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Yiu 6 - Der Inquisitor und seine Beute
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 22.11.2009
Autor:Téhy, Vax, J.M. Vee
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Yiu
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-028-6
Inhalt:48 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat (230 x 320 mm)
Preis:12,90 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Nach ein paar kleineren Missionen erhält Yiu diesmal einen ganz besonderen Auftrag, der sie zu ihrem alten Lehrer zurückführt, von dem die Assassinen allerdings nichts wusste. Sie wird auf eine Ausbildungsstation gebracht – eine alte Bohrinsel – die sie aus ihrer Kindheit kennt, denn hier wurde sie zur Killerin ausgebildet. Hart, gnadenlos und erbittlich. Nur wenige haben dies überlebt. Nun tritt yiu ihrem ehemaligen Lehrer gegenüber, den sie um jeden Preis beschützen soll. Doch der Lehrer ist derjenige, der alle Missionen der Attentäterin geplant hat und dieser will nun etwas ganz anderes von Yiu…

 

Schreibstil & Artwork:

In diesem sechsten Band gibt es wieder eine abgeschlossen Story, die diesmal richtig ins Eingemachte geht, denn die Macher Téhy, Vax und Vee entführen den Leser endlich in Yius Vergangenheit und beleuchten gerade die Zeit ihrer Ausbildung zur Killerin sehr detailliert und genau. Eine Sache, die Fans der Reihe, sicherlich schon lange ersehnt haben. Dabei ist der Plot enorm spannend und komplex und bewegt sich auf verschiedenen Ebenen. Auch erfährt der Leser mehr über Yiu selbst und was ihre Motivation, ihr Antrieb ist. Warum begibt sie sich immer wieder auf nahezu selbstmörderische Missionen und warum muss sie Millionen von Numerare horten? Erste Hinweise gibt es hier und diese erscheinen mit anderen bisher veröffentlichen Stories konsistent. Auch über das wie und wieso ihrer Missionen werden neue Informationen aufgedeckt, denn gerade der sehr gruselig dargestellte Lehrer und „Missonsschmied“ Eggor Eden Afschillen, ist ein wichtiger Aspekt und quasi das Rückgrat von Yius derzeitigem Leben. Deswegen ist diese Begegnung auch ziemlich skurril.

Das die gesamte Handlung wie immer extrem actionreich, blutig, brutal und explosiv ist, versteht sich bei Yiu und diesem Autorenteam eigentlich von selbst. Aber gerade der Rückblick auf Yius Vergangenheit ist hier der Kern der Geschichte und das was diesen Band ganz ohne Zweifel ausmacht.

 

Von der grafischen Seite her liegt es nahe, das auch der sechste Yiu-Band auf ganzer Linie überzeugen kann und genau das tut er auch. Das liegt mit Sicherheit daran, das das Autoren und Künstlerteam immer noch dasselbe ist und quasi so etwas wie eine eingeschworene Gemeinschaft sein dürfte. Wie dem auch sei, Téhy, Vax und J.M. Vee verstehen es in höchstem Maße, ihrer komplexen Story auch ausdrucksvolle Bildgewaltigkeit zu verleihen. Die Artworks sind einfach enorm ansprechend und unglaublich detailliert. Vor allem die vielen hochtechnischen Objekte und Elemente sind so akribisch genau gezeichnet, das sie einfach atemberaubend aussehen. Dabei unterstreicht die kräftige Kolorierung die sicheren Tuschestriche nahezu perfekt. Die dynamische Anordnung der Panels lockert das Ganze dann auf und bringt richtig Bewegung in die Sache. Von der grafischen Seite her, gibt es an diesem Band also absolut nichts auszusetzen. Einfach atemberaubend!

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Die Qualität der Produktion ist wie üblich hervorragend. Das Hardcover ist fest und sicher gebunden und der brillante Druck erfolgte auf dickem und hochwertigem Papier. Das Buch erscheint wie die gesamte Reihe im großen Albumformat, hat 48 Seiten und beinhaltet keine Extras.

 

Fazit:

Endlich gibt es einen tiefen Einblick in Yius Vergangenheit und der Leser erfährt sehr viel über ihre Ausbildung zur Attentäterin. Dabei ist der Plot ansprechend und fesselnd und vor allem vielschichtig. Zunächst hat Yiu sowieso noch ein paar kleinere Auftragsmorde zu erledigen, aber als sie den nächsten großen und bewegenden Auftrag erhält, geht es richtig ans Eingemachte. Sie trifft auf ihren alten Lehrer, der gleichzeitig auch alle ihre Missionen plant – wovon sie allerdings nichts weiß – und sieht sich einem Problem gegenüber. Grandios und dicht erzählt.

Auch optisch macht Yiu dabei einiges her, denn die Artworks sind nicht nur dynamisch und explosiv, sondern auch einfach mit reißend schick und detailliert gezeichnet. Die gesamte Optik überzeugt einfach und wirkt in sich geschlossen.

 

Yiu gehört auch weiterhin zu den wirklich guten europäischen Science-Fiction Comicserien, aber der hier vorliegende sechste Band, ist mit Abstand der bisher beste der Reihe und überzeugt einfach auf ganzer Linie.