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Buffy - Vampire Slayer: Tales 1 - Die Sage von der Jägerin 1
Bewertung:
(4.4)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 05.01.2012
Autor:Joss Whedon, Leinil Francis Yu, Tim Sale, P. Craig Russell, Gene Colan, Sean Phillips u.a.
Übersetzer:Sandra Kentopf
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Buffy Universum
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86201-195-7
Inhalt:128 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Buffy – Tales of the Slayers, Drawing on your Nightmares, Tales of the Vampires: The Thrill
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Durch die achte Staffel von Buffy, die es nur in Comicform gibt, wurden die Geschichten um die Jägerin auch Jahre nach dem Ende der TV-Serie wieder so populär, das sie mehrere Spin-Offs nach sich zog. Neben „Fray“ und den „Buffy Chroniken“ – Letztere sind zum Großteil Buffy-Stories, die bereits zu Zeiten der TV-Show entstanden sind – erscheint mit den vorliegenden „Tales“ die mittlerweile dritte Buffy-Comicreihe. Diesmal geht es aber um frühere Jägerinnen und der erste Band beinhaltet gleich mehrere Stories zu Buffys Vorgängerinnen und auch Nachfolgerinnen.

 

Inhalt:

Die Geschichten in diesem Band erzählen unter Anderem von der allerersten Jägerin zu Zeiten der Ureinwohner der Erde, von einer Jägerinnen die mit der Hexenverfolgung zu tun bekommt und einer, die zu Zeiten der französischen Revolution gegen die Kreaturen der Nacht antritt. Auch zur Zeit des zweiten Weltkriegs gibt es eine Jägerin, die sich in Deutschland dem Bösen behaupten muss und das sind bekannter weise nicht nur Vampire und Dämonen. Auch gibt es ein Wiedersehen mit Fray, der ahnungslosen Jägerin, in einer futuristischen Zukunft und in einer Story trifft der Leser auch auf Buffy und Willow, die in die 30er Jahre zurückversetzt werden.

 

Schreibstil & Artwork:

Wie die Inhaltsangabe schon erahnen lässt, handelt es sich bei allen Stories um Kurzgeschichten, die knapp, aber durchaus spannend, besondere Ereignisse und Erlebnisse in den Leben der anderen Jägerinnen beschreiben. Dabei liegt der Fokus zwar logischerweise immer auf der jeweiligen Jägerin der Epoche in der die Story spielt, aber die Abenteuer sind alle unterschiedlich. So gibt es beispielsweise eine Geschichte, bei der die Jägerin gerade entdeckt, was sie für Fähigkeiten hat und wozu sie bestimmt ist. In einer anderen Epoche ist die Auserwählte schon lange im Geschäft und kämpft sprichwörtlich um ihr Leben. Dabei entpuppt sich nicht immer alles so, wie es zunächst erscheint.

Die insgesamt elf Geschichten stammen dabei von den verschiedensten Autoren und Künstlern, wobei sie von Joss Whedon persönlich unterstützt wurden – einige Kurzstories wurden sogar ausschließlich von Whedon geschrieben. So Vielfältig die Riege der Künstler ist, so unterschiedlich sind auch die einzelnen Geschichten und interessanterweise ist keine der Stories lahm oder langweilig. Jede Einzelne hat etwas für sich, einen gewissen Twist, eine interessante Message oder etwas anders. Auch treffen die einzelnen Erzählungen den Ton der jeweiligen Epoche recht gut und das nicht nur in optischer, sondern auch erzählerischer Hinsicht. So wirkt die eine Story beispielsweise sehr dichterisch erzählt, während die andere spürbar modern präsentiert wird. Auch werden die verschiedenen Persönlichkeiten der Jägerinnen trotz der Kürze der Stories recht gut dargestellt – natürlich werden diese aufgrund der begrenzten Seiten nur kurz angerissen, aber man erhält als Leser auf jeden Fall schon einen Einblick und eine Richtung.

 

Auch optisch können die Erzählungen gefallen, sind aber ebenso vielfältig wie die Geschichten an sich. Kein Wunder, denn wie auch bei den Autoren, waren verschiedene Zeichner am Werk – darunter einige wirklich namhafte des Genres (wie beispielsweise Sean Phillips). Die Stile zeigen sich dabei sehr unterschiedliche, was aber Sinn macht, denn so passen sie sehr gut zu den jeweiligen Epochen und stellen diese eben auch optisch dar.

 

Fazit:

„Buffy Tales“ überzeugt auf weiter Linie sowohl in erzählerischer wie auch optischer Hinsicht. Die verschiedenen Geschichten führen den Leser in die unterschiedlichsten Epochen und zu den Jägerinnen der jeweiligen Ära. Die Stories sind dabei allesamt unterschiedlich wie auch sehr spannend und kurzweilig und enden oft in typischer Whedon-Manier: mit einem ironischen Augenzwinkern. Alle Buffy-Fans sollten hier auf jeden Fall einen näheren Blick riskieren, denn im Gegensatz zur achten Staffel sind die „Tales“ nicht so abgehoben, sondern orientieren sich eher an den ersten Staffeln der TV-Serie, bei denen es noch einfacher zu ging. Die „Tales“ können darüber hinaus auch gut als Seiteneinstieg für Interessierte dienen. Sehr gut!