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100% Marvel 50: Wolverine - Waffe X
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 10.10.2010
Autor:Autor: Jason Aaron, Zeichner: Ron Garney
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Marvel Alternativ
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:n/a
Inhalt:124 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Wolverine Weapon X 1-5 – The Admantium Men
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Wolverine erfährt von Maverick, dass sich jemand Zugang zu den Waffe X-Akten verschafft hat und nun fleißig eigene Waffe X-Krieger mit Adamantiumlegierung baut, um eine Armee zu formieren. Um dies zu stoppen, reist Logan nach Kolumbien, denn dort terrorisiert eine Söldnergruppe die Einwohner – alles im Auftrag eines mächtigen Konzerns namens Blackguard. Bald trifft Logan auf diese Söldner und muss erkennen, dass diese wirklich harte Brocken sind. Aber auch Maverick sorgt dafür, dass der Blackguard-Konzern ins Schwitzen gerät, denn er hat einer jungen und ambitionierten Journalistin in San Francisco sensible Informationen über das Unternehmen zukommen lassen, die das Potential haben einen milliardenschweren Megadeal mit der amerikanischen Regierung zum Platzen zu bringen. Doch die Journalistin hat mit der Skrupellosigkeit von Blackguard nicht gerechnet und fürchtet nun um ihr Leben, während Wolverine es mit der Adamantium-Armee aufnehmen muss…

 

Schreibstil & Artwork:

„Waffe X“ spielt nicht im regulären Marvel-Universum (616-Erde), sondern ist eine eigenständige Story, die eher mit den MAX-Geschichten zu vergleichen ist. Dabei ist „Waffe X“ die erste von drei Miniserien, die in den USA als „Weapon X“-Reihe gelaufen ist, aber es insgesamt nur auf 16 Hefte gebracht hat.

Geschrieben wurde die Storyline um „Die Admanatium-Männer“ von Jason Aaron. Dieser führt uns mit der Geschichte wieder einmal in Logans Vergangenheit. Dabei werden fast alle restlichen Elemente um Wolverine ausgeblendet, nur sein Freund Maverick ist mit von der Partie. Was dabei sofort auffällt ist, dass „Waffe X“ deutlich blutiger und brutaler ist, als die herkömmlichen Marvel- beziehungsweise Wolverine-Geschichten, vor allem der Teil, der im kolumbianischen Dschungel spielt, ist enorm gewalttätig und voller Action. Da wird geballert was das Zeug hält und Wolverine benutzt nur allzu gerne seine Krallen, während er taktischen Guerillakampf gegen die scheinbar übermächtigen Söldner anwendet. Wolverine wird hier sowieso sehr animalisch – noch mehr als sonst – dargestellt und ist darüber hinaus auch wieder überaus schweigsam. Dem Actionteil stehen die Recherchen der Journalistin in San Francisco als ruhiger Gegenpol gegenüber. Hier nimmt die Story eine ganz andere Richtung, ist deutlich ruhiger und gönnt dem Leser damit notwendige Verschnaufpausen von der Wolverine-Action im Dschungel. Dabei ist dieser Erzählstrang aber nicht minder spannend und fesselnd, eben nur anders hinsichtlich seiner Art.

Zwar sind einige Ereignisse schon recht vorhersehbar und der Autor setzt auch, was die Story angeht, nicht allzu sehr auf Tiefgang, aber beide Handlungsfäden ergänzen sich wirklich gut und werden letztendlich ansprechend zusammengeführt. Dabei lässt der Autor zwar einige Details und Erklärungen außen vor und konzentriert sich mehr auf die Verwicklungen des Blackguard-Konzerns mit der Politik, als dass alle Details wirklich plausibel erklärt werden. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn „Waffe X“ funktioniert trotzdem sehr gut und macht einen Heidenspaß – gehört meiner Meinung nach zu den besten Wolverine-Geschichten, die ich bisher gelesen habe.

 

Ron Garney zeichnet für die Artworks verantwortlich und liefert atemberaubende Bilder ab, die eine hohe Detailfülle aufweisen. Gerade die Actionszenen sind dynamisch und abwechslungsreich angelegt und bringen dem Comic sehr viel Geschwindigkeit, Action und Spannung. Trotz der hohen Detaildichte gehen diese zahlreichen Feinheiten jedoch nicht im Gewirr unter. Der Künstler schafft es hier wunderbar einzelne Details hervorzuheben und streckt dabei die Kämpfe oft gleich über mehrere Seiten, bleibt dabei aber in Sachen Panelgrößen extrem dynamisch. Die Illustrationen glänzen mit klar definierten Strichen und Konturen und haben eine prächtige und sehr passende Kolorierung, die die jeweilige Situation genau im richtigen Licht erstrahlen lässt. Klasse.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Verlagsüblich kommt „Waffe X“ im Softcover und im US-Format. Der 124 Seiten starke Band umfasst die komplette Miniserie „Weapon X – The Admantium Men“, die aus vier Einzelheften besteht. Papier, Druck und Bindung lassen ebenso wenig zu wünschen übrig, wie die Übersetzung, die sich sehr flüssig lesen lässt. Eine rundum gelungene Produktion.

 

Fazit:

Wolverine-Fans kommen an diesem Band eigentlich gar nicht vorbei, denn „Waffe X“ ist ein echter Action-Kracher, auch wenn er nicht in Marvels Mainstream-Kontinuität spielt. „Waffe X“ ist enorm blutig und brutal, was aber nicht ausschlaggebend für die Qualität des Comics ist. Die Story ist unglaublich spannend, vor allem da sie zwei rote Handlungsfäden besitzt, also an zwei Orten parallel spielt, und das enorm actionreich. Das Ganze wird dann mit atemberaubend schicken und passenden Artworks abgerundet, so dass ein rundum gelungener Comic übrig bleibt, der einfach in sich stimmig ist, auch wenn es kleinere Ungereimtheiten in der Story gibt. Oberklasse und absolut lesenswert und man darf hoffen, das Panini auch die weiteren Bände der Weapon X-Serie noch rausbringen wird!