Sharner Kobold Sharner Kobold

 

u
The Boys 7 - Die Unschuldigen
Bewertung:
(4.3)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 03.03.2011
Autor:Autor: Garth Ennis, Zeichner: John McCrea, Darick Robertson
Übersetzer:Bernd Kronsbein
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:The Boys
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:DWSBO007 (verlagsintern)
Inhalt:218 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: 39-47
Preis:19,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Nachdem die Boys dafür gesorgt haben, das das zweitgrößte Superhelden-Team von Vought American das Zeitliche gesegnet hat, geht es erst einmal etwas ruhiger zu. Doch das ist nur die Ruhe vor dem Sturm, denn die Boys haben noch immer die "Seven" und vor allem ihren Anführer Homelander im Visier. Das ist aber leichter gesagt als getan, denn Vought America hat sich etwas Neues überlegt, wie sie Geld scheffeln können - ein religiöses Happening.

Doch es gibt noch ein anderes Problem. Hughie und Annies Beziehung wird immer ernster, doch Beide wissen nicht, was der jeweils Andere so macht. Hughie hat keine Ahnung das Annie zu den Seven gehört und sie weiss nichts von seiner Tätigkeit bei den Boys. Doch Butcher trifft die Beiden durch einen dummen Zufall und erkennt Annie. Überzeugt davon, das Hughie ein Spion ist schickt er in zur Beobachtung eines unbedeutenden Teams, während er überlegt was nun zu tun ist. Doch für Hughie spitzt sich bald die Lage zu. Zwar ist das Heldenteam Superduper wirklich harmlos und vor allem haben sie einen Sinn für Recht und Gerechtigkeit, aber ihr neuer Anführer ist ein echtes Ekel...

 

Schreibstil & Artwork:

Locker flockig geht es weiter mit den Boys und das in einer annehmbaren und durchweg spannenden Gangart. Die Story knüpft nahtlos an und der siebt deutsche Band ist dabei recht üppig ausgefallen, kein Wunder, denn er umfasst satte acht amerikanische Einzelhefte und kommt so auf 214 Seiten. Der Grund ist naheliegend: "Die Unschuldigen" beinhaltet gleich zwei neue Handlungszyklen von "The Boys".

Dabei wird der Plot mit sicherer Hand, spannend und in der "The Boys" typischen Manier weitergeführt. Schwarzer teilweise recht makabrer Humor und harte Action sind hier an der Tagesordnung, aber auch Tiefgang und Charakterzeichnung werden bei dieser Serie großgeschrieben. "Die Unschuldigen" bringt einige Neuerungen und tolle Ideen mit sich. Beispielsweise entdeckt Hughie endlich ein Team, das nicht verkommen und verabscheuungswürdig, sondern schon fast liebenswürdig ist (Superduper). Aber "The Boys" wäre nicht "The Boys" wenn die Sache nicht auch einen Haken hätte. Garth Ennis hat dieses Team nämlich zu einem absolut lächerlichen Team gemacht, dessen Fähigkeiten banal und nicht nennenswert sind und von denen jedes einzelne Mitglied eine echte Macke hat - zum Beispiel leidet einer der Junghelden unter sowas wie dem Tourette-Syndrom und lässt deshalb ständig ein "Kackfresser" vom Stapel, was quasi zu einem Running Gag wird. Klasse und gut platziert.

Neben der Begegnung mit diesem Team wird aber auch der generelle Plot mit großen Schritten voran getrieben. Essentiell dabei ist, das Hughie von Annies Job und Werdegang bei den "Seven" erfährt und damit alles auf der Kippe steht, was ihre Beziehung ausmacht. Das Butcher Hughie zunächst für einen Spion hält, als er die Beiden knutschenderweise entdeckt, sorgt für einen enormen Spannungsbogen, denn bis kurz vor Ende ist einem nicht klar, wie die Sache letztendlich ausgehen wird und ob Hughies und Butchers Beziehung vielleicht für ewig kaputt ist. Außerdem wird mehr und mehr klar, was für ein Psychopath Homelander tatsächlich ist und es gibt nähere Hinweise darauf, was für ein Problem er hat und das er kurz davor steht zu explodieren.

Wie auch immer, "Die Unschuldigen" macht wieder enorm viel Spaß und steht den besseren Bänden der Reihe (es gab ja ein oder zwei nicht so tolle Ausgaben) in nichts nach.

 

Optisch sehen die Boys aus, wie eh und je und damit ziemlich gut. Darick Robertson ist auch wieder mit an Bord und gibt den Artworks wieder den richtigen Schwung. Viel Wörter braucht man da wohl nicht mehr zu verlieren. Die Artworks sind sauber gezeichnet und klar definiert, zeigen viele Details und geben die Brutalität der Erzählung optisch authentisch wieder. Die Kolorierung und die sinnvolle Panelanordnung runden die Sache ab.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Wie gehabt, kommt auch der siebte Band im Softcover. Die Produktionsqualität ist wie immer super. Extras gibt es keine. Der Band umfasst die US Ausgaben 39-47 der Serie.

 

Fazit:

Schon mit dem vorigen Band hat sich "The Boys" aus seinem Tief gehangelt und macht wieder von vorne bis hinten richtig viel Laune. Die Stories sind kurzweilig, spannend, humorvoll und actiongeladen und überschreiten die Grenze des guten Geschmacks gerne mal - allerdings ohne wirklich ekelhaft zu werden. Das Ganze wird wie immer mit einem leicht schwarz humoristischen Blick betrachtet, gerade in Bezug auf die Supies. Die Erzählung ist gut, hat Tiefgang und die Charaktere haben eine ansprechende Zeichnung, sprich sie wirken plastisch und glaubwürdig. Die passenden Artworks runden die Sache ab und so da der siebte Band die Haupthandlung mit großen Schritten voran treibt, kann diese Episode auf ganzer Linie überzeugen. Superklasse!