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Tarot - Witch of the Black Rose 9 – Der Hexenschlüssel
Bewertung:
(3.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 09.12.2010
Autor:Jim Balent
Übersetzer:Christian Heiss
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Erotische Fantasy
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3866077355
Inhalt:128 Seiten, Softcover, US-Format, US-Hefte #TPB 9, Ab 16 Jahren
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Tarot will sich mit den Feenhexen treffen, doch am Treffpunkt taucht niemand auf. Dann wird sie in eine seltsame Welt gezogen, die der reinste Albtraum ist – im wahrsten Sinne des Wortes wie sich bald herausstellt. Später führt es sie zu einem zweiten Treffen mit den Feenhexen, doch auch dieses läuft anders als erwartet. denn zunächst trifft sie am vereinbarten Ort zur vereinbarten Zeit niemanden an und dann wird sie auch noch von einem Golem angegriffen, der sie auf eine Burg verschleppt. Dort macht Tarot eine schreckliche Entdeckung. Der Herrscher der Burg hat zahlreiche Hexen gefangengenommen und folter sie, denn er sucht nach dem Hexenschlüssel. Auch Tarot muss Qualen erleiden, doch bleibt sie standhaft. Als der Herrscher die Hexe entsorgen will, entkommt sie mit letzter Kraft und macht sich zum Gegenschlag bereit…

 

Zu Story, Schreibstil & Artwork:

Autor, Erfinder und Zeichner Jim Balent setzt wieder dort an, wo er im vorigen Band aufgehört hat. Allerdings dreht er sich zunehmend im Kreis und irgendwie erscheint Tarot immer mehr eine Wiederholung nach der anderen. Nein, das ist nicht ganz richtig, denn die Hintergrund-Story wird schon weitergestrickt und ist dabei sogar recht interessant angelegt und inszeniert. Aber Balent tritt auf der Stelle was den erotischen Aspekt von Tarot angeht. Immer mehr verkümmert die Serie zu einer reinen Fleischschau und es geht oft einzig und allein um Sex. Klar, das ist ein Aspekt der Serie, die schon von Anfang ein wichtiger Teil des Comics war, aber Balent überzieht es einfach immer mehr. Mitunter überkommt den Leser dabei der Eindruck das der Autor genau damit versucht, die Lücken und Längen in der Story zu kaschieren.

Aber zu Balents Ehrenrettung muss man auch sagen, das Tarot trotz dieser Mängel irgendwie noch immer Spaß macht. Gerade die frischfrivole Art und Weise der Erzählung macht hier viel wett, vor allem da die Hexenschlüssel-Story wieder deutlich besser gelungen ist, als die Stories aus dem vorigen Band. Das mag an dem hohen Actionanteil liegen, den diese Geschichte aufweist, aber auch an der erneut anrüchigen und zweideutigen Erzählweise, die Balent an den Tag legt.

Die Artworks bleiben wie sie bisher waren: generell optisch schon sehr ansprechend und gut aussehend, auch wenn sie hier und da etwas sehr albern dargestellt werden. Nackte vornehmlich weibliche Haut und auch die weiblichen Reize sind hier an der Tagesordnung und mit diesen Vorzügen wird seitens des Zeichners auch nicht gegeizt. Gerne darf es auch ein wenig mehr sein, aber niemals zu viel. Balents Zeichenstil erinnert dabei stark an die japanischen Mangas. Zwar sind die Gesichter der Charaktere weitestgehend amerikanisch/europäisch (also westlich) gezeichnet, doch es gibt Ausnahmen. Auch die Farbgestaltung ist knallbunt und manga-ähnlich.

Qualität & Ausstattung:

Verlagsüblich kommt der Band im Softcover und beinhaltet gleich mehrere US-Ausgaben. Die Produktionsqualität ist wie immer hervorragend und lässt keine Wünsche offen. An Extras gibt es nur ein paar Skizzen. Ab 16 Jahren.

 

Fazit:

Zumindest die Banalität der Geschichten, die ich noch bei Band 8 angekreidet habe, haben sich mit diesem Band wieder gebessert. Die Hexenschlüssel-Story ist interessant, spannend und actionreich und natürlich voller erotischer Anteile, ganz so wie man Tarot kennen und schätzen gelernt hat. Allerdings wird man das Gefühl immer noch nicht los, das Autor Jim Balent sich auf der Stelle bewegt und seine Schwerpunkte zu sehr auf dem erotischen Aspekt gewichtet.

Tarot 9 ist also wieder ein durchaus spaßiger, spannender und klar anzüglicher Comic ist, der viel nacktes weibliches Fleisch bietet, ohne aber dabei pornografisch zu wirken. Er macht Einiges besser als der Vorband, aber eben auch nicht alles. Dennoch werden Tarot-Fans auf ihre Kosten kommen.