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Freakangels 3
Bewertung:
(4.1)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 02.02.2012
Autor:Warren Ellis, Paul Duffield
Übersetzer:Kerstin Fricke
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Freakangels, postapokalyptisches London
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:978-3-86201-084-4
Inhalt:152 Seiten, Softcover, US-Format, US-Freakangels TPB 2
Preis:16,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

12 seltsame, mit übermenschlichen mentalen Kräften ausgestattete Kinder haben den Untergang der Welt herbeigeführt. 11 von ihnen versuchen nun, einige Jahre später, in einem Stadtteil des zerstörten London als FreakAngels mit ihren Kräften der Zivilisation neues Leben einzuhauchen.

Doch gerade als sie sich voll Elan in die Aufgabe stürzen wollen, ihr neues Utopia zu schaffen, werden sie von der Realität eingeholt. Es geschieht ein brutaler Mord. Kaitlyn übernimmt die Ermittlungen - doch was sie zutage fördert, bedroht die ganze FreakAngels-Gemeinschaft - und der Mörder hat es inzwischen auf die Wächter von Whitechapel selbst abgesehen ...

 

Schreibstil & Artwork:

Und weiter geht es mit den freakigen Engeln und zwar nahtlos angeknüpft an den vorigen Band, was nicht verwunderlich ist, denn schließlich handelt sich bei Freakangels (FA) um ein fortlaufendes Webcomics - ja richtig, FA ist eigentlich eine Comicreihe, die den umgedrehten Weg geht und zunächst als Webisoden im Netz erscheint und dann ihren Weg in die gedruckte Form findet. Das aber nur nebenbei.

FA 3 macht große Schritte in Sachen Erzählung. Dabei gewinnt auch die Erzählgeschwindigkeit ein wenig an Fahrt. Diese war zuvor noch recht langsam und hatte ein eher dahinplätschernde Geschwindigkeit, auch wenn das der Story eher gut als schlecht tat. Autor Garth Ennis legte bei dieser Serie sowieso von Anfang an sehr viel wert auf Charakterzeichnung und Tiefgang, beschäftige sich ausgiebige damit, die einzelne Protagonisten detailliert vorzustellen und ihnen auch später mehr und mehr Tiefe zu verleihen. Das ist gut so, denn nur so erhalten die Freakangels die nötige Glaubwürdigkeit.

Auch die Story macht große Schritte. Die FA haben endlich entdeckt, das sie ihre Fähigkeiten für gute Zwecke benutzen können, für Zwecke, die das Leben aller in dieser postapokalyptischen Welt besser machen. Dieser Faden wird in diesem Band weitergeführt, aber auch von einem neuen Handlungsstrang torpediert, der ein wenig davon ablenkt. Das macht die Sache aber sehr spannend und kurzweilig, denn so bewegt sich die Geschichte über verschiedene Erzählstränge und bekommt Dynamik.

 

Gezeichnet wurde Freakangels auch weiterhin von Paul Duffield. Seine vom Manga-Look inspirierte Optik zeigt detailreiche Hintergründe. Die Charaktere wirken plastisch, auch wenn die Mimik und Gestik nicht immer hundertprozentig stimmen. Duffield zeigt mit seinen Artworks ein düsteres und zerstörtes postapokalyptische London, das sehr glaubwürdig wirkt.

 

Fazit:

Auch der dritte Band macht wieder alles richtig und bleibt seinen eigenen Vorgaben dabei treu. Die Story ist vielschichtig und tiefgründig, bietet sehr viele gehaltvolle und ausgefeilte Dialoge, die oft fast philosophisch anmuten. Aber es gibt auch genug Action, so das der Band schön kurzweilig ist. In optischer Hinsicht hat sich nichts zu den Vorbänden getan, FA hat immer noch diesen eigenwilligen Look, der aber hervorragend passt. Wem die Riehe bisher gefallen hat, der sollte auch hier zugreifen.