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Angor 2 - Mansiouran
Bewertung:
(4.3)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 20.01.2011
Autor:Autor: Jean-Charles Gaudin, Zeichner: Dimitri Armand
Übersetzer:Monja Reichert
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Angor – Fantasywelt
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-164-1
Inhalt:48 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat (230 x 320 mm)
Preis:13,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Talinn, Evrane und Jorky sind auf der Flucht und ihre Häscher, die das seltsame magische Medaillon wollen, sind ihnen dicht auf den Fersen. Nur gut, dass das Amulett sieh äußerlich um über 10 Jahre älter gemacht hat. Doch durch einen unglücklichen Zufall gelangen Banditen in den Besitz des Medaillons und die drei Gefährten tun alles, um das Artefakt wieder zu bekommen. Dies führt sie in die Stadt Navelkol, wo sie bald auf den mysteriösen Mansiouran treffen, der nicht nur ein Angehöriger eines seltsamen Echsenvolkes ist, sondern den Dreien auch noch hilft. Doch damit beginnt das Dilemma erst, denn während Mansiouran sich als einer der Guten rausstellt, bekommen sie es mit einem der Finsteren zu tun. Es geht um Leben und Tod und auch wenn die drei Gefährten äußerlich erwachsen erscheinen, so sind sie es im Inneren noch lange nicht....

 

Schreibstil & Artwork:

Bereits der erste Band der neuen Jean Charles Gaudin-Reihe konnte im Herbst letzten Jahres mehr als nur gefallen. "Angor" hinterließ einen hervorragenden Eindruck und bot eine frische und durchdacht wirkende Fantasy-Story in einer neuen interessanten Welt. Außerdem war die Story spritzig und hatte eine gute Geschwindigkeit.

Der zweite Band setzt nahtlos an das Debutwerk an, nimmt aber sofort ein wenig die Geschwindigkeit aus der Erzählung und lässt den Leser ein wenig verschnaufen. Das ist gut so, denn es gibt später noch genug Action in diesem Band und Gaudin nimmt sich erst einmal ein wenig die Zeit für die rechte Stimmung zu sorgen. Das funktioniert gut und sorgt dafür, dass die Erzählung sowohl vielseitig wie tiefgehend wirkt und den Charme der ersten Episode beibehalten kann. Auch die Fantasyelemente werden mehr und mehr ausgebaut. Es gibt neue phantastische Wesen, aber auch monströse Kreaturen. Auch zeigt sich mehr und mehr, welchen technischen Stand die Welt Angor hat und auch das Magie in größerem Maße existiert. Überhaupt werden einige Unklarheiten, die die erste Episode hinterlassen hat, aufgeklärt, aber es kommen auch neue Elemente und Geheimnisse hinzu. Zwar ist auch nicht alles gänzlich neu und viele Dinge gab es schon in der einen oder anderen Form, aber die Mischung ist gut gelungen.

Die zweite Episode ist dabei nicht ganz so umwerfend geworden, wie noch die erste, aber die Defizite sind hier wirklich nur marginal. Schön ist auf der anderen Seite wiederum, das Autor Gaudin sich auch weiterhin Zeit für die Charakterentwicklung nimmt und dabei auch den Humor nicht vergisst - beispielsweise wenn der knabenhafte Lorky in schöner Männergestalt einer attraktiven Dame begegnet, die ihn vernaschen will und er vollkommen überfordert ist.

Nicht ganz klar ist, wo die Reise noch hin führt, aber am Ende des Bandes bleibt zumindest ein interessanter Cliffhanger zurück und der lässt auf einiges mehr hoffen.

 

Grafisch gesehen gibt es wieder atemberaubende Comickunst aus der Feder von Armand. Die Artworks sind unglaublich detailliert und schick und sehen einfach in ihrer Gesamtheit stimmig und gut aus. Auch Mimik und Gestik, sowie Körperproportionen und Gesichtszüge sind hervorragend gelungen. Der Zeichner führt auch die akribisch angebrachten Details, die man schon im ersten Band bewundern konnte, weiter und in fast jedem einzelnen Panel gibt es tolle Feinheiten zu entdecken. Die einzelnen Panels wirken dabei sehr durchdacht und zeigen sich schon fast cineastisch. Die Kolorierung, die ebenfalls durch Armand realisiert wurde, rundet den hervorragenden Gesamteindruck ebenso klasse ab. Die Farbgebung wechselt dabei je nach Szene zwischen sehr knalligen, bunten Farben und eher düster wirkenden Farbpaletten, aber passend wirkt es immer.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Verlagsüblich kommt „Angor“ im übergroßen Albumformat und als schmuckes Hardcover. An der Produktionsqualität gibt es, wie immer, nichts zu mäkeln: sowohl Einband, Papier wie auch Druck sind von allererster Güte. Die Aufmachung überzeugt ebenso wie die gute Übersetzung, die flüssig zu lesende Texte bietet. Extras gibt es keine.

 

Fazit:

"Mansiouran" führt die aufregend und vielversprechend begonnene neue franko-belgische Reihe gekonnt und ansprechend fort. Der zweite Band macht dabei ebenso viel Spaß, wie die erste Episode. Gaudin und Armand machen ihre Sache wieder hervorragend, der Autor schafft eine fesselnde und durchweg kurzweilige Story und der Zeichner setzt diese optisch umwerfend um. In der Review zu Band 1 sagte ich, dass diese Reihe sich zu einer der besten franko-belgischen Fantasyreihen der letzten Jahren entwickeln könnte und die vorliegende Episode bestätigt mich darin nur umso mehr. Wem der erste Band gefallen hat, der wird hier nicht enttäuscht. Zugreifen!