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Wonderland 2 - Jenseits vom Wunderland
Bewertung:
(4.7)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 27.10.2010
Autor:Autor: Raven Gregory, Zeichner: Daniel Leister
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Wonderland
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:n/a
Inhalt:192 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Beyond Wonderland 1-6
Preis:19,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Calie Liddle hat den Horror des Wunderlandes hinter sich gebracht und kennt nun die Wahrheit über das verdrehte Reich. Ein Ort des Wahnsinns und des blanken Horrors. Deswegen ist Calie in die Großstadt geflüchtet und hat einen anderen Namen angenommen, arbeitet als Kellnerin in einem Diner, um über die Runden zu kommen. Doch da es nun keinen Grenzwächter gibt, kann das Böse aus dem Wunderland ungehindert in die normale Welt sickern und so sind der Mad Hatter und die Grinsekatze Calie bald auf den Fersen und hinterlassen dabei ein blutige Spur. Calie muss erkennen, dass sie nicht davon laufen kann und wenn ihr ungeborenes Kind ein normales Leben führen soll, muss sie sich einem entscheidenden Kampf stellen.

 

Schreibstil & Artwork:

„Jenseits vom Wunderland“ setzt ein paar Monate nach dem grandiosen ersten Band „Rückkehr ins Wunderland“ an. Zunächst wird dem Leser suggeriert das Calie es geschafft hat, dem Wunderland und seiner grausamen Macht zu entkommen. Allerdings sollte einem von vorne herein klar sein, das der Schein trügerisch ist und sich das Blatt schnell wendet. Natürlich kann Calie dem Wunderland nicht wirklich entkommen, denn ihr Schicksal ist eng mit der Realität des Wahnsinns verbunden, vor allem, da sie ihren Bruder an ihrer Stelle in das Wunderland gestoßen hat (Ende des ersten Bandes).

Autor Raven Gregory, der auch schon am ersten Zyklus beteiligt war, macht seine Sache hervorragend und liefert eine Story ab, die hinsichtlich Spannung, Wahnsinn und Brillanz, der ersten Episode in nichts nachsteht. Dabei erzeugt der Autor eine unglaublich dichte und haarsträubende Atmosphäre, die einem die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. „Wonderland“ ist ein verstörender psychotischer Albtraum, aber auch unglaublich fesselnd und – ganz wie der erste Teil – blutig brutal und voller sexueller Anspielungen – und mit Beidem geizen Autor und Zeichner keineswegs. Aber „Wonderland“ begrenzt sich nicht nur auf blutigen Horror und Sexismus, die Story ist einfach irre abgefahren und wird umwerfend erzählt, ist dabei zu keiner Zeit langweilig. „Jenseits vom Wunderland“ steht dem ersten Band in nichts nach und setzt die Reihe ebenso erstklassig fort, wie sie begonnen wurde.

 

Auch von der optischen Seite her überzeugt der zweite Zyklus von „Wonderland“ und bietet einfach atemberaubende Artworks. Die Illustrationen von Daniel Leister, der auch schon für den ersten Zyklus zumindest mitverantwortlich war, sind einfach absolute Sahne und sehen umwerfend gut aus. Die einzelnen Panels sind dynamisch und äußerst detailliert gezeichnet, spielen dabei gleichzeitig mit Träumen, wie auch Albträumen. Die Kolorierung ist kräftig und brillant und präsentiert die Story in knackigen und kräftigen Farben.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

„Wonderland 2“ kommt im Softcover und im US-Format. Der Band beinhaltet den kompletten sechsteiligen zweiten Zyklus der Wonderland-Saga aus dem amerikanischen Zenescope-Verlag. Eine Cover-Galerie, die die hervorragenden Cover-Artworks der Reihe zeigt, rundet den Band ab.

 

Fazit:

Nachdem nahezu perfekten ersten Band, war ich skeptisch, ob die Fortsetzung ebenso gut funktionieren kann, ob die Macher den hohen Standard, den sie sich selbst gesetzt haben, halten können. Ganz klar: das können sie und sie haben genau das gemacht. „Jenseits vom Wunderland“ steht dem ersten Zyklus „Rückkehr ins Wunderland“ in absolut nichts nach und strickt die begonnene Story um Alice’s (aus Alice im Wunderland) Tochter Calie geschickt weiter. Dabei hat der Comic aber nur wenig mit der bekannten Geschichte zu tun, denn „Wonderland“ ist blanker Horror und Entsetzen, eine Albtraumwelt die verstörend, bizarr und grenzwertig, aber auch unglaublich überzeugend und brillant, ist. Die Mischung stimmt hier einfach, auch wenn „Wonderland“ schon wirklich extrem blutig für einen Comic ist. Aber auch die Story ist unglaublich dicht und spannend und so passt einfach alles zusammen. Dabei sieht „Wonderland“ auch noch optisch richtig schick aus, so das auch der zweite Band einfach nur als grandios bezeichnet werden kann.

Wer den ersten Band mochte, kommt hier nicht dran vorbei! Zugreifen, Weltklasse!