er das nicht. Dann kriegt er aber Hilfe von außerhalb…

 

Schreibstil & Artwork:

Schon von den ersten Seiten an merkt man dem Erzählstil von Spike deutlich an aus wessen Feder dieser zumindest ursprünglich stammt. Joss Whedons unverkennbare Art und Weise ist hier deutlich spürbar, auch wenn Brian Lynch für die Portierung hier verantwortlich ist. Ein wenig verworren, skurril und gleichzeitig ein wenig abgedreht, hat die Story schon einen gewissen Pepp. Dennoch kann sie nicht mit den Angel und Buffy Stories aus den anderen Comic-Reihen mithalten und wirkt hier deutlich flacher. Gut ist aber das sie die Kluft zwischen dem Ende von Angel Staffel 5 und dem Beginn der sechsten Staffel als Comic überbrückt, denn immerhin liegen da sechs Monate dazwischen, von denen keiner bisher so wirklich weiß, was in ihnen geschehen ist. Was Whedon jedoch vorzüglich schafft, ist den Charme von Spike und der Serie einzufangen. Gerade Spike ist der gewohnte Zyniker mit spitzen und gleichsam derben Sprüchen, die den Leser immer wieder schmunzeln lassen. Schon während der Buffy und Angel TV-Serien haben viele Zungen behauptet das Spike der deutlich coolere Vampir war und das bestätigt sich auch hier wieder.

 

Die Artworks stammen von Franco Urru (Spike:Asylum, Spike: Shadow Puppet) und passen zu den „Angel – Nach dem Fall“ Illustrationen, auch wenn sie etwas gröber in der Optik wirken. Wie schon bei den Artworks in Buffy und auch Angel dominieren hier dicke Konturen du satte, kräftige Farben. Das ergibt einen klassischen Actioncomic-Stil, der recht gut funktioniert. Hier und da gibt es ein paar kleinere Schwächen in Sachen Gestik und Mimik, aber alles in allem passt der Stil recht gut und gibt vor allem die düstere, apokalyptische Stimmung des Settings recht gut wieder.

Abgerundet wird dieser gute Eindruck von den dynamischen Panels, die es in allerlei Formen und Größen gibt und die den actionreichen Plot gut unterstützen.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Wie üblich kommt Spike im US-Format und hat ein Softcover mit Faltklappen. Die Produktionsqualität ist hervorragend und lässt keine Wünsche offen. Am Ende des Bandes gibt es ein paar Extras in Form einer Cover-Galerie und ein paar Skizzen.

 

Fazit:

Spike war schon ziemlich früh ein nicht mehr weg zu denkender Charakter in Buffy und fester Bestandteil der Serie. Später wechselte er nach Angel. Gerüchte das Spike seine eigene Serie bekommen sollte, hielten sich zwar beständig, aber umgesetzt wurde das wohl nie. Zumindest nicht im TV. Ganz anders in Comicform, denn Spike erhält hier neben der sechsten Staffel von Angel, tatsächlich eine eigene „Show“ und die beginnt schon mal recht ordentlich, auch wenn sie noch genug Potential zurückhält. Die Story ist okay und durchaus spannend, könnte aber noch etwas origineller sein und nicht ganz so abgedroschen. Aber gut, das ist der erste Teil, warten wir einfach mal ab.

Die Artworks sind ebenfalls okay bis gut, aber auch hier könnte man noch was machen, denn sie wirken zuweilen etwas zu grob. Dennoch sind sie im Prinzip eine gute Wahl für das eher actionorientierte Setting mit all seinen widerlichen Dämonen.

„Spike 1“ ist ein solider Auftakt, der vor allem den Buffy und Angel-Fans gefallen wird.