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Dietrich von Bern 1 - Ruhm
Bewertung:
(3.9)
Von: Jörg Deutesfeld
Alias: Debaser
Am: 11.12.2010
Autor:Peter Wiechmann (Autor) und John Rafael Mendéz (Zeichner)
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Mittelalter
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-941248-97-7
Inhalt:192 Seiten, Hardcover A5, SW
Preis:22,00 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Der erste Band der insgesamt drei Bände umfassenden Reihe enthält vier der „Heldenlieder“ aus dem Leben des legendären Dietrich von Bern:

 

Ein Königssohn kämpft um sein Schwert

Die Geschichte des Dietrich von Bern beginnt mit einem Rückblick auf den ruhmreichen Stammbaum der Familie, der hin zu Dietmar von Bern führt, der im heutigen Verona in Oberitalien seine Königsstadt gründet und mit seiner Königin Odilia sein erstes Kind erwartet: Dietrich.

 

Der junge Thronfolger wächst frei und mit ungebärdigem Willen auf. Da ihm keine nennenswerten Grenzen am Hof gesetzt werden, beschließt sein Vater einen bewährten Ritter zur Ausbildung seines Sohnes zu bestellen, der ihm die ritterlichen Tugenden lehren soll. Niemand geringeres als Herzog Hildebrand, ein Mann von stolzem Mut, der an die Macht und die Gebote der Vorsehung glaubt, soll sich um die Ausbildung von Dietrich kümmern. Schon der erste Zusammenstoß der beiden im Kampf gibt einen Blick auf die mühsame Arbeit, die vor dem Herzog liegt. Aber dennoch schwört Dietrich seinem Vater dem Herzog unverbrüchlichen Gehorsam, bis dieser ihm sein eigenes Schwert zubilligt.

 

Hildebrand lehrt dem ungestümen Dietrich alles, was ein Ritter wissen muss – egal, ob es sich um den Kampf mit Schwert, den Faustkampf oder die Jagd handelt. Es sind lange Wochen der Entbehrung und der körperlichen Anstrengung, bis ihn Hildebrand für würdig hält, sein eigenes Schwert als Ritter zu erhalten. Doch Hildebrand macht König Dietrich einen Vorschlag, als dieser ihm sein Königsschwert überreichen will – er soll sich sein eigenes Schwert dort verdienen, wo Herausforderungen und Bewährungen auf ihn warten.

 

So macht sich Hildebrand mit dem jungen Dietrich auf den Weg in die schroffe Wildnis des Felsengebirges. In den tiefen und dunklen Wäldern wartet scheinbar schon die ersehnte Herausforderung auf Dietrich. Sie nehmen Alfrik den Schmied gefangen, einen Gnom, der von einem besonderen Schwert zu berichten weiß. Einer Klinge, die Eisen frisst und im ewigen Feuer des unterirdischen Reiches gehärtet und auf dem Amboss der Alben geschärft wurde: Nagelring.

 

Doch wird dieses Schwert von zwei gewaltigen Riesen bewacht: Hilde und Grim. Mit einer List gelingt es Hildebrand Alfrik zu zwingen, das Schwert bei den Riesen zu stehlen. Aber der Diebstahl bleibt nicht unbemerkt – ebenso wenig sind Hildebrand und Dietrich feige. Sie stürmen in die Katakomben der Höhle, in der die beiden Riesen hausen und bezwingen diese im Kampf. Allerdings ahnt Dietrich noch nicht, dass es auch noch Sigenot gibt, den Bruder der beiden Riesen, dem er sich bald in einem noch viel gefährlicheren Kampf stellen muss.

 

Turnier der Todesmutigen

Der Ruhm von Dietrich verbreitet sich überall im Land und über die Grenzen hinweg und so ist es kein Wunder, das sich andere junge Männer diesem kühnen Ritter anschließen wollen. So auch Heime, der Sohn des Studas, der im fernen Schwabenland eine große und bekannte Pferdezucht sein eigen nennt und der einst als Edler sein Herkommen als Sohn eines Pferdezüchters abschütteln möchte. Aber Heime ist nicht allein mit seinen Träumen. Im fernen Dänenreich ist es Wittich, Sohn eines berühmten Waffenschmiedes, der ebenfalls davon beseelt ist, zu den Gefolgsleuten von Dietrich zu gehören und sich auf den Weg nach Bern macht.

 

Das Schicksal will es, dass sich beide Männer zur selben Zeit am Südhang der Schneealpen an einem reißenden Gebirgsbach treffen, den sie auf ihrer weiteren Reise zum Turnier für die Gefolgschaft Dietrichs überqueren müssen. Da es weit und breit keine Brücke gibt, wagt sich Wittich in das eiskalte Wasser, um eine Furt zu finden, als ihn die Flut unerwartet mit sich zieht und er zu ertrinken droht. Heime scheint das Schicksal von Wittich allerdings nicht Recht zu interessieren. Es ist dem Glück zu verdanken, das sich Hildebrand mit einigen Männern in der Nähe befinden, Wittich aus den Fluten rettet und dem unehrenhaften Heime zur Rede stellt.

 

Während sich Wittich für die weitere Reise dem Tross von Hildebrand anschließen darf, muss Heime hinter ihnen reiten. An einer Brücke kommt es zur Bewährungsprobe für Wittich, der sich alleine den dortigen Wegelagerern entgegenstellt. Als es knapp für Wittich aussieht, soll Heime dem Bedrängten helfen. Allerdings weigert sich dieser und erneut ist Hildebrand erbost über diesen eingebildeten, jungen Mann, der sich alleine weiter auf den Weg nach Bern begibt.

 

Hildebrand hat Wittich kämpfen sehen. Da dieser über das mächtige Schwert Mimung verfügt, fürchtet er um Dietrich, der Wittich im Turnier gegenüber stehen wird. Kurzerhand tauscht er nachts heimlich das Schwert aus und rechtzeitig erreicht der Tross Bern.

 

Heime hat anlässlich des Turniers Dietrich zu einem Waffengang gefordert, um Gefolgsmann des Berners zu werden. Ein erbitterter Waffengang steht an, der nicht unbedingt nach dem Geschmack von Hildebrand verläuft. Und da gibt es auch noch Wittich, der Dietrich ebenfalls zum Kampf auffordert. Es wird ein langer und anstrengender Tag, den die Männer vor sich haben.

 

Osanterix wagt die Fehde

Unweit von Bern lebt in einer zerfallenen Feste auf einem Hügel Helge, der letzte seines Stammes. Er ist ein Ausbund an Faulheit, unverwüstlichem Frohsinn und schier unersättlicher Gefräßigkeit. Aber auch ihn lockt der Gedanke mehr aus seinem Leben zu machen und so möchte er sich ebenfalls dem Gefolge des Dietrich von Bern anschließen. Aber ohne Rüstung, Wappen oder Schild ist es für den armen Helge nicht einfach.

 

Er erregt mit seiner gewaltigen Kraft allerdings das Aufsehen von Dietrich, der ihn in seine Dienste nimmt, auch wenn dies für Helge zunächst bedeutet niedere Arbeiten zu verrichten und als Rossknecht tätig zu sein. Allerdings ist Helge ein Schelm und so versetzt er kurzerhand das Pferd von Dietrich, damit er speisen kann, wie es sich für einen Ritter geziemt. Erbost über so viel Dreistigkeit, will Dietrich Helge in einem Kampf auf die Probe stellen, wobei Heime gegen ihn kämpfen soll. Der Kampf ist hart und kurz – der bärenstarke Helge trägt den Sieg über Heime davon und wird von Dietrich in die Reihe seiner Ritter aufgenommen.

 

Der Heerbann unter Dietrich zieht durch die Auen der Donau, um König Etzels Ruf nach Waffenhilfe zu folgen, da die fronpflichtigen Polen unter dem Anführer Osanterix den bewaffneten Aufstand proben. Nach einigen Wochen erreicht der Tross eine der unzähligen Grenzburgen, die unter der Führung von Markgraf Rüdiger von Bechlam stehen, einem alten Kampfgefährten von Hildebrand, wo sich die Truppen zum Kampf sammeln. Hier schließt sich den Kämpfern auch ein geheimnisvoller junger Mann an, der Rüdiger von Bechlam um Aufnahme in den Kreis der Kämpfer bittet.

 

Der Tag der entscheidenden Schlacht nähert sich und Späher melden den Anmarsch des Herrschers der Heunen – also ist auch Osanterix nicht mehr weit. Als die Sonne am nächsten Tag aufgeht, naht die Zeit des blutigen Treffens. Eine gewaltige Schlacht entbrennt, in der es nicht nur Sieger geben wird, sondern auch bittere Verluste zu beklagen sind.

 

Wittichs Rettung und Heimes Verrat

Die Schlacht gegen das Heer von Osanterix ist geschlagen, aber der Wein mag den Siegern beim abendlichen Feiern nicht schmecken. Wittich befand sich nicht unter den Gefallenen, aber er ist auch nicht geflohen. Dietrich ist sich sicher – er lebt noch und fristet als Gefangener in Osanterix´ verrufenem Turm der lebenden Toten ein elendes Dasein. Er wird ihn suchen und befreien, wobei sich ihm noch weitere Gefährten für sein Unternehmen an die Seite stellen. Nur Heime schließt sich nicht an und so beschleicht Hildebrand ein denkbar schlechtes Gefühl.

 

Die kleine Schar der Entschlossenen reitet auf Umwegen tief in das Herz des Polenlandes und stößt schließlich auf Bratislawa, die Stadt von Osanterix, wo sie auch Wittich vermuten. Einen Angriff können sie nicht durchführen, sind sie doch nur eine Handvoll Männer. Es bedarf schon einer List, um unbemerkt in die Stadt zu gelangen. Allerdings ist selbst die Tarnung als fahrende Gaukler nicht ganz ungefährlich, wenn man mit einem Tanzbären einer adeligen Jagdgesellschaft begegnet, der kein Glück beschert war.

 

Und auch Heime trägt seit der großen Schlacht ein Geheimnis mit sich, welches er vor den Männern zugeben muss und welches Dietrichs Meinung über seinen Kampfgefährten sehr ins Wanken kommen lässt.

 

Schreibstil & Artwork:

Den 1939 in Bunzlau in Schlesien geborenen Peter Wiechmann verschlugen die Wirren des zweiten Weltkrieges mit seinen Eltern nach Eschwege, wo er nach seinem Schulabschluss eine Lehre als Schriftsetzer begann. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für Comics, die er nach Ende des Krieges bei den amerikanischen Besatzungskräften tauschte. Während seines Wehrdienstes bei der Bundeswehr war er als Reporter eines Magazins des Wehrbereiches III tätig und entdeckte dort seine eigentliche Berufung, die ihn auch nach dieser Zeit begleiten sollte. Er arbeitete für verschiedene Hauszeitungen, Fachmagazine und als PR-Mann.

 

Vorläufiger Höhepunkt seine Karriere war der Wechsel zum Münchner Kauka Verlag, wo er als Produktions-, Redaktionschef und Verlagsleiter tätig war. Als Rolf Kauka 1973 seinen Verlag an die englischen Verleger IPC Media und die niederländische Verlagsgruppe VNU verkaufte, stieg Wiechmann ebenfalls aus.

 

Um sein ZACK-Magazin zu retten, bat Axel Springer Rolf Kauka um Hilfe, der ja kurz zuvor seinen eigenen Verlag verkauft hatte. Gemeinsam mit Peter Wiechmann, seinem Stellvertreter, versuchte Kauka ZACK zu reformieren, allerdings stießen die beiden bei ihren Bemühungen schnell an ihre Grenzen und kamen mit den Strukturen im Springer-Konzern nicht zurecht.

 

Nach einigen weiteren Umwegen als Zeichner gründete Wiechmann 1978 in München das Kreativ-Studio COMICON, dessen Sitz allerdings nach 10 Jahren nach Barcelona verlagert wurde. Von dort produzierte Wiechmann gemeinsam mit den Geschäftspartnern Pepe Ferre und Edwina Taeger und einem eigenen Zeichnerstab nicht nur eigene und fremde Comic-Serien und -Magazine, sondern auch Werbung und Spiele. 1997 zog sich Wiechmann aus dem Geschäft zurück und überließ die Geschäftsführung dem bis dahin freischaffenden Autor, Cartoonist, Illustrator und Redakteur Christof Ruoss. Peter Wiechmann lebt heute im bayrischen Pöcking am Starnberger See.

 

Kein Held des Mittelalters ist in der germanisch-deutschen Heldensage so beliebt wie Dietrich von Bern. Als Thidrek kennt man ihn auch im skandinavischen Raum (Thidrekssaga). In Dietrich von Bern lebt die Erinnerung an den berühmten Ostgotenkönig Theoderich den Großen fort. Um die Gestalt des im Kern historischen Dietrich von Bern - der in Verona (mittelhochdeutsch „Bern") residierenden Ostgotenkönig Theoderich - wurden eine größere Zahl ursprünglich in andere Kontexte gehörende Heldensagen, wie diejenige von Siegfried, die Nibelungensage, die Sage von Wieland dem Schmied und die Wilzensage, gruppiert, deren Protagonisten mittels Gefolgschaft oder fiktiver Verwandtschaft mit Thidrek verknüpft werden.

 

Die Verbindung zur Figur des Dietrich von Bern führt Wiechmann auf seinen schier unersättlichen Lesehunger zurück, der glücklicherweise mit den Büchern seiner älteren Cousins gestillt werden konnte. Und so folgten auf die klassischen Märchen fast nahtlos die Götter- und Heldensagen in allen Interpretationen der unterschiedlichsten Autoren. Hier hatte es ihm dann allerdings eine Heldensage ganz besonders angetan: Dietrich von Bern, der zum monolithischen Helden Auserkorene!

 

Der Lehrer und Schriftsteller Gustav Schalk (21.08.1848 – 22.11.1929), der gegen Ende seines Lebens im Kloster Zinna in der Nähe von Jüterborg lebte, wo er auch verstarb, widmete sich dem deutschen Sagenschatz, der reich ist an Geschichten von heldenhaften Gestalten und tapferen Recken, die weder Tod noch Teufel scheuen, um sich in siegreichen Kämpfen Ruhm zu erwerben oder die Ehre holder Hofdamen zu verteidigen. Gustav Schalk nahm sich dieser alten Heldendichtungen an und hat sie auf eigene, packende Weise nacherzählt und bei Autor Wiechman in jungen Jahren denkbar bleibende Spuren hinterlassen, die dieser viele Jahre später zu eigenen Geschichten verarbeiten sollte.

 

Den 1938 in Spanien geborenen Zeichner Rafael Méndez würde man heutzutage wohl am ehesten mit dem Wort Freelancer bezeichnen, arbeitete er doch bei einer spanischen Agentur ziemlich intensiv für den deutschen und französischen Markt. Zwischen 1968 bis 1973 illustrierte er rund 30 Episoden der prähistorisch geprägten Serie „Kalar“, deren Szenario von Tomás Marco Nadal stammte, der in Deutschland eher als Zeichner für die Comic-Reihe „Gespenster Geschichten“ des Bastei Verlag in Erscheinung trat. In den 70er Jahren wechselte er sich mit Maria Ortiz und Jaime Forns als Zeichner der französischen „Super Boy“-Reihe (die nichts mit den DC-Comics zu tun hat) des Impéria Verlages ab, für den auch andere Arbeiten entstanden.

 

Über die Bardon Art Agency erschien er 1972 in Deutschland mit der Reihe „Bimba“, die damals in „Pip International“, einer Schweizer Comic-Zeitschrift, die sich als Magazin für Humor, Erotik und Erwachsenencomics verstand und von Rolf Kauka veröffentlicht wurde. Dieser folgte „Kuma“, eine Dschungelserie, die in der Taschenbuch-Reihe „Primo“ erschien. Neben weiteren Veröffentlichungen dürften sicher die gemeinsam mit Peter Wiechmann erschaffenen Serien „Hombre“, die in der Zeit von 1978 bis 1980 entstand und in der Zeitschrift YPS erschien sowie die Adaption des Sagenstoffes „Dietrich von Bern“ hervorstechen. Krankheitsbedingt zog sich Méndez Mitte der 80er Jahre als Zeichner zurück.

 

Die Zeichnungen von Rafael Méndez sind durchgehend realistisch gehalten und seine Akteure und Landschaften bestechen durch ihre überaus gefällige Detailfreude, die den Leser nie zu erdrücken scheint und eine hervorragende Atmosphäre zaubert. Da er keine Rücksicht auf Sprechblasen nehmen musste (die Texte befinden sich jeweils an den Rändern der Panels), konnte sich Méndez wohl immer wieder vollständig auf die künstlerische Arbeit konzentrieren und hatte hierfür mehr als genügend Platz zur Verfügung. Die Darstellung seiner Figuren mag dabei vielleicht für den heutigen Geschmack etwas antiquiert erscheinen, doch es ist ja schließlich auch ein Comic, der mittlerweile rund 30 Jahre alt ist.

 

Qualität & Ausstattung:

Ende der 70er Jahre sollte Peter Wiechmann für ein avantgardistisches Tochterunternehmen des Pabel-Moewig-Verlages eine Comic-Serie für eine nobel ausgestattete Buchreihe produzieren – ein Traum der leider so nicht Erfüllung ging, jetzt allerdings vom CrossCult Verlag nachgeholt wird:

Im Format A 5 erscheint die nunmehr solide gearbeitete und gebundene Ausgabe auf Werkdruckpapier, die durch ihre hohe Druckqualität beeindruckt. Neben einem Vorwort von Christof Ruoss, der seit 1996 das Studio COMICON in Barcelona leitet, gibt es mehrere, extra für diese Ausgabe vom Autor neu geschriebene Texte, die sowohl mit dem Rittertum als auch den Waffen und Kampftechniken des Mittelalters beeindrucken, als auch ein Editorial, welches sich mit dem Thema „Eine alte Geschichte nimmt neue Gestalt an“ auseinandersetzt und dem Leser sehr informativ einige Hintergründe aus Sicht des Autors näher bringt.

Im Gegensatz zur ursprünglichen Veröffentlichung im „Fix und Foxi - Extra“ zu Beginn der 80er Jahre, in welcher die Serie eine ziemlich bunte Kolorierung erhielt, kann sich der Leser in dieser Neuedition auf einen gediegenen Braun-Ton freuen, welcher der Serie gut zu Gesicht steht und sehr edel aussieht.

 

Fazit:

Mein Fazit kann ich eigentlich auch nur so wiedergeben, wie Christof Ruoss es in seinem Vorwort im ersten Band der Reihe treffend ähnlich auf den Punkt gebracht hat:

Es ist die unverwechselbare Graphik von Rafael Mendez, die sich mit ihrem kraftvollen und bisweilen etwas sperrigen Strich mit den immer neuen Höhenflügen der Fabulierkunst von Peter Wiechmann in hervorragender Weise ergänzt und einen überwältigenden Bilderbogen von eindringlicher, visueller und erzählerischer Wucht liefert. Natürlich mögen Skeptiker einwenden, die Geschichte des Dietrich von Bernd atmet in ihren Bildern und Texten die gestalterische Luft der ausgehenden 70er Jahre, aber gerade die diesem Band innewohnende Zeitlosigkeit kann (trotz einiger nicht zu verleugnender Anleihen an den damaligen Geschmack) auch heute noch zutiefst beeindrucken.

 

So wie CrossCult es bereits bei anderen Ausgaben geschafft hat, zum Teil in Vergessenheit geratene Comics wieder einem großen und interessierten Publikum zugänglich zu machen, so stellen sie auch mit der Reihe „Dietrich von Bern“ erneut ihren Anspruch zur Schau, den Leser (und auch Sammler) mit einer sorgfältig editierten Neu-Ausgabe zu erfreuen. Wer seinen Geschmack an Comics der 70er Jahre hat oder aber bislang nur in Verlegenheit kam, die Abenteuer des „Berners“ in den alten Ausgaben der FF-Hefte zu lesen, dem sei diese Ausgabe nur wärmstens empfohlen – hier stimmen sowohl Inhalt als auch die Qualität der Verarbeitung.