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The Losers 3 - Der Pass
Bewertung:
(4.2)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 26.06.2011
Autor:Autor: Andy Diggle, Zeichner: Jock, Nick Dragotta, Ale Garza
Übersetzer:Bernd Kronsbein
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Losers, moderne Welt, Gegenwart
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86201-176-6
Inhalt:172 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: The Losers 13-19
Preis:18,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Die Spur des CIA-Agenten Max, der die Losers auf die Abschussliste gesetzt hat, führt ins reiche Emirat Katar, wo nicht nur die Sprache des Geldes gesprochen wird, sondern auch die nicht minder internationale des AK-47. Überraschenderweise bekommen die Losers Hilfe einer hochrangigen Person der katarischen Regierung, denn das Interesse beider Parteien ist ähnlich. Doch die Suche der Losers endet nicht so, wie sie es gehofft hatten. Außerdem gibt es einen Ausflug in die Vergangenheit der Loser und zwar zu jener Militäroperation, die das Ex-Special-Forces-Team zum Freiwild machte...

 

Schreibstil & Artwork:

Andy Diggle und Jocks Agenten-Action-Thriller-Serie geht mit diesem Band in die dritte Runde. Schon die ersten beiden Bände (“Goliath“ und “Die Insel“) konnten auf ganzer Linie überzeugen, denn sie hatten genau die richtige Mischung aus Action, Intrigen, Coolness, Witz und auch Erotik. Noch immer suchen die Loser nach dem mysteriösen CIA-Mann Max, der sie einst hinters Licht geführt hat. Schönerweise besteht der vorliegende Band aus zwei Teilen, von denen einer den eigentlichen Plot um die Suche nach Max weiterstrickt, der andere Teil jedoch endlich in die Vergangenheit führt und die Hintergrundgeschichte der Losers erzählt – also den Einsatz schildert, bei dem Max die Losers hinters Licht geführt hat.

Beide Stories sind unheimlich spannend erzählt und wissen den Leser von der ersten Seite an zu packen, denn Diggle schafft es, eine unglaublich dichte Atmosphäre zu erzeugen, womit die Losers sehr erfrischend erscheinen. Und das ist bei einer Agenten-Story längst nicht so einfach, denn das Thema wurde bereits in zigtausend Varianten durchgekaut. Dennoch sind und bleiben die Losers überraschend ideenreich und frisch. Das liegt nicht zuletzt an der coolen Zusammenstellung des Teams und daran, dass der Autor sehr viel Wert auf Charakterzeichnung legt und jedes einzelne Teammitglied liebevoll charakterisiert hat. Interessant ist dabei auch, wie glaubhaft die Story um die kriminellen CIA-Machenschaften in Nahost ist, nicht zuletzt weil es um Öl, Drogen und Geld geht. Dem gegenüber steht die patriotische Ideologie der Losers, die starr und unbeirrbar an ihren Idealen und dem Grundgedanken der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung festhalten. In der Tat gibt es sogar einen sehr interessanten Dialog zwischen Clay (dem Anführer der Losers) und Max genau über diese Ideale.

 

Hauptzeichner ist und bleibt auch weiterhin der so genannte Jock, der die Optik der Losers von Anfang an geprägt hat. Zwar verzichtet der Künstler auf eine hohe Detailfülle, das macht er aber durch atemberaubend dynamische Panels locker wieder wett. Vor allem spielt der Künstler hervorragend mit Licht und Schatteneffekten. Die Kolorierung, die vornehmlich in Pastelltönen gehalten ist, rückt die tollen Illustrationen dabei ins richtige Licht. In diesem Band wird Jock dabei von zwei anderen Zeichnern unterstützt. Das geht in diesem Fall aber in Ordnung, denn die Stile sind ähnlich, wenn auch sichtbar zu unterscheiden.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Auch der dritte Band kommt im Softcover und fügt sich so nahtlos in die bisherige Reihe ein. Die Qualität der Produktion ist klasse – wie immer. Die Übersetzung ist ordentlich. Extras gibt es keine.

 

Fazit:

„Der Pass“ führt die Losers in die dritte Runde (von angekündigten 5) und treibt dabei sowohl die Suche nach Max voran, erzählt aber auch die Entstehungsgeschichte der Losers respektive präsentiert endlich die Mission, bei der sie zu Freiwild wurden. Wie schon zuvor zeigt sich diese Comic-Serie atmosphärisch unglaublich dicht und trifft das Agenten-Feeling wie die sprichwörtliche Faust das Auge. Die Story fesselt von Anfang an und wird optisch ansprechend dargestellt. Zwar hat der Zeichner einen sehr eigenen Stil, dieser passt aber hervorragend zum Setting. Wer die „Losers“ bisher mochte, muss hier weiter lesen.

 

Info:

Mittlerweile gibt es den Hollywood-Film zum ersten Comic auf DVD und Blu-ray. Mir hat der Film gut gefallen, denn er bringt das Flair des Comics ziemlich gut rüber, macht es besser als manch andere große Comic-to-Film-Adaption.