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Das Wolkenvolk 4 - Lanze und Licht - Himmelsberge
Bewertung:
(3.7)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 16.09.2011
Autor:Autoren: Kai Meyer, Yann Krehl, Zeichner: Ralf Schlüter
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Produktart:
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:978-3-86869-068-
Inhalt:72 Seiten, Hardcover, Albumformat
Preis:15,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Wisperwind und Feiqing befinden sich an Bord des prächtigen Luftschiffs der Eulenmenschen, die auch als geheime Händler bekannt sind. Auch Feiqing gehörte einst diesem Clan an, kann sich aber weder daran, noch an seinen Verrat erinnern, weswegen die Eulenmenschen auch seinen Tod wollen. Doch Wisperwind schafft es Großmeister Xu zu überzeugen, Feiqing am Leben zu lassen. Zusammen machen sie sich auf die Reise zu den erwachten Riesen, wo sie herausfinden, was die Welt bedroht.

Niccolo sucht derweil nach Mondkind, die sich in den Fängen des letzten Xian Guo Lao befindet und von diesem besiegt wurde. Sie liegt im Sterben, doch Niccolo schafft es einen Handel mit Guo auszuhandeln im Tausch gegen Wissen.

In der Wolkenstadt findet Prinzessin Alessia heraus, dass der sogenannte Schattendeuter Capri das Wolkenvolk hintergeht. Plötzlich wird sie von grausigen Kreaturen angegriffen und kann nur knapp mit dem Leben davon kommen. Sie macht sich auf den Weg, ihren Vater zu warnen...

 

Zu Story, Schreibstil & Artwork:

Die Wuxia-Reihe in Comicform geht endlich weiter und knüpft nahtlos an den vorigen Band "Drachenfriedhof" an. Dabei kann auch dieser Band ebenso wenig die Klasse des ersten Zyklus von "Wolkenvolk" halten, wie schon sein Vorband. Das liegt vor allem daran, dass die verschiedenen Erzählstränge unterschiedlich detailliert behandelt werden, teilweise sogar überflüssig wirken. Der Hauptaugenmerk in diesem Band liegt auf Wisperwind und Feiqings Abenteuer beim Eulenvolk, sowie bei Niccolos Suche nach seiner vermeintlichen Liebe Mondkind. Letzteres entpuppt sich schon fast als schnulzige Seifenoperette, wohingegen der Wisperwind/Feiqings-Plot merklich an Tiefe gewinnt. Gerade die Beziehung der Beiden vertieft sich spürbar, denn Feiqing zeigt Wisperwind, dass sich ein Mensch wirklich ändern und über die Schatten seiner Vergangenheit springen kann, wenn er es denn wirklich will. Ziemlich gut gemacht.

Dafür leidet aber der Nugua-Handlungsfaden stark, schon allein in der Länge, denn Nugua wird nur kurz behandelt. Eher überflüssig erscheint dann der Prinzessin Alessia Teil, der irgendwie dazwischen geschoben wirkt. Alles in Allem okay, aber nicht umwerfend.

 

Auch in Sachen Artworks geht es besser und vor allem hat sich einiges geändert. Auf den ersten Blick fällt auf, dass anderes - und zwar matteres - Papier benutzt wurde. Der zweite Blick offenbart eine knalligere Kolorierung als bei den vorigen Bänden, die generell blasser gewirkt haben. Die Artworks sind okay, aber irgendwie sehen sie nicht mehr ganz so gut aus wie zuvor. Mag sein, dass das ebenfalls der Kolorierung gezollt ist, die Detailsdurch höheren Kontrast anders hervorhebt, aber die Illustrationen sahen schonmal besser aus.

 

Qualität & Ausstattung:

Verlagsüblich kommt der Band als Hardcover im Albumformat und ist wieder eine Collector’s Edition, die optisch beeindrucken kann. Auch diesmal gibt es einen herausnehmbaren Print am Ende des Bandes. Abgerundet wird der Band durch eine kleine Skizzengalerie.

 

Fazit:

Trotz einiger offensichtlicher Mängel macht auch der vierte Band von "Wolkenvolk" wieder viel Spaß, wenn man Wuxia-Stories mag. Autor Kai Meyer strickt die Story mit sicheren Händen weiter, allerdings sind die Sprünge auch nicht allzu groß und am Ende des Bandes bleiben immer noch mehr als genug Fragen für die zwei abschließenden Bände übrig. Die verschiedenen Handlungsfäden sind qualitativ unterschiedlich gut ausgefallen, einige sind sehr spannend, andere wirken überflüssig. Die Artworks sind kräftiger in der Kolorierung, wirken dadurch aber auch weniger sauber und fein. Sie sind okay, aber nicht so schick wie die aus den vorigen Bänden - das mag auch an den knalligeren Farben liegen, denn zuvor war alles blasser gehalten, was einen ganz besonderen Look erzeugte.

"Himmelsberge" führt die Reihe mit sicheren Händen weiter, kann aber nicht mit den ersten Bänden mithalten. Fans der Reihe kommen aber ohnehin nicht an dem Band vorbei.